Erste Hilfe im Garten für intelligente Faule
erhältlichen biologischen Spritzmittel können aber ohnehin nur vorbeugend angewendet werden.
Pilzkrankheiten
Pilzkrankheiten, wie Grauschimmel, Mehltau, Rost und Sternrußtau, sind auf einen falschen Standort oder falsche Pflege zurückzuführen. Gerade hier ist also vorbeugender, vorausschauender Pflanzenschutz besonders wichtig. Daneben helfen auch Spritzungen mit Schachtelhalm-Brühe. Sie stärken die Abwehrkräfte durch ihren hohen Kieselsäureanteil. Im Handel sind sehr viele biologische Spritzmittel erhältlich, die jedoch nur im Notfall verwendet werden sollten.
Luft muss zu den Pflanzen!
Setzen Sie die Pflanzen nicht zu eng, damit die Luft nicht stickig und feucht wird. Gießen Sie immer zu den Wurzeln und benetzen Sie dabei nicht die Blätter!
Echter und Falscher Mehltau
Zunächst heißt es schon bei der Auswahl der Pflanzen auf die Resistenz achten. Beschreibungen wie „minder anfällig für Mehltau“ helfen gesunde Sorten auszuwählen. Ganz wichtig ist bei Mehltau die Nährstoffversorgung. Wer zu viel Stickstoff düngt, erhöht die Gefahr einer Mehltauerkrankung deutlich. Ist es passiert, dann kranke Blätter immer sofort entfernen und vernichten. Vorbeugend mit Schachtelhalmtee sprühen.
Echter (oben) und falscher Mehltau
Grauschimmel
Grauschimmel ist fast immer ein Problem, das durch falsche Pflege aufgetreten ist. Wer im Gewächshaus oder Wintergarten gießt und nicht lüften kann, weil es zu kalt ist, legt die beste Grundlage für diese Pilzerkrankung. Genauso problematisch ist stehende feuchte Luft im Frühbeet. In bewegter Luft gibt es aber kaum Grauschimmel. Daher Ventilatoren aufstellen! Hat sich die Krankheit breitgemacht: kranke Pflanzenteile sofort entfernen, Pflanzen „luftiger“ stellen und nicht zu stark düngen.
Grauschimmel
Rost und Sternrußtau
Diese beiden Pilzkrankheiten befallen meist Rosenblätter. Abhängig ist die Intensität vor allem von der Witterung, der Sorte (ADR-Rosen gelten als weniger anfällig) und der Düngung. Entfernen Sie immer wieder alle kranken Pflanzenteile, im Herbst auch alle abgefallenen Blätter, damit eine Neuinfektion verhindert wird. Beim Schnitt heißt es: „kranke“ Rosen stärker schneiden, denn sie wachsen sich gesund.
Rost (oben) und Sternrußtau
Kräuselkrankheit beim Pfirsich
Ob Nektarine oder Pfirsich – beide Obstarten werden von der Kräuselkrankheit befallen.
Keinesfalls stimmt die manchmal gehörte Vermutung, dass der „saure Regen“ die Kräuselkrankheit verursacht. Die Pilzsporen werden lediglich durch die Wassertropfen des Regens übertragen. Deshalb hat es sich in klimatisch problematischen Gebieten bewährt, die Pfirsichbäume als Hauswandspalier unter dem Dachvorsprung zu kultivieren. Spritzungen mit Kupfer – das auch im Biogartenbau zugelassen ist – reduzieren das Problem deutlich. Bis zum „Mausohrstadium“ – das ist dann, wenn sich bei den Knospen die ersten beiden Blätter öffnen – darf Kupfer gespritzt werden. Später würde es die Blätter schädigen.
Pfirsichblätter mit Kräuselkrankheit
Kraut- und Braunfäule
siehe Tomaten →
Welkekrankheit
Über Nacht sind Teile der Pflanzen oder auch ganze Bäume davon befallen. Die Ursachen sind unterschiedlich – oft handelt es sich aber um sogenannte Verticillium-Erreger, die über verletzte Wurzeln oder andere Pflanzenteile vom Boden ausgehend in die Saftbahnen eindringen und sie verstopfen. Häufig bemerkt man die Welkekrankheit bei Fächerahorn, Marille, Kirsche oder auch Judasbaum und Perückenstrauch. Vorbeugen ist hier das Wichtigste: daher optimale Wachstumsbedingungen schaffen. Keine zu nassen Böden und beim Pflanzen und späteren Bodenbearbeiten die Wurzeln nicht beschädigen. Befallene Teile bis ins gesunde Holz zurückschneiden. Im schlimmsten Fall die gesamte Pflanze entsorgen.
Welkekrankheit
Resistente Sorten
Die beste Abwehr von Pilzkrankheiten ist die richtige Sortenwahl. Warum sich unnötig mit empfindlichen Pflanzen plagen? Der Hinweis am Etikett „weitgehend resistente Sorte“ hilft Ärger zu vermeiden.
Schrotschusskrankheit
Ob Zierkirsche, Kirschlorbeer oder die ganz normalen Kirschbäume – in manchen regenreichen Jahren werden sie von dieser Pilzkrankheit befallen. Viele meinen fälschlich, es handle sich um Schädlinge, da die Blätter wie nach einem Schrotschuss durchlöchert sind. Tatsächlich aber lässt der Pilz
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