Erregende Ermittlungen
intensiver an als das spielerische Treiben mit John, ihrem jugendlichen Liebhaber? Warum besaß dieser abseitige Fick eine fast existenzielle Dimension, die ihren innersten Kern berührte, und den sie gesucht hatte wie eine Motte das sengende Licht, in dem sie zugrunde gehen würde?
Fahin seufzte und stemmte sich hoch. Er lächelte sie an, gelöster nun, aber immer noch mit kalten Augen. Sie lächelte zurück, fragmentiert und matt, immer noch halb in ihren Erinnerungen und halb in anderen Welten.
„Das war gut!“, raunte er ihr zu. „Sehr gut sogar. Weißt du, in meinem Beruf stehe ich ständig unter Strom, muss immer aufmerksam sein, immer wach. Ich finde selten eine Gelegenheit zur Entspannung. Dafür möchte ich dir danken.“ Seine schwieligen Finger strichen ihr über Stirn und Gesicht, streichelten ihre Wangen.
Megan lächelte unsicher bei diesen seltsam förmlichen Worten.
„Für mich war es… unbeschreiblich“, flüsterte sie. „Das… hat mich richtig umgeworfen.“
Fahin grinste kurz, eigentümlich ungerührt. Sie spürte Gefahr. Er zeigte nicht im Mindesten den befriedigten Stolz des erfolgreichen Liebhabers, den sie erwartet hatte. Auf einmal wurde ihr bewusst, wie hilflos sie war. Wenn er nun…
Ganz langsam, richtig sanft, schlossen sich seine Finger um ihren Hals. Sie starrte mit weit aufgerissenen Augen zu ihm auf.
„Jetzt, wo wir uns beide ein wenig abreagiert haben, jetzt können wir reden“, erklärte er und massierte nachdenklich ihre Kehle. Sie wagte nicht, sich zu rühren.
„Reden?“, sie schluckte. Ein unangenehmes Gefühl unter seinen Fingern. „Was meinst du mit…“
„Schhhh!“ Er legte ihr die Spitze des Zeigefingers auf die Lippen, ohne seinen Griff zu lösen, und rutschte ein wenig nach oben, machte es sich auf ihr bequemer. Sie hing mit weit gespreizten Schenkeln unter ihm und fühlte sich wie ein auf eine Nadel gespießter Schmetterling. Sein halbsteifes Glied steckte noch in ihr und fühlte sich nun an wie ein absonderlicher Fremdkörper.
„Ich glaube nicht an Zufälle.“ Seine Miene war ernsthaft, er nickte nachdrücklich. Ein Lehrer, der einer unaufmerksamen Schülerin eine ganz zentrale Lektion vermittelte, und der unbedingt wollte, dass sie es auch richtig verstand. „Zufälle sind gefährlich. Weil es meistens keine Zufälle sind, sondern nur so aussehen. So aussehen sollen, genauer gesagt. Verstehst du, was ich meine?“
Sie blinzelte, als seien das tatsächlich nur unverständliche Worte für sie. Dabei rasten ihre Gedanken. Sie bemühte sich, keinen verdächtigen Muskel anzuspannen.
„Was…“
„Ich nenne es einen ausgesprochenen Zufall, wenn ich jemand wegen einer Motorpanne treffe, und wenn sich dann herausstellt, dass derselbe ein Häuschen gemietet hat, mit dem man ausgerechnet die Insel im Blick hat, auf der ich gerade meinen Geschäften nachgehe.“ Eindringliches Streicheln um ihren Kehlkopf.
„Ich bin…“
„Du siehst also, es gibt zwei Möglichkeiten einer Erklärung. Die eine wäre, dass es wirklich Zufall ist.“ Er zuckte abschätzig mit den Schultern. Sie spürte diese Bewegung am ganzen Körper. „Möglich, aber kaum wahrscheinlich. Die andere Erklärung wäre, dass du keine harmlose Hausfrau bist, sondern hier gerade deinen Job erledigst.“
„Job?“, sie wagte, ihn groß anzusehen. „Aber…“
„Was meinst du? Am besten überprüfen wir das jetzt gleich, oder? Letztlich wollen wir doch beide wissen, woran wir sind, nicht wahr?“
Das Lächeln stand ebenso breit wie seelenlos auf seinen Lippen. Jetzt war der richtige Zeitpunkt, um sich zu verspannen, entschied Megan und verkrampfte sich unter ihm. Sie spürte jedoch, dass sie in dieser Position keinen vernünftigen Griff ansetzen konnte.
„Ich tippe mal auf den guten alten CIA“, raunte Fahin, dicht an ihr Ohr geschmiegt. „Wenn das stimmt, dann werden wir gerade überwacht, und dann sind deine Kollegen sicher nicht weit. Hm – vielleicht warten sie auf ein Signal?“
Damit drückte er mit der freien Hand Daumen und Zeigefinger zangenartig von beiden Seiten in ihre linke Brust und quetschte erbarmungslos zu.
Megan schrie, als scharfer Schmerz sich durchzuckte. Fahin verstärkte seinen Griff, und sie schrie lauter, bäumte sich auf und schnellte herum, im vergeblichen Bemühen ihn abzuwerfen.
Endlich ließ er ab von ihr, und sie lag gebrochen und schluchzend unter ihm. Teilweise, weil sie sich wirklich betäubt von der plötzlichen Folter fühlte, teilweise
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