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Error

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Titel: Error Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: N Stephenson
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der Rückenlehne des Vordersitzes aufgestützt, ließ er die andere, eifrig darauf bedacht, Zula nicht zu berühren, ihr aber das Gefühl zu geben, halb eingehüllt zu sein, nicht weit von ihrem Kopf entfernt oben auf die Lehne ihres Sitzes fallen. Er fixierte Peter mit einem Blick, den Zula, hätte er ihr gegolten, als einschüchternd empfunden hätte. Csongors Kopf wirkte so groß wie ein Basketball, seine Augen waren weit geöffnet, und sein Blick war starr auf Peters Gesicht gerichtet, als wäre er durch stählernen Spanndraht mit ihm verbunden. »Das sollte zeigen, dass sie weiß, was sie tut«, sagte Csongor.
    »Aber die Russen …«, begann Peter, schockiert von Csongors plötzlichem Persönlichkeitswandel.
    »Die Russen fanden es toll«, sagte Csongor nüchtern. Dann, an Zula gewandt: »Sie haben den halben Abend über dich gesprochen. Du kannst sicher sein, dass sie es dir nicht übelnehmen. Und ich auch nicht.«
    »Aber was ist mit ihm ?!«, fragte Peter und hob den Blick zu Iwanow. »Seine Gefühle sind die einzigen, über die wir uns Sorgen machen müssen.«
    »Da bin ich gar nicht so sicher …«
    Zula hob beide Hände zwischen ihnen hoch, um dann erneut die Faust-gegen-Faust-Geste zu machen. »Lass uns zu dem wangba zurückkehren, wenn es dir nichts ausmacht, ich weiß ja überhaupt nichts.«
    »Gut«, sagte Csongor. »Die anderen Russen sind die Treppe raufgekommen und haben eine Weile mit mir rumgehangen, immer ein Auge auf den T’Rain-Spielern, die du ausgemacht hattest. Sechs Stunden lang haben wir diese Burschen beobachtet. Irgendwie wurde mit der Zeit klar, dass einer von ihnen der Boss war. Großer Bursche, etwas älter als die anderen, in einem Manu-Trikot.«
    »Manu-Trikot?«
    »Manu Ginobili«, sagte Peter, fast verärgert darüber, dass Zula den Bezug nicht verstand. »Er spielt bei den Spurs.«
    »Manu, wie wir ihn genannt haben, hat nie selbst T’Rain gespielt, hat sich nie emotional darauf eingelassen, sondern nur beobachtet, was vor sich ging, hat ständig mit dem Handy telefoniert und den anderen Jungs gesagt, wohin sie ihre Charaktere schicken und was sie tun sollten. Dann ist einer von denen da« – Csongor zeigte mit dem Kinn auf die Sicherheitsberater hinter dem Lieferwagen – »runter auf die Straße gegangen und hat Taxis angehalten, bis er eins erwischt hat, dessen Fahrer ein bisschen Englisch sprach. Dem hat er ein Bündel Geld gegeben und gesagt: ›Das können Sie behalten, wenn Sie mir helfen.‹ Anschließend hat er dem Fahrer gesagt, dass sie eine ganze Weile, womöglich sogar die ganze Nacht, da sitzen würden, dass aber am Ende ein Jugendlicher in einem Manu-Trikot auftauchen würde und dem würden sie dann folgen.«
    »Ich habe noch nie was von Manu Ginobili gehört«, sagte Zula. »Ist er wirklich eine so bekannte kulturelle Bezugsgröße, dass …«
    »Ja«, sagten Peter und Csongor wie aus einem Mund.
    »Also«, fuhr Csongor fort, »nach ein paar weiteren Stunden kam Manu aus dem wangba raus, und der Taxifahrer ist ihm in eins dieser Viertel mit den Seitensträßchen gefolgt, wo Manu in ein bestimmtes Gebäude reingegangen ist. Der Russe und der Taxifahrer sind noch zwei Stunden dageblieben, das Gebäude immer im Blick, aber Manu ist nicht wieder rausgekommen. Später haben wir ihn oben auf dem Dach mit ein paar anderen jungen Männern Körbe werfen sehen.«
    »Haben die einen Basketballplatz auf dem Dach?«
    »Keinen ganzen Platz!«, sagte Peter, erneut verärgert über eine in seinen Augen dumme Frage. »Nur einen Korb! Vom Sicheren Haus aus können wir ihn deutlich sehen.«
    »Wirklich?«
    »Wirklich. Luftlinie vielleicht achthundert Meter.«
    »Wir können von oben genau draufgucken. Die halbe Nacht sind wir auf gewesen und haben sie durch Ferngläser beobachtet«, sagte Csongor.
    »Und ist es ein Bürogebäude? Ein Wohnblock?«, fragte Zula.
    »Ausschließlich Wohnungen«, sagte Csongor.
    »Eine Bruchbude«, sagte Peter. »Der halbe Block steht leer.«
    »Wie kann in dieser Stadt irgendetwas leerstehen?«
    »Einen Block weiter ist eine Baustelle«, sagte Csongor. »Das Gebiet hier befindet sich im Umbruch. Dieses Gebäude und die drumherum werden vermutlich innerhalb des nächsten Jahres abgerissen.«
    »Nachdem der Taxifahrer erst einmal das Geldbündel gesehen hatte, war er ausgesprochen hilfsbereit«, sagte Peter. »Er ist auf eine Zigarette ausgestiegen, hat ein wenig auf der Straße rumgefragt, etwas mehr über das Gebäude erfahren.«
    »Und?«
    »Es hat

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