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Erwachende Leidenschaft

Erwachende Leidenschaft

Titel: Erwachende Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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ich mich um dich kümmern werde und du deswegen überhaupt keinen Grund dazu hast.«
    »Das ist aber sehr arrogant, so zu denken, Gemahl.«
    Er zuckte die Schultern. »Ich bin von Natur aus arrogant.«
    »Und Ehemänner fühlen sich nie verletzlich?«
    »Nein.«
    »Aber, Colin, wenn …«
    Er ließ sie nicht ausreden. Sein Mund verschloß den ihren und schnitt damit jedes Gespräch ab. Er wollte sie eigentlich nur von diesem seltsamen Thema ablenken, doch sie öffnete den Mund, um seine Zunge einzulassen und schlang die Arme um seinen Hals, und er wurde plötzlich von neuer Lust übermannt, so daß er sich nicht mehr zurückhalten konnte.
    Er liebte sie wieder, versuchte zart zu sein und langsam und behutsam vorzugehen, aber sie vernichtete seine noblen Absichten, indem sie sich ihm wieder hemmungslos hingab. Obwohl es ihm eigentlich nicht möglich erschien, wurde es immer schöner, immer erfüllender. Sein Orgasmus brachte ihn fast um, und als er ihre Tränen auf seiner Schulter spürte, glaubte er, er habe ihr diesmal wirklich wehgetan.
    Colin zündete die Kerzen an und wandte sich wieder ihr zu. Er nahm sie in die Arme und tröstete sie mit zärtlichen Worten. Sie versicherte ihm, er habe ihr nicht wehgetan, aber sie konnte auch nicht erklären, warum sie weinte, und er drängte sie nicht. Ihr herzhaftes Gähnen sagte ihm, daß sie erschöpft war. Seltsam genug, aber er war inzwischen hellwach. Die Furcht, daß er sie verletzt haben könnte, nagte an ihm, und er wußte, er würde mehr als nur ein paar Minuten brauchen, um sich zu entspannen. Als er sich umdrehte, um die Kerzen zu löschen, entdeckte er wieder ihre Listen. Auf dem obersten Blatt standen zwei Namen, zuerst Victoria und darunter Lady Roberta. Alesandra hatte hinter beide Namen ein Fragezeichen gemacht.
    Natürlich war seine Neugier geweckt. Sie wollte gerade in Schlaf hinübergleiten, als er sie anstieß.
    »Was soll das hier bedeuten?«
    Sie hielt ihre Augen geschlossen. Colin las ihr die Namen vor und wollte eine Erklärung haben.
    »Können wir das nicht morgen früh besprechen?«
    Er wollte gerade darauf eingehen, als sie murmelnd hinzufügte: »Vielleicht gibt es eine Verbindung zwischen den beiden Frauen. Sie sind beide verschwunden. Wenn ich mit Lady Robertas Mann gesprochen habe, werde ich dir alles erklären. Gute Nacht, Colin.«
    »Du wirst nicht mit dem Viscount sprechen.«
    Sein barscher Tonfall durchdrang ihre Schläfrigkeit. »Nicht?«
    »Nein, wirst du nicht. Der Mann hat schon genug, mit dem er sich auseinandersetzen muß. Du mußt ihn nicht noch mit Fragen belästigen.«
    »Colin, ich …«
    Er ließ sie nicht ausreden. »Ich verbiete es dir, Alesandra. Gib mir dein Wort, daß du ihm nicht auf die Nerven fällst.«
    Sie war überrascht von seinem Befehlston … und auch wütend. Sie war kein Kind mehr, das die Erlaubnis der Eltern einholen mußte, um etwas zu tun, was es tun wollte. Colin mußte endlich begreifen, daß sie ihren eigenen Kopf hatte und ihn auch gelegentlich benutzen konnte.
    »Versprich es mir, Alesandra«, verlangte er wieder.
    »Nein.«
    Er traute seinen Ohren nicht. »Nein?«
    Da ihr Kopf noch immer an seinem Hals vergraben war und er ihre Miene nicht sehen konnte, erlaubte sie sich, ein Gesicht zu ziehen. Meine Güte, er klang richtig wütend. Sein Arm, der sie umfaßt hielt, versteifte sich. Vermutlich sollte eine gute Frau ihren Mann nun beruhigen, sagte sie sich, während sie gleichzeitig vermutete, daß es nicht in ihrer Natur lag, eine gute Frau zu sein. Denn kein Mann, nicht einmal Colin, würde ihr Handeln bestimmen.
    Seine Erlaubnis einholen – o ja, soweit käme es noch! Sie rückte von ihm ab und setzte sich auf. Ihr Haar hing ihr ins Gesicht, und sie strich es zurück.
    »Die Ehe ist neu für dich, Colin, und so wirst du mir glauben müssen, wenn ich dir sage …«
    »Korrigiere mich, wenn ich mich irre, aber sind wir nicht zufällig beide die gleiche Zeit verheiratet?«
    »Ja …«
    »Also ist die Ehe für dich genauso neu, richtig?«
    Sie nickte.
    »Neu oder alt, Alesandra, das Gelöbnis hat sich nicht geändert. Frauen gehorchen ihren Männern.«
    »Unsere Ehe ist keine gewöhnliche«, entgegnete sie. »Du und ich haben eine Art Abmachung getroffen, bevor wir das Gelöbnis gesprochen haben. Das hast du offenbar vergessen, und aus diesem Grund werde ich mich durch deinen empörenden Befehl nicht vor den Kopf gestoßen fühlen. Allerdings werde ich dich immer wieder darauf hinweisen, daß wir beide

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