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ErosÄrger

ErosÄrger

Titel: ErosÄrger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Schreiner
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einfach keinen Spaß, wenn es jemand anderes tat. Dazu kam, dass ich weder wusste, wann dieses Speeddating war, noch wo … Verärgert nahm ich das Päckchen in die Hand. Nicht einmal mit einem Absender versehen. Kein Wunder, dass selbst die Vampirin respektvoll Abstand gehalten hatte!
    Als ich es geöffnet hatte, wuchs mein Ärger ins Unermessliche. Die Eintrittskarte für die Abendveranstaltung lag neben einem Jahresticket für Bus und Bahnfahrten im VRR Bereich. Die Vorstellung von scheinbar endlos dauernden Busfahrten in denen sich alle über meine magische Verfolger amüsierten, verdrängte die Fantasie von einem eigenen Auto. Dann ging mir ein Licht auf: Ein ganzes Jahr!
    »Scheiße!« Manchmal waren es wirklich die simpelsten Flüche, die ihren Zweck am Besten erfüllten.

KAPITEL 15

    Es war vorbei!
    Es gelang mir nur mit Mühe, mir meine Erleichterung nicht allzu offensichtlich anmerken zu lassen. Ausgebucht bis auf den letzten Platz, hatten die Teilnehmer des Seminars zu einem Großteil aus Presse und Profils bestanden. Journalisten, die auf Fehler der neuen Matching-Myth Chefin gehofft hatten und Mitarbeiter anderer Agenturen, die die Chance auf eine kostengünstige Fortbildung – Know-How-Klau – genutzt hatten.
    Innerlich verfluchte ich immer noch den Rat, der mich in diese Situation gebracht hatte. Statt neugierigen und interessierten Wesen Wissen zu vermitteln, hatte ich vor einer geschlossenen Gruppe von Besserwissern und Korinthenkackern gestanden. Stundenlang hatten die einen nach Fehlern in meiner Allgemeinbildung und meiner Meinung zum Zusammenleben gesucht, während sich die anderen an der misslichen Lage ihrer Konkurrentin ergötzt und die Anwesenheit der Presse genutzt hatten, um ihre – populistischen und dämlichen – Meinungen zum Ausdruck zu bringen.
    Aber immerhin … ich hatte Werbung für unsere Halloweenfeier machen können. Das sie eine getarnte Vermittlungsbörse war, wusste außer den Mitarbeitern der Matching-Myth niemand. Brauchte auch keiner. Die geladenen Gäste sollten sich schließlich entspannen und sich wie immer benehmen – und nicht so tun, als seien sie jemand anderes.
    Mein Adrenalinspiegel fuhr langsam wieder zurück auf ein normales Level, während ich mich von Menschen und übersinnlichen Wesen verabschiedete und mir zum wiederholten Male einen Unsichtbarkeitsfaktor wünschte. Stattdessen absolvierte ich einen kleinen Spießrutenlauf durch die immer noch Diskutierenden nach draußen, ließ mich ein letztes Mal von der journalistisch-neugierigen WerMaus nach meinen Quellen und magischen Kontakten aushorchen, ignorierte das Angebot eines Kreuzfahrtanbieters, mit ihm eine Verkupplungsparty zu organisieren und ärgerte mich über die Anwesenheit meiner selbsternannten guten Fee Sabine.
    »Was ist mit Ihrem Wunsch?« Die hübsche, blonde und offenbar gut gelaunte Fee war das letzte Hindernis auf meiner langsamen, höflich getarnten Flucht Richtung Ausgang.
    »Später!« Ich ging an ihr vorbei und öffnete die Tür.
    »Wann?«
    »Irgendwann!«
    Als die Tür zum Seminarraum hinter mir zufiel, und ich den Hausmeister mit den Teilnehmern zurückließ, übernahm die Erleichterung die Kontrolle. Rasant legte ich an Geschwindigkeit zu, bog durch die Gänge und war die Treppe hinunter und durch den Vorraum entkommen, bevor jemand mir folgen konnte.
    Ich konnte den Rücken des Fremden schon durch die Glasschiebetür sehen. Offensichtlich wartete er auf jemanden – wahrscheinlich auf mich.
    Mein leiser Fluch beim Passieren der Tür in Normalgeschwindigkeit wurde von seinem Umdrehen kommentiert und obwohl ich ihn noch nie gesehen hatte, wusste ich sofort, wer er war. Ich war genau jetzt mit seinem Bruder verabredet!
    »Sandro de Rose?!«
    Sergio war sexy, Sandro war …
Mmmhhh
. Ein geübter Liebesvermittlerblick bewertete den Führer der Paarhufer. Schließlich fügte ich ein wenig guten Willen hinzu – und eine anständige Rasur, einen Fitness- und Ernährungsplan und Freizeit an der frischen Luft. Immerhin war seine Krawatte nicht kindisch.
    »Gott sei Dank!« Aufrichtig erfreut kam der Bovidaeus auf mich zu.
    »Hatten wir uns nicht übermorgen um 11 Uhr in meinem Büro verabredet?« Ich hörte noch Sandros organisiertes Stiftkratzen auf einem Terminkalender und hoffte, dass ich Tag und Uhrzeit richtig erinnert hatte.
    »Ich habe es einfach nicht ausgehalten!« Immerhin schaffte es der SuperStier schuldbewusst auszusehen. »Ich muss mit jemanden über den Vorfall reden –

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