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ErosÄrger

ErosÄrger

Titel: ErosÄrger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Schreiner
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warst du gestern Nacht auch da, wo der letzte Zauber aufgetaucht ist?«
    »Was war gestern Nacht?«
    »Gestern Nacht haben einige Jugendliche am Hafen eine kleine Orgie gefeiert.«
    »Von dem bisschen Zauber?«
    Der Vampir sah mich nachdenklich an und gerade als ich aufbrausen wollte, leckte er sich langsam, wie unabsichtlich, die Lippen. Mein Verstand setzte aus und mein Verlangen übernahm. Total. Es war nur ein einziger Kuss gewesen, doch die plötzlich Erinnerung ließ meine Lippen prickeln und heiße Schauer über meine Haut laufen. So intensiv wie in meinen Träumen. Ich wollte einen Schritt nach vorne machen, meinen Mund gegen seinen drücken, meinen Körper an seinen schmiegen, ihn spüren, mit Haut und Haar und …
    »Hör auf damit!«, befahl ich und erntete ein spöttisches Lächeln. Immerhin tat er mir den Gefallen und hörte auf zu spielen. Dankbar entfernte ich die Fingernägel aus meinen jetzt schmerzenden Handinnenflächen und sah ihn an, damit er endlich fortfuhr. Ganz unerregt dieses Mal.
    »Oh, keine Sorge. Ich spreche nicht von dem, den du gegen die Halbstarken benutzt hast. Das haben alle Jungs einhellig bestätigt und auch die Morrigan konnte sich an das Fitzelchen Liebes-Magie erinnern.«
    Balthasar musste meinen Gesichtsausdruck richtig gedeutet haben, denn er beruhigte mich augenblicklich: »Sie haben aber auch alle zugegeben, dass es Notwehr gewesen ist und du den Golem verteidigt hast.«
    Er musterte mich von oben bis unten und ging dann langsam um mich herum, als könne ihn meine Kehrseite etwas offenbaren was er in meinem Gesicht nicht finden konnte. Obwohl alles in mir danach schrie, mich mit ihm zu drehen, tat ich es nicht. Und dieses Mal würde ich auch nicht auf seine Provokation hereinfallen. Ich war schließlich lernfähig.
    Und es funktionierte. Nach einer Umrundung blieb der Vampir wieder am Ausgangspunkt stehen.
    »Sehr nobel«, meinte er und ließ offen, ob er meine politisch etwas unkorrekte Rettungsaktion oder meine Kehrseite meinte.
    »Trotzdem ist es interessant.« Er trat einen Schritt näher. »Ich kann deine Sehnsucht nach mir riechen.« Er hob seine Hand – dieses Mal lag es an seinen Worten, dass ich mich nicht vom Fleck weg bewegen konnte – und strich über meinen Arm. Nicht über die bloße Haut, sondern knappe zehn Zentimeter über ihr. Gerade so nahe, dass er nur meine Aura berührte. Und obwohl ich es als Mensch nicht hätte bemerken dürfen, spürte ich es. Der Schauer lief in Wellen über meine Haut, brannte sich durch meine Adern und brachte jede Zelle in meinem Körper zum klingen. Meine Nippel wurden hart, mein Unterleib zog sich zusammen. Nicht unangenehm. Eher im Gegenteil.
    Ich mochte es kein bisschen.
    Ungeachtet dessen ließ Balthasar seine Hand weiter nach oben gleiten, bis seine Hand nahe an meiner Wange verharrte und ich meinen Blick endlich von ihr lösen konnte. Seine blauen Augen waren als Blickfang allerdings keinen Deut besser. Oder harmloser.
    Der Vampir lächelte, als könne er meine Gedanken lesen. »Allerdings führt uns das wieder zurück zu dem Golem. Er hatte ein Motiv und jeden Grund, Nachts zurückzukommen und aus dem schmusigen Techtelmechtel eine waschechte Orgie zu machen.«
    »Kann er nicht.« Ich war erstaunt, wie leicht mir die Worte von den Lippen kamen und wie wenig Einfluss der Vampir plötzlich auf mich hatte. »Tony war heute Nacht bei mir.«
    »Du bist tief gesunken.« Der Vampir trat näher. So nahe, dass sich unsere Körper beinahe der Länge nach berührten und ich gezwungen war, meinen Kopf in den Nacken zu legen, um ihm weiter ins Gesicht blicken zu können. Die Berührung war Drohung und Verführung zugleich, sein Blick eine Warnung, aber auch eine Versuchung. Ich war ernsthaft versucht, ihm in die Brustwarze zu beißen, die sich direkt vor mir, auf praktischer Mundhöhe, befand und die ich ohne Probleme durch den weißen Stoff seines Hemdes erkennen konnte. Sie war hart und fest und zeigte deutlicher als seine Worte, dass ihn seine Warn-Verführung ebenfalls erregte. »Hat es sich gelohnt?«
    »Du weißt, dass da nichts war.«
    Balthasar lächelte ein kaltes Lächeln, welches trotzdem seine Wirkung nicht verfehlte. Man sollte meinen, ich hätte mich langsam daran gewöhnt, schließlich ging es seit Jahren so. Er versuchte mich zu verführen, ich weigerte mich, mich verführen zu lassen. Aber es wurde schwerer, menschlich. »Hör auf damit!«
    »Ich tue nichts. Es ist deine Lust, die du spürst, nicht meine.« Er

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