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ErosÄrger

ErosÄrger

Titel: ErosÄrger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Schreiner
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hören.
    »Zusammenleben und Zusammenlieben«, las die Nymphe vor. Sie klang alles andere als begeistert. »Immer wieder gestaltet sich das Zusammenleben zwischen Menschen, magischen und übernatürlichen Wesen als schwierig. Wenn auch noch Gefühle dazu kommen, folgt das Desaster oftmals auf dem Fuße. Das Seminar ist in drei Teile gegliedert: Der Alltag mit Magie, Freunde mit Magie, Liebe mit Magie.«
    Die Waldnymphe schwieg, doch zu meiner eigenen Überraschung bekam ich keinen Tobsuchtsanfall. Wie von Außen hörte ich mich sagen: »Ja, stell es bitte auf die Homepage. Wann und wo ist denn das Seminar?«
    »Müsstest du das nicht wissen?«, die lapidare Erkundigung klang wie ein Tadel. »In der VHS, um 18 Uhr.«
    »Hätte ich wissen müssen, wenn es mein Seminar wäre – aber anscheinend hat der Rat mich verplant, ohne mich zu informieren.« Ich wünschte mir ein Telefon mit Schnur zurück. Wenigstens einen Teil meiner Wut hätte ich durch das Drehen der Telefonschnur um meinen Zeigefinger katalysieren können.
    »Stimmt! Es steht unter der Anzeige. »Eine Initiation des Rates.« Nyna schwieg betont lange. »Sie mögen dich nicht besonders, oder?«
    Im Hintergrund konnte ich Helena kichern hören.
    »Ich glaube, sie mögen mich
zu
gerne!«, betonte ich trotz meiner inneren Verärgerung und fügte ein »Danke!« hinzu, bevor ich auflegte und meiner To-Do-Liste zwei weitere Punkte hinzufügte. Dann wählte ich die Nummer von Tatjana Franke. Ein Problem zu einer Zeit, hübsch nacheinander.
    »Hallo, Sie haben die Hotline des Gute-Fee-Büros gewählt. Bitte bleiben sie in der Leitung. Unser nächster freier Mitarbeiter wird sich um sie kümmern.«
    Ich starrte auf mein Handy, als wäre ihm ein eigenes Ohr gewachsen, bevor ich auflegte und abermals die Nummer der »Übersinnliches für Jedermann«-Moderatorin wählte. Im Gegenzug informierte mich ein freundlicher Anrufbeantworter darüber, dass Tatjana im Moment nicht zu erreichen war oder schlichtweg keine Lust hatte abzunehmen.
    »Hallo Frau Franke! Mein Name ist Lilly Valentina. Sie haben mich heute in der Matching-Myth überrascht – oder ich Sie.« Ich schenkte dem Automaten ein Lachen, um einer eventuell anwesenden Zuhörerin zu signalisieren, dass ich eine nette Person war. »Es ist durchaus möglich, dass Sie von einem illegalen Zauber getroffen worden sind. Ich würde mich freuen, wenn Sie sich mit mir in Verbindung setzen.« Ich nannte meine mobile Nummer und die Daten des morgigen Seminars, bevor ich vorschlug: »Vielleicht können wir anschließend einen Kaffee trinken gehen?«
    Als das Handy kurz nach dem Auflegen abermals klingelte und die Nummer der Matching-Myth im Display aufleuchtete, riss mein Geduldsfaden. »Was ist denn jetzt schon wieder?«
    »Hi, Schatz!« Balthasars Stimme klang am Telefon merkwürdig fremd. »Bevor du auflegst: Du hast morgen ein Seminar über das Zusammenleben und -lieben von Menschen und übernatürlichen Wesen. Es findet um 18 Uhr in der VHS Essen statt.«
    »Fick dich!« Ich war wütend genug, um meine kalten Füße zu ignorieren, mich aus meiner Decke zu schälen und das Sofa zu verlassen. Unruhig pilgerte den Flur auf und ab.
    »DAS biete ich dir jedes Mal an, wenn wir uns sehen!« Seine Stimme versetzte meinen menschlichen Körper in Aufruhr und nur durch meine Wut gelang es mir, die plötzliche Sehnsucht meiner Libido zu ignorieren.
    »Fall tot um!«, befahl ich und sah nach draußen, wo der Prediger der Ewigkeit immer noch seine Versprechungen von sich gab.
    Balthasars Lachen, welches auf meinen Fluch folgte, war wie Zuckerwatte. Unglaublich süß und von schwer fassbarer Konsistenz. Wenn man es würde einfangen können, würde es sehr dick machen – und Orgasmen auslösen. »Du fluchst zu viel!«
    »Ich kann gar nicht genug fluchen: Erst die Menschenquote, dann soll ein Mensch die Matching-Myth leiten und zu guter Letzt wird mir noch das Vermittlungsmonopols für magische und übernatürliche Wesen aberkannt?!« Ich hatte den Verdacht, dass der älteste Vampir der Welt heimlich über mich lachte, redete mich aber weiter in Rage: »Und dann erfahre ich von einer Mitarbeiterin, dass ein Seminar in der Zeitung steht, von dem ich bislang keine Ahnung hatte. Ich bin nicht von Walt Disney großgezogen worden, also erzähl mir keinen Humbug von wegen Zufall und so …«
    »Nichts von dem, was geschieht, ist ein Zufall!«
    »Und komm mir nicht mit Philosophie oder Fatalismus!«
    »Sitzt du gerade an einer Liste der

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