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ErosÄrger

ErosÄrger

Titel: ErosÄrger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Schreiner
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ehemaligen Freundin Helena ließen mich deutlich wissen, dass ich eine Persona non grata war, noch bevor die Elfe mit den blumenlila Haaren ihre erste Frage stellte: »Wo ist Katlyn?«
    »Guten Morgen«, wiederholte ich geduldig. »Katlyn ist aus eigenem Wunsch heraus aus der Matching-Myth-Agentur ausgeschieden – und hat mich für ihre Nachfolge ausgewählt. Wie ich heiße und warum ich hier bin, wissen Sie ja bereits.« Ich nickte in Richtung Fernseher und der legendäre, griechische Sänger und Lyra-Spieler Orpheus besaß genug Anstand, um ein melodisches
Willkommen
zu murmeln.
    »Ich habe nicht vor, irgendetwas an der Matching-Myth zu ändern. Weder an ihrer Arbeitsweise, noch an dem Klientel. Es werden lediglich einige neue Mitarbeiter oder Mitarbeiterinnen zur Ergänzung des Teams eingestellt.«
    »Die Menschenquote?!« Helenas Ablehnung war greifbar und bezog sich nicht auf Menschen im Allgemeinen und auch nicht auf die Quote. Sie war rein persönlich gemeint.
    »Ja.« Ich zuckte mit den Achseln. »Da Katlyn mir von ihrem letzten Einsatz berichtet hat, hätte ich gerne den abschließenden Bericht dazu.« Ich schenkte der Elfe, die verärgert in der Luft schwirrte, ein liebenswürdiges Grinsen. Wenn sie mir weiterhin so offensichtlich die kalte Schulter zeigte, würde ich sicher früher oder später Gefrierbrand bekommen. Eher früher als später.
    Selbst der stets gut gelaunten Holle Hulda schien die frostige Stimmung aufs Gemüt zu schlagen. Als einzige mit einer luftigen Bluse bekleidet, bildete sich auf den Armen der sechzigjährigen Winterfrau mit den beeindruckenden, wadenlangen Silberhaaren eine Gänsehaut.
    »Selbstverständlich«, behauptete die Elfe, drehte sich um und wäre beinahe gegen eine gut geformte, blanke Männerbrust geprallt, die von einer auffälligen Lack-Leder-Montur umhüllt wurde.
    Gabriel hatte Nerven. Kam zu spät und grinste mich nun lediglich entschuldigend und unverblümt sexy an. Er sah aus wie ein etwas haariger Callboy-Verschnitt.
    Mir platzte der Kragen. »Kein Lack und kein Leder – außer als Jacke!«, fauchte ich, meine Rolle als Lilly Valentina vergessend. Mal abgesehen davon, dass ich Lack und Leder in einer Kombination schrecklich stillos fand – ich hatte es ihm erst vor wenigen Tagen als Katlyn ausdrücklich verboten. Nur weil er nicht wusste, wer ich wirklich war und er mich für eine neue, andere Person hielt, hieß dass doch noch lange nicht, dass meine Regeln nicht mehr galten.
    »Wir haben keine Kleidervorschrift.« Helena sprang als Gabriels Verteidigung ein. Ihre Stimme klang wie ein schrilles Windspiel.
    »Doch! In euren Verträgen steht
angemessene Kleidung
!« Ich schenkte dem Werwolf einen Blick, der selbst Mister Fluffy zur Räson gebracht hätte. »Katlyn hat mir durchaus von dem Vorfall vor drei Tagen berichtet …« Ich ließ den Satz bewusst offen, denn das Gespräch hatte unter vier Augen stattgefunden.
    »So? Hat sie?« Immerhin hatte Gabriel den Anstand beschämt zu tun, obwohl sein Gesichtsausdruck eine offene Kriegserklärung war. Auf einer sehr erotischen Ebene.
    »Wenn du auf Außeneinsätzen bist, ist mir egal, was du trägst – aber hier drinnen … solange niemand am Empfang Fünf-Euro-Scheine verteilt, damit die Kundinnen sie dir beim Striptease zustecken können … ziehst du das bitte aus!«
    Ich konnte das Lächeln Helenas beinahe körperlich spüren. Die 10 Zentimeter große Elfe mit den lilafarbenen Haaren schien mich auf Anhieb zur neue Lieblings-Feindin stilisiert zu haben.
    »Soll ich meine Sachen HIER ausziehen?« Der Werwolf wirkte ehrlich schockiert. Nur das herausfordernde Funkeln seiner blauen Augen verriet die unterschwellige Provokation. Zu gut kannte ich den dunklen Ton, der sich unter das Himmelsblau der Werwolfsaugen gemischt hatte. Er hatte – wie anscheinend alle Angestellten – vor, der Menschenfrau sofort klar zu machen, dass sie in der Matching-Myth nicht willkommen war.
    Mit einem Hauch Wehmut dachte ich daran, wie es noch gestern gewesen war: lustig und unkompliziert. Jetzt hatte sich alles geändert. Mein Blick glitt von Helena zu Hulda, über Nyna und die hohle Airielle und blieb schließlich auf Gabriel ruhen. Sie schienen Katlyn wirklich gemocht zu haben.
Aber Katlyn bin ich nicht mehr! Ich bin ich
. Und ich wusste, dass ich Gabriels Provokation unterstützen musste, um einen ersten Sieg in der Schlacht um die neuerliche Freundschaft und Loyalität meiner Mitarbeiter zu erringen. »Wo du Lack und Leder

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