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etwa sieben Meter oberhalb von ihr, wo es ein paar größere Steinbrocken gab – vielleicht gerade groß genug, um sich dahinter platt auf den Boden legen zu können. Das funktionierte ganze drei Sekunden lang, bis von unten ein Höllenlärm losbrach, der sie so erschreckte, dass sie einen Fuß falsch aufsetzte, den Halt verlor und schwer stürzte, sich den Ellbogen prellte und beinahe mit dem Gesicht aufschlug. Die Luft um sie herum war von scharfem Staub und herumsausenden Steinsplittern erfüllt. Jemand da unten hatte aus einer vollautomatischen Waffe das Feuer eröffnet. Sie wagte einen Blick hinunter und sah durch eine Wolke aus hochgeschleudertem Steinstaub hindurch einen der Dschihadisten, der sich mit in die Hüfte gestemmter Maschinenpistole dort aufgepflanzt hatte. Nicht mit einem der größeren Sturmgewehre, die Hochgeschwindigkeitsgewehrmunition verschossen. Die Waffe hier war mit Pistolenmunition geladen. Trotzdem natürlich durchaus in der Lage, ihren Körper zu zerreißen, eigentlich aber für kurze Entfernungen gedacht. Häuserkampf. Das Niedermähen von Pendlern in Bussen.
    Der Gefährte des Schützen – derjenige, der wenige Augenblicke zuvor mit der Pistole geschossen hatte – gab ihm mit lauter Stimme einen Rat, und er hob die Waffe missmutig von der Hüfte an die Schulter. Ja, diesmal würde er sich tatsächlich bemühen zu zielen.
    Zula rappelte sich hoch und kletterte mit aller Kraft.
    Von unten eine weitere lautstarke Diskussion. Der Mann mit der Maschinenpistole hatte sich überzeugen lassen, dass er bessere Ergebnisse erzielen würde, wenn er die herausklappbare Schulterstütze nutzte.
    Während das alles geschah, legte Zula alles, was sie hatte, in eine Reihe verzweifelter Sprünge und Sätze. Wenn wildes Krallen nicht funktionierte, hielt sie inne, atmete tief durch, setzte Füße und Hände auf große Felsbrocken und warf ihren Körper nach oben.
    Wieder begann der Krach und verstummte dann; ein Hagel von Steinsplittern prasselte ihr auf den Rücken. Dann traf ein weiterer Feuerstoß den Hang über ihr, ließ ein paar Steine herunterkullern und zwang sie, ein paar Meter weit zur Seite auszuweichen. Irgendetwas zupfte hinten an ihrem Oberschenkel am lockeren Stoff ihrer Cargohose, und sie wagte nicht zu glauben, dass eine Kugel hindurchgegangen war. Kurze Stille, dann schlugen mehrere Kugeln in ein Mosaik aus etwa melonengroßen Steinen unmittelbar vor ihr ein: Der Schütze hatte sich ausgerechnet, wo sie hinwollte, und versuchte, sie zurückzutreiben. Aber sie war schon unterwegs und hätte ihren Kurs auch dann nicht mehr ändern können, wenn sie Zweifel gehabt hätte. Irgendetwas traf sie in den Mund. Sie landete auf dem Bauch und drückte sich flach gegen die Oberseite dieser winzigen Ansammlung größerer Steine. Sie konnte den Schützen nicht sehen; das war gut. In der Nähe ihres Gesichts schlugen Kugeln ein. Sie strampelte wild, trat ein paar vorstehende Steine aus dem Weg, sodass ihre Beine und Füße ein paar Zentimeter tiefer lagen. Wichtige Zentimeter.
    Sie verschluckte sich an etwas, das kalt, scharfkantig und hart und zugleich heiß, klebrig und nass war. Sie würgte, spuckte und spürte, wie das harte Ding ihr aus dem Mund fiel und ihr zugleich ein scharfer Schmerz in den Schädel schoss.
    Eigentlich waren es zwei harte Dinge, die mit einem Schwall von Blut und Speichel herauskamen: ein etwa kichererbsengroßer, aber eckiger und scharfkantiger Felssplitter. Und ein Zahn, den er offenbar an der Wurzel gekappt hatte, als er ihr in den Mund geflogen war, der offengestanden und nach Luft gerungen hatte. Beim Herumtasten mit der Zunge fand sie ein nässendes Loch, wo ihr rechter Eckzahn hätte sein müssen. Davor war ihre Oberlippe taub und fühlte sich riesig an. Es würde bald wehtun, wenn sie so lange lebte.
    Ein paar weitere Feuerstöße fegten über das winzige Bollwerk aus Steinen, hinter dem sie sich versteckte, hatten jedoch außer einem psychologischen keinen weiteren Effekt. Sie konnte die Männer weiter unten reden hören. Oder vielmehr brüllen, da sie sich durch das Spielen mit lauten Spielzeugen taub gemacht hatten.
    Was würde sie in ihrer Situation tun? Den mit der Maschinenpistole unten lassen, damit er sie mit gelegentlichen Feuerstößen an Ort und Stelle festnagelte. Unterdessen konnte der mit der Pistole den Hang hinaufklettern und sich eine Position suchen, aus der er auf sie schießen konnte.
    Sie verabschiedete sich von ihrem Zahn, wischte sich die