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ErosÄrger

ErosÄrger

Titel: ErosÄrger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Schreiner
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hübsche Blondine an der offenen Tür klopfte und ohne Dorians missmutige Miene zu bemerken oder ein »Herein« abzuwarten eintrat, stand Johannes kommentarlos auf und verließ den Raum. Er hatte sich nie älter gefühlt. Daran änderte sich auch nichts, als ihm Lillys neuer Verfolger entgegenkam.

    Das Klopfen war seltsam höflich und absolut unvertraut, sodass ich mich entsprechend zurechtrückte, bevor ich ein pseudo-fröhliches (ich war immer noch nicht zu meinem wohlverdienten Kaffee gekommen) »Herein« von mir gab.
    Ein gut gelaunter WerDrache betrat mein Büro. Er war so ernsthaft gut gelaunt, dass ich versucht war, ihm auf der Stelle zu kündigen.
    »Guten Morgen, Lilly. Einmal die Post für dich. Hassbriefe habe ich schon aussortiert und verbrannt.« Schwungvoll legte er den ganzen Stapel vor mir auf den Tisch. Da stellte sich doch automatisch die Frage, welche Drogen er am frühen Morgen nahm und warum ich nichts davon abbekam.
    »Und einmal Kaffee für dich. Schwarz. Ein Milch- und Zuckerdepot habe ich dir schon auf das Vertiko gestellt.«
    Er stellte den Becher mit der schwarzen, dampfenden Köstlichkeit zwischen mich und den Briefstapel. Schlagartig erwachten auch meine Gesichtszüge. Endlich aus ihrer Lethargie gerissen, hatte ich kurz das Gefühl, mein Make up würde bröckeln und eine makellose Version meiner Selbst freigeben. Was natürlich nur meinem Wunschdenken entsprang. Trotzdem entfuhr mir ein: «Ich liebe dich!”
    Dragowitsch grinste.
    »Nein, ehrlich. Ich ernenne dich hiermit zu meinem persönlichen Lieblings-koffeeindealer!«
    »Was für ein rasanter Aufstieg. Eben noch Anwalt, heute schon Koffeeindealer und „Gute Fee-Postschmuggler”.«
    »Och ne.« Eben hatte ich noch glücklich an meinem Kaffee nippen wollen, jetzt sah ich mich gezwungen, Drago über den Rand der Tasse hinweg strafend anzusehen.
    »Och doch«, meinte er und reichte mir einen rosafarbenen Umschlag, der nach Erdbeeren roch und irgendwie seltsam glitzerte.
    »Sie hat mich heute nach dem Morgentraining mit Arslan abgefangen. Ich habe meinen ersten Vollmond gemeistert.«
    »Prima!« Zumindest die letzte Info. »Gut gemacht!« Ich strahlte ihn an, nahm den Brief entgegen, zerknüllte ihn und warf ihn in den Müll. Ganz ohne einen Wutanfall. Ich war wirklich gut!
    »Du magst keine guten Feen, oder?«, schlussfolgerte Drago ganz Sherlock Holmes-like.
    »Nope.«
    Spamverbreiter mit magischen Mitteln. Sagte ich natürlich nicht laut. Auch gute Feen konnten ganz schnell schlechte Charaktereigenschaften entwickeln, wenn sie so etwas hörten. Und wer wollte schon daran schuld sein, von einer guten Fee in ihrem Lebkuchenhaus zu Zwangsarbeit verdonnert und anschließend gegrillt zu werden?
    Genau an dem Punkt meiner Überlegung begann es in meiner Schreibtischschublade rosa zu leuchten. Bisher hatte ich nicht gewusst, dass man rosafarbenes Leuchten durch Holz sehen konnte, es war aber definitiv möglich.
    »Guten Morgen, Sie haben noch genau …« Ein kleiner Pfiff unterbrach die automatische Ansage und eine andere, metallenere Stimme sagte »einen«, wieder erklang ein infernaler Pfiff, bevor die sanfte Frauenstimme weitersprach, »… Wunsch frei.«
    Wider besseren Wissens zog ich die Schublade auf, aber nur das Geschenk des Rates strahlte mir förmlich entgegen. Ich zog den Kalender hervor und sah zu, wie der letzte Feenstaub ins Nirvana verschwand. Dann überkam mich meine Neugierde – vielleicht auch ein latenter Masochismus – und ich riss den obersten Zettel ab, um das Motto des heutigen Tages zu lesen, »Von einem Berg aus Problemen hat man die weiteste Sicht«, und hatte es einfach nicht anders verdient, als das genau in dem Moment die Tür aufgerissen wurde und die uniformierten Männer der SEKM (Sonder-Einsatz-Kommando-Magie) in mein Büro stürmten. Einen Moment lang saß ich noch schreckensstarr auf meinem Stuhl, im nächsten klebte ich im Polizeigriff auf dem Boden und wurde auf Waffen durchsucht.
    Drei Sekunden später stand ich wieder, unsanft auf die Beine gezogen, mitten im Raum, noch genauso perplex wie vorher und sah zu, wie die Uniformierten mein Büro wieder verließen.
    Der Moment, in dem sich meine Schockstarre löste, war auch der, in dem ich sah, wie fünf SEKM Beamte ins nächste Büro stürmten und mich eine bisher ungekannte Wut übermannte.
    »Stop!« Meine Lautstärke reichte aus, um tatsächlich alle – magische wie nichtmagische Wesen – zum Stillstand zu bringen.
    »Was zum Teufel ist hier

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