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ErosÄrger

ErosÄrger

Titel: ErosÄrger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Schreiner
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los?« Ich trat hinter dem letzten Beamten aus meinem Büro und starrte das Durcheinander an, in das sich meine schöne Firma verwandelt hatte. Von Huldas Halloweendekoration (allein Gott weiß, woher sie das ganze Zeug plötzlich genommen hatte) für unsere Liebesvermittlungsfeier am 31.10. war nicht mehr viel übrig geblieben.
    »Wir verhaften den mutmaßlichen Ursprung der illegalen Zauber.« Die Stimme, unverschämt sexy und unverschämt nonchalant, hatte denselben Effekt auf mich, wie es meine Stimme auf alle anderen gehabt hatte. Ich verharrte mitten in der Bewegung. Nur mit Mühe gelang es mir wieder zu atmen und meine Gedanken zu ordnen. Nicht wegen der Worte, einzig allein wegen der Tonlage.
    Langsam drehte ich mich zu Balthasar um und musterte den Einsatzleiter des Einsatzkommandos. Er lehnte entspannt an der Wand hinter meinem Empfangstresen und wirkte, als könne ihn nichts und niemand aus der Ruhe bringen. Nicht einmal das Gros meiner Mitarbeiter, Hulda, Airielle, Krista, Helena, Orpheus und Nyna, die neben ihm standen und mich anstarrten, als sei der gesamte Vorfall einzig und allein meine persönliche Schuld. War er vielleicht auch.
    Airielle gab einen erstickten Laut von sich, als sich die Tür zu ihrem Büro öffnete und ein uniformierter Greif den gefesselten Tony durch die Tür schob. Das Mischwesen mit dem Kopf eines Adlers und dem Leib eines Löwen wirkte etwas zerrupft und nutzte statt der stattlichen Flügel eines seiner Beine, inklusive der Krallenzehen, um den Golem voranzudrücken.
    »Shit«, murmelte ich. Selbst wenn ich nicht für eine Sekunde lang glaubte, er habe etwas damit zu tun, Widerstand gegen die SEKM, wie viel schlimmer konnte es werden? Bitte, nicht antworten!
    Einen Augenblick später trat mein Bruder durch die Tür und lächelte in die Runde. Ich konnte beinahe spüren, wie die Anspannung von meinen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen abfiel. Nur meine eigene wuchs ins Unermessliche.
    »Ah, der Inkubus!«, sagte mein Mund trotzdem.
    Sein Lächeln schaffte es, noch intensiver zu werden, beinahe strahlend, bevor er antwortete: »Jep. Für den Fall, dass ein Buhlwesen in die Zauber-Sache verwickelt ist.«
    Okay, ja … Das hatte ich so eigentlich gar nicht wissen wollen. Mein Magen verkrampfte sich noch mehr. Aber solange er Katlyn in Verdacht hatte und nicht mich, war alles im grünen Bereich. Naja, nicht im Grünen, aber im hellorangen, immerhin.
    »Und wieso glaubt ihr, dass Tony etwas damit zu tun hat?« Ich drehte mich zurück zu Baltasar. Wenn man einen tödlichen Vollstrecker vor sich hatte, fiel ein Vampir im Rücken gar nicht so sehr auf. Nicht einmal, wenn er bis auf Bissweite herangekommen war.
    Als hätte der Ratsvampir den selben Gedanken, füllten sich seine blauen Augen plötzlich als brenne ein Feuer irgendwo tief in seiner Seele. Ich konnte förmlich sehen, wie seine Menschlichkeit einen Schritt nach hinten trat und das wahre Wesen in den Vordergrund kamt. Er war immer noch sexy, immer noch gut aussehend, aber es war eine unwirkliche Schönheit. Irgendwie nichtmenschlich, nein … mir lief ein Schauder über den Rücken, als ich mich mein Verstand korrigierte … unmenschlich.
    Trotzdem war ich wie gelähmt. Selbst als er meinen Ellbogen packte, nicht schmerzhaft, sondern eher gewohnheitsmäßig Besitz ergreifend, und mich voran schob, in mein Büro, brachte ich es nicht fertig, meinen freien Willen zu finden und mich gegen seinen Einfluss auf mich – und die körperliche Handhabung meiner Person – zu wehren.
    Er ließ mich nicht los, als die Tür hinter uns zufiel und verärgert musste ich feststellen, dass ein Teil von mir – ein winziger, verräterischer – seine tanzenden Finger auf meiner Haut genoss. Sehr.
    »Verdammt, Lilly.« Balthasar ließ mich los und überließ es meiner Fantasie, das »Verdammt« mit Inhalt zu füllen. (»Verdammt, nicht vor deinem Bruder.« - »Verdammt, was denkst du dir dabei, in der Öffentlichkeit solche Fragen zu stellen?« - »Verdammt, was sollen jetzt die anderen denken?« - bei meinem Leben boten sich allerhand Alternativen zu so einem simplen »Verdammt«.)
    »Was ist „Verdammt, Lilly“?«, erkundigte ich mich trotzdem.
    Natürlich antwortete Balthasar nicht auf meine Frage, sondern redete ungerührt weiter. »Dein Golem war überall, wo die illegalen Zauber aufgetaucht sind«
    »Das war ich auch.«
    »Ja, das ist Problem Nummer zwei.«
    »Und was ist Problem Nummer eins?«
    »Problem Nummer eins ist gelöst, oder

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