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ErosÄrger

ErosÄrger

Titel: ErosÄrger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Schreiner
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leckte sich abermals die Lippen. »Wäre es meine, würden wir jetzt schon beide auf dem Boden liegen und es wild miteinander treiben.«
    »Du bist so ein Arschloch!«
    Sein Lächeln wurde wärmer, ging mir durch Mark und Bein, während er seinen Blick über mich wandern ließ. Von oben nach unten und wieder zurück. Absichtlich provozierend. »Du siehst übrigens prima aus – wie immer eigentlich!«
    »Fall tot um!«
    »Hatte ich schon! Kommen wir zurück zu Problem 2. Du warst überall wo die Liebeszauber aufgetaucht sind … Das nennt man ein Muster. Ich persönlich glaube, jemand ist hinter dir her, doch das habe ich im Rat natürlich nicht gesagt.«
    »Was dann?«
    »Dass du unsere Hauptverdächtige bist, natürlich.« Nonchalant zuckte er mit den Schultern.
    »Natürlich.« Es gelang mir nicht, den Sarkasmus aus meiner Stimme zu verbannen. Selbstverständlich hatte Balthasar keine Skrupel mich ins Bett zu bekommen. Wodurch auch immer. Wenn es nach mir ging, konnte genauso gut er selbst der Hauptverdächtige sein. Und wegen seiner unverhofften Ehrlichkeit … war ich mir nicht einmal sicher, ob ich ernsthaft wütend werden, oder mich geschmeichelt fühlen sollte.
    »Aber einige der anderen Ratsmitglieder meinten, du bräuchtest eine Chance.«
    »Und die Vollstrecker?«
    »Der Vollstrecker glaubt, Zitat: »… dass ein Sukkubus hinter all dem Zauber steckt.« Aber wegen allem anderen gibt Cassius dir die vom Rat gewährte Chance.«
    »… wegen allem anderen?«
    Wieder hob Balthasar seine Schultern. Eine Geste, die ich bei ihm wirklich enervierend fand. Zeigte sie doch zu deutlich, was ihm alles am Arsch vorbeiging. Im Prinzip alles, was nicht mit mir und Sex zu tun hatte. Sex mit mir, um genau zu sein.
    »Also hast du 24 Stunden, um deine Unschuld zu beweisen. Sollte es innerhalb dieser 24 Stunden einen weiteren Liebeszauber irgendwo in deiner Nähe geben …« Er ließ den Satz unvollendet und gab meiner Fantasie Gelegenheit ihn zu vervollständigen. Allerdings hatte mein Gehirn schon bei der ersten Information eine Denkschleife eingebaut.
    »24 Stunden?« Ich blinzelte ungläubig, während mir verschiedene Film- und Seriensequenzen durch den Kopf schossen. »Wer bin ich? Jack Bauer?«
    »Ein Ultimatum!«, verdeutlichte der Vampir und ignorierte meinen Einwand. Seine Fröhlichkeit passte nicht zu dem lauernden Ausdruck in seinen Augen.
    Nur langsam tröpfelte der Ernst der Lage in meinen Verstand, doch dort angekommen, setzte er schlagartig Panik frei. »24 Stunden, sonst was?«
    »Sonst schließen wir die Matching-Myth.«
    Der Satz hing noch in der Luft – oder in einer Endlosansage in meinem Gehirn – als meine Lähmung schließlich nachließ und ich meinen Blick von der Stelle, an der eben noch der Vampir gestanden hatte, losreißen konnte.
Die Matching-Myth schließen
. Ich verließ mein Büro.

    Die Blicke und Gesichtsausdrücke meiner Angestellten hatten sich nicht gewandelt. Immer noch lang ein stiller Vorwurf in ihnen und die Anklage, die mitschwang, war ebenfalls eindeutig: Alles meine Schuld.
    Der Kloß in meinem Hals gab ihnen Recht.
    24 Stunden. Das war ein Lacher. Auf meine Kosten. Und wenn ich daran dachte, dass ich die ganze Sache durch meine Entscheidung ein Mensch zu werden erst möglich gemacht hatte … Ich hätte kotzen können!
    Auf keinen Fall durfte ich jetzt auch noch diese Wendung zum Schlechteren bekannt geben. Zum Glück saß mein professionelles Lächeln wie angewurzelt auf meinem Gesicht. Fühlte sich auch so an. Angewurzelt, meine ich.
    »Und?«
    Ich zuckte mit den Schultern und hoffte, dass es genauso wirkte wie bei Balthasar zuvor. Als wäre ich lässig und als ginge mir alles am Arsch vorbei. »Er hat mir geglaubt, dass Tony nichts damit zu tun hat.«
    Ich nickte dem Tonmenschen zu. Ohne Greif als Anhängsel gefiel er mir gleich viel besser.
    »Ja, weil der Ratsvampir scharf auf sie ist«, meinte Krista. Die adelige (oder war das ex-adelig, weil sie ja jetzt tot war?) Vampirin hatte ihren Bluts-Kollegen natürlich durchschaut. Vielleicht sogar gerochen? War ja ein zweischneidiges Schwert, so eine Fähigkeit.
    »Er wollte doch auch Elisabeth und davor Katlyn – scheint nicht so wählerisch zu sein, was den Ersatz anbelangt.«
    Ich lächelte Helena an, nur um zu zeigen, dass ich ihren Satz durchaus als Seitenhieb verstanden hatte, antwortete aber nur auf Krista. »Eher, weil Tony ein Alibi hatte.«
    Obwohl Airielle mindestens so rot wurde wie Tony, hielt sich mein Mitleid in

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