Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
ErosÄrger

ErosÄrger

Titel: ErosÄrger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Schreiner
Vom Netzwerk:
mit etwas Magischem in Kontakt zu geraten. Schlüssel, Schmuck, Kleidungsstücke – alles war heutzutage magisch verbessert. Dass ausgerechnet ein Mensch, der sich bei meiner magischen Vermittlungsagentur bewarb, ohne Magie auskam, widersprach jeder Wahrscheinlichkeit.
    »Was ist es dann?«
    Der junge Mann wich meinem Blick aus und warf einen unschlüssigen Blick in die Runde.
    »Großer Gott, ein AMM!« Huldas schockierter Gesichtsausdruck sagte mehr als tausend Worte. Doch ich war mir nicht sicher. Jemand, der freiwillig ohne Magie auskam und jeglichen Kontakt zu übernatürlichen Wesen mied, würde sich nicht für diesen Job bewerben. Kein Anti-Magie-Mensch für die Matching-Myth!
    »Ist er nicht«, behauptete ich deswegen, notierte etwas auf dem Namenszettel und gab der überraschten Winterfee meine Liste mit den handschriftlichen Notizen.
    »Ich kümmere mich jetzt erst einmal um den WerDrachen – und dann nacheinander um die Bewerber mit den Nummern 1-3.«

KAPITEL 14

    Ich betrat den Raum und hielt augenblicklich nach Brandflecken Ausschau. Dass es keine gab, verdankte ich dem Umstand, dass der ehemalige Jurist wirklich am offenen Fenster wartete. Die kümmerlichen Reste eines Taschentuches schwelten noch in seiner Hand.
    »Okay …« Ich versuchte mich an den Namen auf der Liste zu erinnern. Ein weiteres Problem mit dem ich mich vorher nie hatte befassen müssen. Die Erinnerungsfähigkeit eines Sukkubus war perfekt. Meine jetzt nicht mehr. »Kai Drakowitsch. Wieso sind Sie heute hier und bewerben sich um einen Job bei meiner magischen LiebesVermittlungsAgentur?«
    »Sie meinen, wieso ich hier bin, obwohl Sie Menschen suchen?« Drakowitsch unterdrückte einen weiteren Nieser und klang dementsprechend leidend und nasal.
    »Nein, dann hätte ich das gefragt.« Ich schauderte ob des kalten Luftzuges, der durch das offene Fenster in mein Büro zog.
    »Entschuldigung!«
    Ich stoppte den gut erzogenen WerDrachen mit einer Geste, bevor er das Fenster schließen konnte. Für Sekunden trafen sich unsere Blicke und ich war überrascht über die Einsamkeit, die ich in den rotbraunen Augen sehen konnte.
    »Ich habe alles, was ich liebe verloren: meinen Job, meine Frau, jede Perspektive. Als ich heute die Zeitung aufschlug, dachte ich, Liebesvermittlung wäre ein schöner Beruf, um andere Leute glücklich zu machen.« Drakowitsch zuckte ob seiner relativierten Motive mit den Schultern. »Aber ich bin kein Mensch!« Er wirkte angespannt und Schicksalsergeben als er angestrengt nach draußen starrte. »Es tut mir leid, Ihre Zeit gestohlen zu haben, Frau Valentina.«
    »Für meine Angestellten Lilly!« Ich reichte ihm zum zweiten Mal die Hand und freute mich über seinen ungläubigen Gesichtsausdruck.
    »Aber …«
    »Kein Aber«, behauptete ich. »Sind sie schon in einem Seminar für neue WerWesen angemeldet?«
    »Nein, ich bin abgelehnt worden.«
    »Abgelehnt?« Ich öffnete meine oberste Schreibtischschublade und griff nach einer Packung Taschentücher, die Deckung hinter den Tarotkarten gesucht hatte.
    »Die sind angeblich feuerfest.« Ich reichte sie dem ehemaligen Juristen und setzte mich an ihren Schreibtisch.
    Mein erster Anruf der fünfzehn Mal läutete, galt Hulda. Sie sollte Feuerlöscher bestellen und Kai Drakowitschs Einstellungsvertrag fertig machen. Mein zweiter Anruf klingelte zu meinem Bedauern nur einmal, bevor abgehoben wurde.
    »Lilly Valentina. Störe ich?«
    »Ja.« Die Antwort kam zu schnell und zu gehässig, um der Wahrheit zu entspringen.
    »Ich habe hier einen WerDrachen. Ungeschult und neu. Seit …« Ich warf einen Blick zu Drakowitsch, dem es endlich gelungen war, sich die Nase zu putzen. »Vierzehn Tagen«, meinte dieser.
    »Hast du gehört?«
    »Ja, zwei Wochen.« Arslans Stimme klang deutlich interessierter, als noch vor Sekunden. Dann überwog die Skepsis. »Und was bewegt dich dazu, den Samariter zu spielen?«
    »Wenn ich einen WerDrachen einstelle, möchte ich, dass mein Büro trotzdem flammenlos bleibt.«
    Ich konnte das ungläubige Einatmen am Ende der Leitung hören. »Du musst Menschen einstellen. Wieso machst du ausgerechnet für ein Wer-Irgendwas eine Ausnahme?«
    »Wieso nicht?!«
    Ich spielte mit dem Gedanken einfach aufzulegen. Arslan würde mir immer Eigennutz unterstellen und niemals freiwillig helfen. Trotzdem wartete ich und hörte dem WerLöwen des Rates dabei zu, wie er die Stille seiner Gedanken mit Atemgeräuschen füllte. Schließlich endeten die Überlegungen: »Schick

Weitere Kostenlose Bücher