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Erwachende Leidenschaft

Erwachende Leidenschaft

Titel: Erwachende Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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was sie befürchtete. Sie holte tief Atem und sah Nathan an.
    »Ich glaube, sie ist ermordet worden.«
     
    Wütend lief er in der Bibliothek hin und her. Nichts von alledem war seine Schuld. Nichts. Er hatte aufgehört. Er hatte den Drang ignoriert, seinem Begehren nicht mehr nachgegeben. Es war nicht sein Fehler gewesen. Nein, es war dieser Bastard, der dafür verantwortlich war. Er hätte niemals wieder getötet … er hätte dem Trieb kein weiteres Mal nachgegeben.
    Rache. Er würde es ihm schon zeigen. Er würde ihn vernichten. Er würde anfangen, ihm alles zu nehmen, was er liebte. Er sollte leiden.
    Er lächelte in seiner Vorfreude. Ja, er würde mit den Frauen anfangen.

 
13
     
    Alesandras Feststellung löste eine sofortige Reaktion aus. »Lieber Gott«, flüsterte Caine.
    »Könnte das denn möglich sein?« fragte Nathan.
    »Ich wußte nicht …«, begann Jade flüsternd und legte die Hand an ihr Herz.
    Colin war der letzte, der etwas sagte, und seine Reaktion war die vernünftigste. »Erkläre uns, wie du auf den Gedanken kommst«, forderte er Alesandra auf.
    »Flannaghan, könnten Sie mir von oben meine Liste holen?«
    »Du hast eine Liste mit Gründen für deine Vermutung, daß deine Freundin ermordet wurde?« fragte Caine.
    »Sie hat Listen für alles«, sagte Colin, doch sie stellte erfreut fest, daß er es nicht abwertend gesagt hatte.
    »Ja, ich habe eine Liste«, sagte Alesandra. »Ich wollte meine Gedanken über Victorias Verschwinden ordnen und versuchen, mir eine Art Plan zurechtzulegen. Ich wußte, daß etwas nicht stimmen konnte, als ich hörte, sie sei weggelaufen. Victoria hätte so etwas nie getan. Für sie waren Äußerlichkeiten wichtiger als Liebe. Übrigens glaube ich nicht, daß sie sich erlaubt hätte, sich in jemanden zu verlieben, der unter ihrem Stand war. Sie war manchmal ein wenig oberflächlich und auch ein bißchen hochnäsig, aber das waren ihre einzigen Fehler. Sie war ebenso freundlich und warmherzig.«
    »Aber es muß jemand aus der Gesellschaft sein«, überlegte Nathan laut.
    »Ja, das glaube ich auch«, sagte Alesandra. »Ich denke, dieser Mann hat sie angefleht, sich mit ihm zu treffen, und sie hat über ihrer Neugier alle Vorsicht vergessen. Sie fühlte sich ja ziemlich geschmeichelt durch seine Verehrung.«
    »Sie muß schrecklich naiv gewesen sein«, bemerkte Jade.
    »Wie Catherine.«
    »Catherine? Was hat denn meine Schwester mit all dem zu tun?«
    »Sie hat mich schwören lassen, niemanden etwas zu verraten, aber da es um ihre Sicherheit geht, muß ich mein Wort brechen. Auch sie hat heute morgen Blumen erhalten.«
    »Teufel, ich brauche einen Brandy«, murmelte Caine.
    In diesem Moment kam Flannaghan in den Salon zurück. Er überreichte Colin einen Stoß Papier, damit er ihn an Alesandra weitergeben konnte. Er hörte Caines Bemerkung und erbot sich, sich um den Brandy zu kümmern.
    »Bring gleich die Flasche mit«, befahl Caine.
    »Ich hoffe bei Gott, daß wir alle die falschen Schlüsse ziehen«, sagte Nathan.
    »Das wäre zu wünschen«, stimmte Nathan zu. »Drei Frauen unserer Familie werden von diesem Dreckskerl umworben. Am besten wird es sein, wenn wir aufs Schlimmste gefaßt sind.«
    Colin durchwühlte den Stapel Zettel auf der Suche nach der richtigen Liste. Er hielt inne, als er einen Bogen mit seinem Namen fand.
    Alesandra achtete nicht auf ihn, sondern war ganz auf Caine konzentriert.
    »Caine, du kannst nicht davon ausgehen, daß es nur um uns drei geht«, sagte sie. »Dieser Mann könnte durchaus Dutzende von Geschenken in ganz London verteilen.«
    »Da hat sie allerdings recht«, stimmte Nathan zu.
    Caine schüttelte den Kopf. »Dummerweise sagt mir mein dumpfes Gefühl im Bauch, daß er es auf eine der unseren abgesehen hat.«
    Colin hatte Alesandras Liste gerade zu Ende gelesen. Er mußte alles, was er an Selbstbeherrschung besaß, aufbringen, um keine Reaktion zu zeigen. Seine Hand bebte, als er ›seine‹ Liste ganz unten in den Stapel schob.
    Er würde Vater werden. Er war so verdammt glücklich, daß er Alesandra am liebsten sofort in den Arm genommen hätte.
    Und was für ein Zeitpunkt, um es herauszufinden, dachte er bei sich. Natürlich würde er ihr nicht verraten, daß er es wußte. Er wollte warten, bis sie es ihm selbst sagte. Er würde ihr bis heute abend Zeit geben, wenn sie zusammen im Bett waren …
    »Warum grinst du, Colin? Das ist eine verdammt seltsame Reaktion auf diese Situation«, sagte Caine.
    »Ich war in Gedanken

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