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Erwachen

Erwachen

Titel: Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kenner
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nicht mit Sicherheit sagen kann.
    Ich stürzte mich auf die überfüllte Tanzfläche, riss die Arme hoch und spürte, wie sich meine Brüste gegen das dünne Material des Tanktops pressten. Farbige Lichter ergossen sich über die Tanzenden, deren schwitzende Körper sich überall um mich herum rhythmisch bewegten. Finger und Hüften stießen aneinander, während wir uns alle von dem berauschenden, sinnlichen Rhythmus mitreißen ließen.
    Ein schlanker Mann in einem lila T-Shirt tanzte plötzlich neben mir, und ich packte ihn am Bund seiner Jeans und zog ihn zu mir her. Ich spürte, wie mich eine warme, kräftige Welle der Erregung überflutete, die ich unbedingt auskundschaften, ausprobieren, ausleben musste. Ich lächelte ihn an und stellte fest, dass ihn das total umhaute, was mir einen angenehmen Schauder über den Rücken jagte.
    Er legte mir den Arm um die Taille, presste seine Hüften gegen meine, und wir drehten uns im R hythmus der Musik. Das Ganze erinnerte nur noch vage an Tanzen.
    Als er die Hände nach oben fast bis zu meinen Brüsten gleiten ließ, schloss ich die Augen. Er erregte mich, ließ meinen Körper vor Lust erbeben. Und alle Gedanken an mein seltsames neues Leben wichen dem puren Genuss, von ihm berührt zu werden.
    Und genau das wollte ich. Ich wollte alles vergessen, und sei es auch nur für einen Moment. Es ging nicht um den Mann - ich kannte ihn nicht, und er war mir egal. Plötzlich tauchte ein anderes Gesicht vor meinem inneren Auge auf, aber ich schob es weg und flüchtete mich in die Sicherheit dieser anonymen Begegnung.
    Was, wen auch immer ich wollte: Dieser Mann musste reichen. Und wenn ich es endlich schaffte, nicht mehr zu denken, konnte ich diese körperliche Nähe vielleicht ein paar Minuten lang genießen
    Wir bewegten uns zwischen Hitze und Verlangen; seine Berührung verstärkte mein Bedürfnis nach Erlösung. Aber derart verzweifelt war ich nun auch wieder nicht, dass ich mit ihm so weit gegangen wäre. Es reichte mir, die Macht zu spüren, die ich über ihn hatte, eine Macht, die ich zwar nicht verstand, die mich aber trotzdem verzehrte.
    Dabei wollte ich es - wollte körperliche Nähe, die mein Gehirn komplett ausschaltete, bis alle meine Ängste und Zweifel sich verflüchtigt hätten.
    Ich wollte es. Und es erschreckte und faszinierte mich gleichermaßen, dass ich den Mann, der meine Gedanken beherrschte - den Mann, der mich aufs Äußerste erregte nicht haben konnte. Ich will ihn doch gar nicht, redete ich mir ein.
    Und verdammt! Ein Mann kam über die Tanzfläche auf mich zu, und die Tanzenden machten ihm Platz, als wäre er Moses, der durch das Rote Meer schritt.
    Deacon.
    Mein Herz überschlug sich. Ich sagte mir, ich sollte Angst vor ihm haben, zumindest vor ihm auf der Hut sein.
    Stattdessen begehrte ich ihn einfach nur.
    »Sie gehört mir!«, raunte er und schubste meinen Tanzpartner zur Seite. Er legte die Arme um mich und zog mich eng an sich. Mein Körper kribbelte von dem elektrischen Sturm, der von dieser Naturgewalt ausging.
    »Ich gehöre dir nicht!«, protestierte ich, löste mich aber nicht aus seinen Armen, sondern forderte das Schicksal heraus, indem ich nicht nur die Grenzen meiner neuen sexuellen Anziehungskraft auslotete, sondern auch die meiner Selbstbeherrschung.
    Er nahm die Hand von meinem Hintern, legte einen Finger unter mein Kinn und hob es an.
    »Vielleicht gehörst du mir nicht«, sagte er mit einem frechen Grinsen. »Aber du würdest es gern.«

18
     
    »Du spinnst wohl!«, widersprach ich und schob ihn weg, obwohl ich mich eigentlich am liebsten noch enger an ihn geschmiegt hätte. Denn er hatte recht. Ich wollte ihn. Ich wollte sehen, wie er sich unter mir wand, und im Moment war es mir auch egal, ob er das unter meinen Schenkeln oder unter meinem Messer tat.
    Ich wollte einfach nur. Wollte aus ganzer Seele und tiefster Verzweiflung.
    Ich gab ihm einen Schubs, denn bei Verstand zu bleiben war mir letztlich doch wichtiger, als meine Libido auszuleben. »Verschwinde.«
    Er zog mich an sich und legte herausfordernd die Arme um mich. »Mir gefällt es hier.«
    A> »Deacon, verdammt …« Aber er hörte gar nicht zu. Obwohl der ganze Schuppen vom Heavy-Metal-Sound dröhnte, hielt er mich an den Hüften und bewegte sich langsam und verführerisch. In dem Moment war es mir egal, ob meine Seele für immer in der Hölle schmoren würde, war es mir egal, dass er ein Dämon war. Und es war mir auch egal, ob er nur mit mir spielte oder mich

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