Erste Hilfe im Garten für intelligente Faule
leicht – sie errichten ein Hotel! Keine Baugenehmigung, kein Antrag beim Gemeindeamt, nur ein Stück Hartholz (Buche, Eiche, Akazie etc.) ist nötig, in das mehrere Löcher im Durchmesser von 1–10 mm gebohrt werden. Die Löcher sollten mindestens 5 cm tief sein.
An einer schützenden Hauswand (beispielsweise bei einem Holzschuppen) werden sich innerhalb weniger Tage die ersten Helfer im Garten einfinden und die Löcher besiedeln. Für andere Nützlinge ist eine alte, gut ausgewaschene und trockene Konservendose, in die (echte) Strohhalme gefüllt werden, ein Quartier. Und die Florfliegen wiederum wollen am liebsten einen Unterschlupf zum Überwintern: in Treppenhäusern und auf Dachböden. Also keine Panik, die zarten – manchmal als „Motten“ bezeichneten – Tierchen sind extrem nützlich und haben Blattläuse zum Fressen gern.
Nützlich und ein schöner Hingucker für den Garten: Hier finden zahlreiche Insekten Unterschlupf. (© www.fotolia.de: Lagom)
Nützlinge Unterstützen
Wenn das Frühjahr ins Land zieht, dann sind sie die lautstarken Boten des neuen Gartenjahrs: unsere Singvögel. Doch nicht nur der Gesang ist es, der uns beglückt. Singvögel sind große Schädlingsvertilger. Ob die ersten Blattläuse an den Obstbäumen oder die Raupeninvasion an den Rosen – die gefiederten Freunde halten lästige Schädlinge in Schach. Daher helfen wir gern:
• Nistkästen – so montieren, dass Katzen sie nicht erreichen.
• Vogeltränken – so aufstellen, dass rundherum möglichst viel Freiraum herrscht, damit auch hier Katzen nicht aus dem Versteck heraus die badenden Vögel fangen können.
• Futterhäuschen im Winter – ausschließlich mit Körnerfutter befüllen. Also keine Küchenabfälle, wie Nudeln, Kartoffeln, Brot oder Reis, die noch dazu gesalzen sind und den sicheren Tod der Vögel bedeuten würden.
Marienkäfer
Er gilt als das Symbol für naturgemäßes Gärtnern schlechthin und kann ohne Zweifel gemeinsam mit dem Regenwurm als das Haustier des intelligenten Faulenzergärtners angesehen werden.
Der Marienkäfer ist ein großer Helfer bei der Bekämpfung von Blattläusen. Mehr als 3000 werden im Lauf eines Marienkäferlebens verspeist. Freilich nicht erst als Käfer, sondern schon zuvor als Larve. Diese Larven allerdings sehen nicht so putzig aus wie der Käfer und werden deshalb leider oftmals als Schädling angesehen und vernichtet. Also Vorsicht! Marienkäfer haben viele Gesichter – von der Larve über eine gelbe Form bis zum 27-Punkt-Käfer – insgesamt vermutlich 4000 Arten!
Marienkäfer (6–8 mm), auch Siebenpunkt genannt, und dessen Larve, zählen zu den wichtigsten Nützlingen.
Ohrwürmer
Ohrwürmer sind zwar manchmal lästig, insgesamt aber ganz große Helfer im Garten. Auch ihnen kann man ein Quartier anbieten: Durch einen Tontopf mit einem Durchmesser von 10–12 cm wird eine Schnur durch das Abzugsloch geführt, Holzwolle in den Topf gestopft und am Schnurende ein Holzstück befestigt. Zieht man dann an der Schnur, wird die Holzwolle gut fixiert und der Topf kann verkehrt herum an den Baum gehängt werden, sodass der Rand des Topfes den Stamm berührt. Der Topf wird rasch von Ohrwürmern besiedelt, die in der Nacht ausschwärmen und die Läuse fressen.
Bauen Sie dem braven Ohrwurm (14–23 mm) eine Tontopf-Behausung!
Wenn Ohrwürmer die Dahlienblüten anfressen
Gibt es zu viele Ohrwürmer, dann kann man die Tontöpfe mit Holzwolle auch als Falle verwenden. Stellen Sie die Töpfe auf Holzstäben direkt zu den befallenen Pflanzen. Die Tiere suchen in der Holzwolle ein Versteck und verbringen dort den Tag, denn sie werden erst nachts aktiv. Auf diese Weise lassen sie sich ganz leicht an andere Stellen im Garten oder in der Umgebung umsiedeln.
Maulwurf
Obwohl er sich durch das Vertilgen großer Mengen an Engerlingen nützlich macht, ist der Maulwurf bei GartenbesitzerInnen unbeliebt – hinterlässt er bei seiner Tätigkeit doch Dutzende Erdhaufen. Im zeitigen Frühjahr sind die Wiesen oft mit den Erdhügeln übersät.
Dennoch: Sehen Sie es positiv, ich versuche es auch. Die lockere Erde der Maulwurfshügel kann als Teil der Blumenerde verwendet werden, und der Rest wird – gemischt mit Quarzsand – gleich mit einem Federbesen verteilt. Anschließend den Rasen walzen, sodass keine Unebenheiten entstehen. Solche Rasenflächen, die dann auch noch ausreichend gedüngt werden, sehen nach drei bis vier
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