Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Erst der Sex, dann das Vergnügen: Roman (Piper Taschenbuch) (German Edition)

Erst der Sex, dann das Vergnügen: Roman (Piper Taschenbuch) (German Edition)

Titel: Erst der Sex, dann das Vergnügen: Roman (Piper Taschenbuch) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heidi Hohner
Vom Netzwerk:
Betondach der Tankstelle – und die Kollektionsteile zu der Dame mit der festen Stimme!«
    Und während Rainer, Bille und Lucca Billes Fahrradanhänger beluden und Cordula mit einer lässigen Handbewegung die Motorhaube ihres Porsches öffnete, die keine Motorhaube, sondern ein Kofferraumdeckel war, um Josef, Cosmo und Brischitt beim Einladen zuzusehen, umarmte mich Cesare noch einmal so herzlich, wie es mein Bauchumfang erlaubte.
    »Meine Liebe, du siehst blendend aus, die Madonna von Modena würde vor Neid erblassen! Aber gegen dich ist sie richtig gesprächig – warum sagst du nichts?«
    Das Zicklein knabberte jetzt an meinem Knie und köttelte fröhlich ein paar malzbonbonfarbene Bröckchen auf den Dielenboden.
    »Fertig, wir fahren!«, trompeteten jetzt Rainer und Cordula, und Cesare meinte zu mir: »Soll ich nicht lieber mitfahren, Heidi? Dieses Material ist mein Baby, ich werde lieber mal ein Auge darauf haben, die Überraschung hat auch bis morgen Zeit!«
    »Aah«, schnappte ich nach Luft und ließ mich in die Hollywoodschaukel sinken.
    »Ja?«, wiederholte Cesare. »Okay, dann fahre ich mit! In Ordnung?«
    »Aah«, machte ich noch einmal und griff mir an den Bauch.
    »Geht’s los?«, rief Rainer besorgt von hinten, aber ich schüttelte nur den Kopf, meine Wortfindungsstörung hielt weiter an, und so tätschelte mir Cesare nur die Wange.
    »Wir können auch morgen früh noch unter vier Augen reden. Und dann zeige ich dir meine Überraschung. Nur so viel: Die Ziege ist es nicht. Die darf nur heute bei dir übernachten, denn im Hotel wollen sie keine Ziegen. Ich brauche sie für einen Vortrag an der Uni. Worüber, wirst du dann schon sehen«, grinste er und klappte sich zusammen, um mit Cordula in ihren Porsche zu steigen, der mitten im Hof parkte.
    »Josef! Unternimm doch endlich etwas! Alles ist weg!«, brachte ich endlich hervor. Aber der hatte sich das Geschehen schon eine ganze Weile zufrieden grinsend angeschaut und meinte nur: »Lass gut sein, Hanssen, die machen das schon. Cesare wird sich darum kümmern, dass deine Sachen in die Sonne kommen, ganz gleich auf welchem Dach, und wir beide gehen jetzt was essen, und zwar außer Haus. Wann hast du das letzte Mal was Leckeres gegessen – unter Leuten?«
    »Keine Ahnung, das waren Puddingschnitten im Café Garni in Bozen«, überlegte ich und kraulte ratlos die Ziege am emporgereckten Kinn. Das Tier brauchte einen Namen, Betty vielleicht? »Aber seitdem habe ich immer nur aus Lunchboxen gelebt.«
    »Puddingschnitten?«, stemmte mich Josef hoch. »Die scheinen dir ja immer noch in den Knien zu stecken. Komm, ich führe dich in den Volkspark ins Schönbrunn, ihr zwei Hübschen braucht Gras, Fleisch und ein Glas Rotwein.«

41
     
    »Und wenn der Anrufer einen Orgasmus hatte?«
    »Dann war das wie eine Eins in Mathe. Oder wie wenn der Architekt seinem Bauunternehmer auf den Rücken klopft und ihm zuruft: Gut gemacht!«, antwortete ich und zeigte lächelnd hinter Josef.
    Der schaute sich um, die Ziege rupfte emsig an den Astern der Blumenrabatte, die wir für sie ausgesucht hatten, ein paar Meter von der Restaurantterrasse des Schönbrunn entfernt. Das war das Gute an Berlin – hier wunderte man sich noch nicht einmal über die Bitte, eine Kaschmirziege auf der Parkwiese grasen lassen zu dürfen.
    »Bitte ohne Klee«, hatte ich gesagt, »Betty ist allergisch.« Und der Geschäftsführer hatte einen schweren Marmortisch auf ein Stück Wiese gerollt und sie uns daran festbinden lassen, ohne mit der Wimper zu zucken.
    »Bitte noch einen Grappa, mir wird langsam kühl, und für die Dame bitte eine Fleecedecke und einen Caro-Kaffee, die hat sich heute schon genug aufgeregt«, winkte Josef der Bedienung und fragte mich dann: »Und, geht es dir jetzt besser?«
    »Ich bin immer noch fassungslos, dass ich mich so habe überrumpeln lassen. Cordula und Cesare sind mir richtig in den Rücken gefallen – ich wollte die Kollektion nicht aus dem Haus geben, da hätte ich mich lieber selbst darum gekümmert! Mal ehrlich, das kann doch nicht gut gehen! Ich hasse das, wenn ich etwas nicht selbst mache, weil dann einfach meistens etwas schiefgeht!«
    »Jaja, Delegieren war noch nie dein Ding, seitdem du das Wunderland gegründet hast! Aber wie sehr dich deine Freunde gerade unterstützt haben, das ist dir noch gar nicht aufgefallen!«
    »Freunde, welche Freunde?«, sah ich Josef groß an.
    »Na, diese Strickgruppe! Die Teilnehmer sind eigentlich wie Feuer und Wasser, aber sie

Weitere Kostenlose Bücher