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Erwachende Leidenschaft

Erwachende Leidenschaft

Titel: Erwachende Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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und er wollte und mußte tiefer und tiefer in sie eindringen.
    Er wünschte, die Exstase und die Qual würden niemals aufhören. Wieder und wieder stieß er in sie hinein. Und doch, als er ihren Schrei hörte, als sie seinen Namen rief und sich noch enger um ihn schloß, versenkte er sich ein letztes Mal tief in ihr und stieß ein lautes, befriedigendes Stöhnen aus, als auch er seine Erfüllung fand.
    Er mußte gestorben und im Paradies gelandet sein. Er brach über ihr zusammen, rang nach Luft und stöhnte wieder. Er war so verdammt befriedigt, daß er am liebsten gegrinst hätte. Er konnte jedoch nicht – dazu fehlte ihm die Kraft.
    Alesandra brauchte einige Zeit, um sich zu erholen. Sie fühlte sich warm und sicher aufgehoben in der zärtlichen Umarmung ihres Mannes, und die Angst, die sie soeben noch verspürt hatte, versiegte mit jedem rauhen Atemzug, den er ausstieß.
    »Verdammt, du bist so gut«, sagte er und rollte sich auf seinen Rücken. Der Mann schien nichts von blumiger Sprache zu halten, dachte Alesandra lächelnd. Aber das machte nichts. Sie war stolz auf sich selbst, weil er so zufrieden mit ihr war. Vielleicht sollte sie auch ihn ein wenig loben. Sie rollte sich auf die Seite, legte ihre Hand über sein pochendes Herz und sagte: »Du auch. Du bist der beste, den ich je hatte.«
    Er öffnete die Augen und sah sie an. »Ich bin der einzige, den du je hattest, erinnerst du dich?« Seine Stimme war rauh vor Zuneigung.
    »Ich erinnere mich«, sagte sie.
    »Und kein anderer Mann wird dich je berühren, Alesandra. Du gehörst mir.«
    Sie ließ sich durch seinen Besitzanspruch nicht beunruhigen. Im Gegenteil: Sie fand es tröstend, denn er zeigte ihr, daß er etwas für sie empfinden mußte. Sie gehörte nun ihm, und der Gedanke daran, mit einem anderen Mann zu tun, was sie soeben mit ihm getan hatte, stieß sie ab. Es gab nur einen Colin, und der gehörte zu ihr.
    Sie legte ihre Wange an seine Schulter. »Ich will auch niemanden außer dir.«
    Es gefiel ihm, das zu hören, und er küßte schnell ihren Scheitel, um ihr zu zeigen, wie schön er ihre Äußerung fand.
    Lange Minuten verstrichen. Alesandra dachte darüber nach, was mit ihr geschah, und versuchte eine vernünftige Erklärung für ihr Verhalten zu finden, aber es war eine vergebliche Mühe. Ihre Reaktion auf ihren Mann war einfach im höchsten Maße unlogisch!
    »Colin?«
    »Ja?«
    »Wenn du mich berührst, scheine ich die Kontrolle über mich zu verlieren. Als ob sich mein Geist von meinem Körper trennt. Das ergibt doch keinen Sinn, oder?«
    Sie wartete seine Antwort nicht erst ab. »Es war erschreckend … und auch überwältigend, aber es war auch … phantastisch!«
    Colin lächelte in der Dunkelheit. Seine Frau klang gründlich verwirrt … und besorgt. »Du sollst dich vor allem gut dabei fühlen, Liebling«, flüsterte er.
    »Das hat die Mutter Oberin nicht erwähnt.«
    »Nein, das kann ich mir vorstellen«, erwiderte er.
    »Ich möchte den Sinn dieses seltsamen Paarungsrituals begreifen«, verkündetet sie.
    »Warum?«
    »Nun, damit ich es verstehe!« Sie stützte sich auf, um ihn anzusehen. Seine Augen waren geschlossen, und er wirkte friedlich. Sie glaubte, daß er gleich einschlafen würde, und beschloß, die Sache erst einmal fallen zu lassen. Sie kuschelte sich an ihn und schloß ebenfalls die Augen. Ihre Gedanken aber wollten noch keine Ruhe geben, und eine Frage nach der anderen schoß ihr durch den Kopf.
    »Colin?«
    Er grunzte.
    »Hast du schon andere Frauen mit in dein Bett genommen?«
    Er antwortete ihr nicht sofort, und so stieß sie ihn in die Seite. Er seufzte. »Ja.«
    »Sehr viele?«
    Sein Achselzucken hätte ihren Kopf fast von seiner Schulter geschubst. »Hängt davon ab, wer zählt.«
    Sie fand seine Antwort ausgesprochen dämlich. Hieß das zwei oder zwanzig? Der Gedanke an Colin mit nur einer einzigen anderen Frau drehte ihr schon den Magen um. Dann schalt sie sich. Ihre Reaktion war absolut unvernünftig. Seine Vergangenheit sollte sie nichts angehen. Leider tat sie es doch. »War es Lust oder Liebe, weswegen du sie begehrt hast?«
    »Alesandra, warum fragst du mich all das?«
    Er klang nun verärgert, und das wiederum ärgerte sie.
    Sie fühlte sich so schrecklich verletzbar, aber ihr unsensibler Ehemann war nicht in der Lage, es zu verstehen.
    Ihr Anfall von Wut verschwand fast so schnell, wie er aufgetaucht war. Wie konnte Colin es verstehen, wenn sie sich selbst nicht verstand? Sie war nicht gerecht … oder

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