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ErosÄrger

ErosÄrger

Titel: ErosÄrger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Schreiner
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ihn mir jetzt bei Daria vorbei – er soll vor dem Laden warten!«
    »Danke!« Ich war erleichtert. Gabriel hätte zwar auch geholfen, aber Arslan hatte weitaus mehr Erfahrung mit Wer-Neulingen, ihren Problemen und Verwandlungen – seine Macht über sie war nahezu grenzenlos.
    Obwohl ich ihm im Stillen einen Pluspunkt zuschrieb, wurde ich misstrauisch. »Wieso?«
    »Wieso jetzt? Wieso vor dem Laden? Wieso ich dir helfe?« Arslan war anscheinend kein Freund von langen Ratespielchen oder taktischen Zügen.
    »Letzteres.«
    »Wieso nicht?« Sein Tonfall klang ebenso kindisch wie meiner zuvor. Doch auch er gab der offensichtlichen Neigung dieses Telefonat zu beenden nicht nach. Zumindest nicht sofort: »Ich hoffe, dein Drache ist pünktlich.« Erst dann beendete der WerLöwe des Rates grußlos das Gespräch.
    Ich starrte auf den Hörer und addierte einen weiteren Pluspunkt zu Arslans Konto hinzu.
Wer hätte das gedacht?
    Nachdem ich Kai Drakowitsch zu Miss Sarafin´s geschickt hatte, bat ich Hulda, Nummer 1 ins Büro zu schicken.
    Eigentlich hatte die Zahl Eins hinter dem Zauberer Johannes gestanden, aber ich war einfach zu neugierig gewesen. Und so starrte ich den unmagischsten Menschen, der mir je untergekommen war, nach meiner ersten Frage voll menschlicher Ungeduld an.
    »Ich kann nicht tot sein.«
    Ich blinzelte und überlegte gerade, ob ich richtig gehört hatte, als mein Gegenüber präzisierte: »Ich kann nicht länger als 5 Minuten tot sein.«
    L. Schneider starrte mich herausfordernd an, als erwarte er einen Versuch, ihn zu töten. Ich fing mich und überlegte, wie ich dieses Talent zum Vorteil der Agentur nutzen konnte. »Wie lange schon?«
    »Immer.«
    Schneiders Gesichtsausdruck war verschlossen. Offensichtlich war ihm dieses Talent nicht nur peinlich, auch alle Fragen im Zusammenhang mit dieser unmenschlichen Fähigkeit schienen ein intimes Detail in seinem Leben zu berühren.
    »Und das wäre doch gleich wie lange?« Ich sah Schneider direkt an und beobachtete, wie das Verlangen einen Job in der Matching-Myth zu bekommen über jede potentielle Lüge siegte.
    »Etwas über zweitausend Jahre.« Seine Antwort war kaum mehr als ein leises Nuscheln. »Ich kann nicht dauerhaft verwandelt werden und bin ohnehin nahezu immun gegen Magie.«
    Ich überschlug kurz Religionswissenschaften, historische Daten mit verschiedenen mythischen Vorkommnissen. »Wie ist Ihr Vorname?«
    »Lazarus.«
    Ich verkniff mir ein Grinsen.

    Ich starrte vor mich hin. Die Einstellungen hatte ich in Rekordzeit hinter mich gebracht. Zehn Minuten für den WerDrachen Drakowitsch, zehn für Lazarus und zehn für die gewöhnliche Menschenfrau und außergewöhnlich attraktive Geisteswissenschaftlerin Heike.
    Nur für den dritten Menschen – den ich eigentlich nur benötigte, weil ich den WerDrachen eingestellt hatte – hatte ich fünf Minuten länger benötigt. Johannes war nicht leicht zu durchschauen. Offensichtlich fand er mich sympathisch und mochte die Matching-Myth. Andererseits hatte ich bereits im Wartezimmer gefühlt, wie mich der mittelmäßig begabte Zauberer geprüft und auf Magie durchleuchtet hatte.
Eine schlechte Angewohnheit oder Misstrauen?
Ich wusste, dass er keinen Fitzel Magie an mir spüren konnte und dass er für die Agentur wie geschaffen war. Doch trotz der gegenseitigen Sympathie war ein Rest Unbehagen geblieben und ließ sich auch nicht verdrängen, als ich mich dem Geschenk des Rates zuwandte und den Zettel mit meiner Tagesprophezeiung zog: »Erfahrung ist nicht das, was einem zustößt. Erfahrung ist das, was man aus dem macht, was einem zustößt.« Aldous Huxley.
    Wow! Magische Geschenke können echt nerven
. Ich schreckte auf, als es an der Tür klopfte. Ein Rhythmus, den ich als Kristas identifizierte.
    »Ja bitte!« Ich gab mir Mühe, meine Gedanken nicht in meinem Gesicht widerzuspiegeln. Die erste Beschwerde über die neuen Angestellten ließ anscheinend nicht lange auf sich warten. Doch die adelige Untote von Hohenheim überraschte mich – zwar nicht positiv, aber immerhin.
    »Die Tagespost!«, verkündete die Vampirin und hob nach ihrer honigsüßen Ankündigung den blättrigen Beweis für ihre Aussage in die Höhe. »Es sind insgesamt fünfzig Briefe!« Krista legte den Haufen auf den einzig leeren Platz auf meinem Schreibtisch. »Die achtzehn an die Matching-Myth bin ich schon durchgegangen, dreizehn Hassbriefe und drei neue Aufträge – Erstkontakte!«
    »Danke!« Ich beobachtete den wackeligen Haufen,

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