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Titel: Error Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: N Stephenson
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schiefgegangen. Ich weiß nicht, was.«
    Sokolow zuckte wegwerfend die Achseln. »Netzwerk von sogenanntem George Chow war von PSB infiltriert.«
    »Ich fühle mich dem Geist dieser Vereinbarung immer noch verpflichtet«, sagte Olivia. »Und für uns – für den MI 6 – ist es von Vorteil zu verhindern, dass du für einen Sensationsprozess vor ein amerikanisches Gericht gezerrt wirst. Weil dann nämlich auch noch eine Menge anderes Zeug herauskäme.«
    »China-Zeug.«
    »China-Zeug. Mit Rückwirkungen auf die internationalen Beziehungen zwischen China, den Vereinigten Staaten, Großbritannien. Also musste man dich aus diesem Haus herausholen.«
    »Du hast dich gut verhalten«, pflichtete Sokolow ihr bei. »Ich habe befürchtet …« Dann verstummte er.
    Etwas zu spät. »Du hast befürchtet, ich wäre eine durchgedrehte, liebeskranke Stalkerin.«
    »Ja.«
    Olivia seufzte. »Wenn ich nur die Zeit für solche Freizeitbeschäftigungen hätte.«
    »Jetzt du steckst tief in Scheiße?«, fragte Sokolow und schüttelte die Tüte mit dem Telefonschrott.
    »Ich habe so viele Spuren hinterlassen – der Flug nach Seattle, der Mietwagen –, dass das FBI früher oder später darauf kommen wird, dass ich zu Igors Haus gefahren bin und die Operation habe platzen lassen. Sie haben schon angefangen, meinen Vorgesetzten beim MI 6 heikle Fragen zu stellen.«
    »Was ist dann beste Vorgehensweise für dich?«
    »Es wird so oder so ganz furchtbar«, sagte Olivia, »aber alles wäre erheblich besser, wenn ich in Kanada wäre. Dann wäre ich nicht mehr im Zuständigkeitsbereich des FBI , und ich wäre in einem Land mit Commonwealth-Bindungen zu Großbritannien – von dort aus wäre es erheblich einfacher, mich diskret nach Hause zu schaffen.«
    »Also auf nach Kanada!«, sagte Sokolow. »Für mich Kanada ist auch besser. Ich habe dort Arbeitserlaubnis. Bisness- Beziehungen.«
    »Wir werden die Grenze illegal überqueren müssen.«
    »Kennst du Stelle?«
    »Nicht direkt eine Stelle. Aber ich kenne eine Familie, die uns hinüberbringen kann.«
    »Schmuggler?«
    »Eigentlich sind sie nicht so sehr Schmuggler«, sagte Olivia, »sondern sie lehnen die Gültigkeit von Grenzen generell ab.«
    AUFGEFLOGEN UND UNTERGETAUCHT .
    Eines musste Seamus der Braut lassen: Er kam allmählich an den Punkt, wo er den Tag nicht in Angriff nehmen konnte, ohne frühmorgens eine dramatische SMS oder einen dramatischen Anruf von Olivia zu bekommen. Wenn er weiterhin mit ihr zusammenarbeitete, würde er sich angewöhnen müssen, früh und vielleicht sogar nüchtern schlafen zu gehen.
    Sie waren um Mitternacht in Manila angekommen und in einem Kettenhotel in derselben Straße wie die US -Botschaft abgestiegen, wo sich Seamus am nächsten Morgen, sobald die Visaabteilung ihre Pforten öffnete, einzufinden gedachte. Daher diente diese kryptische Nachricht als praktischer Weckruf.
    Er hatte seine Kreditkarte auf den Tresen gelegt und unter Verwendung falscher Papiere, die man für den Fall, dass er reisen musste, ohne mit seinem richtigen Namen um sich zu werfen, an ihn ausgegeben hatte, eine Suite gemietet. Das Bett, das in einem getrennten Zimmer stand, hatte er an Yuxia abgetreten, er selbst schlief mit einer Pistole unter dem Kopfkissen neben dem Eingang der Suite auf dem Boden. Marlon und Csongor hatten eine Münze geworfen, um zu ermitteln, wer das Sofa bekam, und Marlon hatte gewonnen, deshalb hatte Csongor ein Stück Boden in der Ecke mit Beschlag belegt.
    Seamus hatte keine Ahnung, welcher Grad von Vorsichtsmaßnahmen hier angemessen war. Offensichtlich hatten die drei dafür gesorgt, dass die Hälfte der überlebenden Bevölkerung Chinas ernsthaft sauer auf sie war, und sich außerdem eine skrupellose, ihres Postens enthobene Figur des russischen organisierten Verbrechens zum Todfeind gemacht. In ihrer Freizeit hatten sie Millionen von T’Rain-Spielern Geld gestohlen, dem großen, multinationalen Konzern, dem das Spiel gehörte, gewaltige Probleme bereitet und schließlich – während sie sich immer mehr für die Aufgabe erwärmten – auch noch einen Frontalangriff gegen Al Qaida gestartet. Wären ihre Koordinaten allgemein bekannt gewesen, hätten keine noch so strengen Sicherheitsvorkehrungen ausgereicht. Seamus’ Faustfeuerwaffe war zwar durchaus brauchbar, würde aber nicht viel nützen, falls China auf den Philippinen einmarschieren oder einer von Abdallah Jones’ Gefolgsleuten beschließen sollte, eine vollgetankte 767 durch das Dach des Best

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