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Erst der Sex, dann das Vergnügen: Roman (Piper Taschenbuch) (German Edition)

Erst der Sex, dann das Vergnügen: Roman (Piper Taschenbuch) (German Edition)

Titel: Erst der Sex, dann das Vergnügen: Roman (Piper Taschenbuch) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heidi Hohner
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alleine und zwar mit links«- Instinkt?
    »Vergiss es. Es bleibt alles beim Alten.«
    »Prima. Ich werde die Übergabe mit dir persönlich erledigen, du weißt, wir Italiener besprechen solche Angelegenheiten nicht gern am Telefon. Und ich habe auch eine Überraschung für dich.«
    »Sicher wieder so was Tolles wie den Schwangerschaftstest«, murmelte ich und legte frustriert auf.
    Dann eben nicht. Der Espresso machte sich in meiner Blutbahn breit und verlieh mir wenigstens genug Schwung, um einigermaßen freundlich an die L 1 zu gehen.
    »Hier die Bella, willst du mit mir die Schwäne singen hören?«, flötete ich mit meiner professionellsten Stimme.
    »Hör mal zu, endlich gehste mal dran, ich darf eigentlich hier nicht nach draußen telefonieren, und schon gar nicht ne 0900 «, flüsterte eine Frauenstimme, »wenn der Willi das spitzkriegt, dann macht er mich einen Kopf kürzer, der fackelt nicht lang. Hör auf mit deiner Hotline, oder arbeite mit dem Willi zusammen. Ist nicht das Schlechteste. Weniger Knete, aber dafür mehr Sicherheit!«
    »Wer bist du denn?«, wunderte ich mich. »Bist du …?«
    »Genau, die Domina, mit der du vor einem halben Jahr mal telefoniert hast. Eigentlich heiß ich Melanie! Der Willi springt hier im Quadrat, weil du ihn erst heiß gemacht und dich dann im Alleingang verabschiedet hast. Das kann der gar nicht leiden.«
    »Teilen kommt nicht infrage, das kann ich mir nicht leisten, ich habe jetzt lange genug mit meiner Freundin geteilt! Und außerdem: Willi weiß doch gar nicht, von wo aus ich telefoniere!«, wehrte ich ab. »Und außerdem mache ich das hier nur temporär, wieso sollte ich also deswegen Ärger kriegen?«
    »Der Willi fühlt sich zuständig für alles, was mit Sex und Telefon zu tun hat. Und er mag es nicht, wenn man in seinem Revier wildert.«
    »Wie das klingt, ich geh ja nicht auf den Strich«, sagte ich.
    »Ein bisschen schon«, antwortete Melanie, »ich muss jetzt Schluss machen. Tschüs, Heidi.«
    Heidi? Woher wusste sie, dass ich Heidi hieß?
    Charlotte hatte ihre Möbel und ihren Kleinkram einfach stehen und liegen lassen, als würde sie jeden Moment mit einem »Ach du lieber Hase!« ins Zimmer kommen. Aber nur der leichte weiße Vorhang bauschte sich in einem kühlen Windzug, der bewirkte, dass sich die Härchen auf meinen Unterarmen aufstellten. Doch anstatt die Hand auszustrecken und den Fensterflügel zuzudrücken, zog ich fröstelnd die Schultern zusammen und strich über meinen Bauch, immer wieder, immer wieder.
    Am nächsten Morgen wurde mein ungutes Gefühl nicht besser.
    »Tnff!«
    »Zockel! Wie können Sie es wagen, sich bei mir zu melden?«
    »Nun, ich dachte«, näselte Adrian, »eine stabile Geschäftsbeziehung wie die unsere tritt man nicht einfach in die Tonne, und Ihre Freundschaft zu Charlotte schien ja sowieso nicht von großer Tiefe gewesen zu sein. Und Ihrem desolaten Zustand letztes Mal nach zu urteilen, scheinen Sie im Moment jeden Cent zu brauchen …«
    Ich knallte den Hörer auf die Gabel und bedauerte, dass ich auf dem Display nie erkennen konnte, wer eigentlich gerade anrief, weil jeder vernünftige Kunde natürlich seine Nummer verbarg. Arme Charlotte: hatte sich so lange ein Kind von so einem Arschloch gewünscht. Aber vielleicht hätte ein Baby aus Zockel einen besseren Menschen gemacht? Es wäre jedenfalls in eine intakte Welt mit einem schönen Zuhause und einer finanziell gesicherten Zukunft hineingeboren worden, mehr, als ich im Moment zu bieten hatte.
    Beim Gedanken an den verpatzten Telefondreier zupfte ich mir so stark am Ohrläppchen, dass es wehtat. Klar, das war saudumm gelaufen, dass ausgerechnet Adrian Charlottes Geliebter gewesen war, und eigentlich konnte ich überhaupt nichts dafür. Aber irgendwie wurde ich mein schlechtes Gewissen nicht los. Da half nur eines: ans Telefon gehen.
    »Tag«, sagte eine Kinderstimme. Eine Kinderstimme! Auf der L 1 !
    »Tag«, sagte ich erschrocken zurück, »wie alt bist du denn?«
    »Acht!«, antwortete der kleine Junge fröhlich, »ich geh schon in die zweite Klasse!«
    »Gut«, überlegte ich, ob ich einfach auflegen sollte, aber dann fragte ich: »Wo hast du denn meine Nummer her?«
    »Ich hab nur noch mal auf Anrufen gedrückt in Papas Büro. Bist du das geile Zebra?«
    »Äh, nein. Ich bin die Bella. Warum?«, schnappte ich nach Luft. »Wie kommst du denn auf Zebra?«
    Wer ließ da sein Kind mithören? Zebra, Zebra, das klang sehr nach Safarimann!
    »Ich komme nach dem Hort

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