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ErosÄrger

ErosÄrger

Titel: ErosÄrger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Schreiner
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verwandelte sich in eine sinnliche Offenbarung, zog als Lustschmerz durch meine Adern und verdichtete sich als Pochen zwischen meinen Beinen.
    Nur die Kraft der Verzweiflung brachte mich dazu, meine Hand aus Gabriels Griff zu befreien.
    Verwirrt sah der Werwolf auf. Es war, als erwache er aus einem erotischen Traum, selbst sein Schlafzimmerblick benötigte einen Augenblick, um sich wieder zu fokussieren.
    Meiner anscheinend auch, denn erst jetzt registrierte ich das Gewimmel des Sicherheitspersonals an der Reling hinter Gabriel. Leider auch den tropfnassen Sidhe, den sie hochgefischt hatten und zurück an Bord zogen. Obwohl er wieder normal aussah, trat ich bei seinem wütenden Blick unwillkürlich einen Schritt zurück. Im nächsten Moment war ich wie verzaubert. Wie von selbst ging ich an Gabriel und an den Sicherheitsfuzzis vorbei. Wie von selbst stellte ich mich auf Zehenspitzen und reckte mich, bis ich den Sidhe küssen konnte. Und tatsächlich ganz von selbst sprang die Magie auf ihn über.
    Wollte er mir vorhin noch schaden und sich rächen, war sein Zungenspiel jetzt nur noch an eines gekoppelt. Und das war sicherlich kein Gedanke. Ich schmiegte mich näher an den Unseelie und versuchte – im wahrsten Sinne des Wortes – mit ihm zu verschmelzen. Er schmeckte wie ein Sahnebonbon. Süß und verführerisch und …
    Gabriel riss mich zurück und obwohl augenblicklich meine Instinkte erwachten und sich in Abwehrbewegungen manifestierten, gelang es ihm, mich von dem Objekt meiner Begierde zu zerren. Es war mindestens so empört wie ich, kam aber gegen den Griff des Golems nicht an. Das Tonwesen hielt ihn mit der geballten Kraft seiner Arme fest. Kein Sidhe-Zauber konnte dagegen etwas ausrichten. Musste an der Magie des Tons, der Erde, liegen – oder daran, dass das Tonwesen zu dumm war, einen Sidhe-Zauber zu bemerken.
    Ungerührt zog mich Gabriel weiter, bis die Tür – zur Damentoilette – hinter uns zufiel. Obwohl der Teil von mir, der wie von Außen zugesehen hatte, verstand was vor sich ging, wollte ich zurück. An Gabriel vorbei, zurück zu meinem Sidhe. Nur er konnte mein Verlangen stillen, nur er die Wucht meiner Lust ertragen, meine Liebe.
    Gabriels Kuss kam aus dem Hinterhalt und überraschte mich vollkommen. Eine Eisdusche hätte nicht besser wirken können.
    »Mmmh…«, machte ich und dieses Mal ließ der Universallaut nicht viele Deutungsmöglichkeiten offen. Er bedeutete: Verdammt noch mal, mach es mir sofort. Gleich hier auf dem Boden, du heißer Hornochse.
    Abrupt ließ mich der Werwolf los, schien aber entschlossen zu sein, beim ersten Anzeichen von Lust oder Flucht wieder nach mir zu greifen.
    »Küss mich noch mal und ich beiße dir die verdammten Lippen ab«, fauchte ich. Wieder Herr meiner Sinne. Naja, einigermaßen.
    »Danke, lieber Gabriel, dass du die Last des Kusses auf dich genommen und mich vor dem bösen Liebeszauber gerettet hast, du bist mein Held«, soufflierte der Werwolf hilfsbereit.
    »Ich …«, weiter kam ich nicht, denn die Tür wurde von Außen aufgerissen und ein ziemlich angepisster Sidhe polterte in den Raum. Dicht gefolgt von einem nicht minder angepissten und polternden Golem.
    »Deiner?« Der Sidhe hielt sich den Kopf, Nachwirkungen des Liebeszaubers. Dabei machte er sich nicht die Mühe, mich anzusehen.
    »Nope!«, gab ich wahrheitsgemäß an und trat einen Schritt zur Seite, außer Greifweite.
    Der Golem stoppte mich mit einer entschlossenen und sehr robusten Handbewegung.
    »Was zum …«
    »Noch einer!«, klärte der Sidhe auf. Er und ich wechselten einen Blick, dann starrte ich das Flirren an. Selbst jetzt, wo ich wusste, dass der Zauber da war, konnte ich ihn kaum ausmachen. Er unterschied sich kaum von seiner Umgebung, erinnerte eher an ein paar Staubkörner die in der Luft schwebten.
    »Ich nehme ihn mit und prüfe ihn«, der Sidhe brachte den Zauber mit einer lockerflockigen Handbewegung an sich.
    »Nein!«
    Er sah mich an und alles an seiner Haltung war eine offene Herausforderung.
    »Morrigan!« Kirkes Stimme hallte von außen durch die Tür. Sie klang ungewohnt scharf. Zum Fürchten. Allerdings nicht annähernd so sehr, wie das eine, einzelne Wort.
    »Du bist gar kein Männchen!«, hörte ich mich selbst entsetzt sagen. Großer Gott! Sidhe stimmte, der Rest nicht. Die Zähne waren gar kein normales Unseelie-Zubehör, die jetzige, gute Optik nur ein magischer Trick. Ein Frösteln lief über meinen Körper und informierte mich darüber, dass ich dieses Mal

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