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Erstkontakt

Erstkontakt

Titel: Erstkontakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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Präsidenten gelesen. »Zu vieles könnte fehlschlagen und Ihnen in die Quere kommen. Ich bedaure, das sagen zu müssen, weil ich mir Ihrer noblen Absichten gewiß bin. Aber Sie sind auf den Rücken des Tigers gesprungen.«
    Draußen regnete es. Hurley wurde sich plötzlich des kalten, grauen Tages bewußt und des Windes, der an den Fenstern rüttelte.
    »Was soll ich Ihrer Meinung nach tun?« fragte er.
    »Wieder einmal stehen wir kurz davor, von unserer eigenen Technik überrollt zu werden. Und ich habe keinen Rat anzubieten. Eine lichtschnelle, unbesiegbare Waffe ist einfach zu gefährlich. Für uns alle. Schade, daß man ihre Entdeckung nicht wieder unvergessen machen kann. Zwar sehe ich keine Lösung, doch kann ich Ihnen ein Angebot machen, das die Situation ein wenig entspannt. Das Angebot ist nicht sonderlich befriedigend. Aber es würde Ihnen die gegenwärtige Situation erleichtern.«
    »Ja?«
    »Sie könnten in Erwägung ziehen, das Geheimnis der Waffe mit uns zu teilen.«
    Hurley lächelte. »Sie wissen, daß ich das nicht tun kann. Selbst wenn ich es wollte. Vereinbarungen müßten unterzeichnet werden. Der Kongreß müßte seine Zustimmung geben. Man würde ein Impeachment-Verfahren gegen mich einleiten.«
    »Ja, natürlich. Nun, einen Versuch war es wert. Das ist das Problem: Wer einmal auf dem Tiger reitet, kann nicht mehr abspringen.«
    Im Oval Office war es kalt.
     
    Harry wartete vor der Tür, als Taimanow ging. Zu sehr mit den eigenen Problemen beschäftigt, nahm er den Besucher nicht wahr, der rasch an ihm vorbeiging und den Korridor entlangschritt. Harry wußte nicht, wie er sich gegenüber dem Präsidenten verhalten sollte, nicht einmal, was er überhaupt von Hakluyts Entdeckung zu halten hatte. Er suchte gedankenverloren nach einer Lösung, als die Sekretärin sich erhob und ihn durch die Tür führte.
    Hurley kam vor den Schreibtisch und begrüßte Harry. Er schüttelte ihm die Hand und setzte sich mit ihm neben den Arbeitstisch am Fenster. Sie waren völlig ungestört. Kein Secret Service Agent in Sicht, kein Wissenschaftlicher Berater. Niemand wäre Zeuge bei diesem Gespräch.
    »Wie stehen die Dinge bei Ihnen in Goddard?« fragte Hurley.
    »Nicht schlecht, Mr. President.«
    Ein Adjutant betrat mit einem Tablett den Raum, setzte es auf dem Tisch ab, ergriff die daraufstehende Kaffeekanne und zwei Tassen, schenkte Harry und dem Präsidenten ein und zog sich wieder zurück.
    »Was gibt es denn, Harry?«
    »Ein weiterer Durchbruch, Mr. President. Kennen Sie Cyrus Hakluyt?«
    »Der Name kommt mir bekannt vor.«
    »Er ist Mikrobiologe. Genetiker. Er hat eine Methode gefunden, Gene umfassender zu manipulieren, als es bislang möglich war.«
    »Das müssen Sie mir näher erklären.«
    »Seit ich ihn kenne, hat er immer eine Brille getragen. Mit sehr dicken Gläsern. Nun hat er die volle Sehkraft wiedererlangt.«
    »Wollen Sie damit sagen, daß Sie einen Narren auf dem Gelände haben, der Experimente an sich selbst durchführt?«
    »Cyrus ist ganz gewiß kein Narr, Mr. President.«
    »Das spielt keine Rolle. Wir hatten bereits genug Unfälle. Ich will keinen weiteren.« Er seufzte. »Was also wollen Sie mir sagen? Daß wir nun Astigmatismus heilen können?«
    »Er glaubt, unsere DNS anregen zu können, um unsere körperlichen Eigenschaften insgesamt zu verbessern. Nicht nur unsre Sehkraft.«
    »Wirklich?« sagte Hurley. »Sehr gut. Kann man dies auf alle Menschen anwenden?«
    »Er sagt, das sei der Fall.«
    »Das sind gute Neuigkeiten. Wir können einem jeden zu ausgezeichneter Sehkraft verhelfen.« Er nahm die eigene Brille ab und betrachtete sie. »Bringen Sie mir dafür bitte irgendwelche Belege, Harry. Ich will in dieser Sache völlige Gewißheit haben. Sobald dies der Fall ist, werden wir es bekanntgeben.« Er unterbrach sich und hob eine Augenbraue. »Sie sagten, nicht nur die Sehkraft? Was denn noch?«
    »Er glaubt, man könnte beinah alles beeinflussen. Herzprobleme. Meningitis hat er auch erwähnt.«
    »Krebs?« fragte der Präsident.
    »Ja, auch Krebs. Vielleicht kann man Krebs nicht heilen, da bin ich mir nicht sicher, aber man kann ihn stoppen. Dafür sorgen, daß niemand an Krebs erkrankt.«
    »Wundervoll. Das ist außerordentlich erfreulich, Harry. Was sonst noch? Erbkrankheiten?«
    »Ja.«
    »Okay.« Über den Rand seiner Kaffeetasse hinweg betrachte er Harry eindringlich. »Sie verschweigen mir etwas.«
    »Cyrus glaubt, die Menschen werden nicht mehr physisch zusammenbrechen, Mr.

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