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Erwachende Leidenschaft

Erwachende Leidenschaft

Titel: Erwachende Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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sich zu entspannen. Aber es funktionierte nicht.
    »Die Ehe mit dem General steht außer Diskussion. Können wir uns darauf einigen?«
    Er drückte ihre Hände, bis sie endlich nickte. »Fein«, sagte er. »Hast du irgend etwas in deiner Erklärung vergessen?«
    »Nein.«
    Colin lächelte. »Niemand widersetzt sich dem Leiter der Staatssicherheit.«
    »Dein Vater schon.«
    »Ja, stimmt. Gut, nicht wahr?« Er war unangemessen zufrieden mit seinem Vater. »Ich werde morgen zu Richards gehen und nachfragen, ob wir seine Unterstützung bekommen.«
    »Vielen Dank.«
    Er nickte kurz. »Da meine Familie für dich verantwortlich ist, werde ich mich mit meinem Bruder und meinem Vater treffen, sobald sie sich wieder besser fühlen.«
    »Und wozu?«
    »Um zu überlegen, was zum Teufel wir mit dir anstellen.«
    Er hatte diese Bemerkung scherzhaft gemeint, aber sie war getroffen und entriß ihm ihre Hände. Er hatte sie verletzt, und er überlegte einen Moment, ob er ihr nicht vorschlagen sollte, ihre zartfühlende Natur abzuhärten, aber es war zu befürchten, daß sie auch das als Beleidigung auffassen würde.
    »Ich will keine Last sein.«
    »Das habe ich ja auch nicht gesagt.«
    »Du hast es aber angedeutet.«
    »Ich deute nie an. Ich sage immer, wie es ist.«
    Sie wandte sich um und ging auf die Tür zu. »Ich denke, es ist Zeit, die Dinge neu zu überdenken.«
    »Das hast du doch schon getan.«
    »Ich tu’s eben noch mal«, verkündete sie.
    Eine plötzliche Welle der Übelkeit überkam Colin. Er schloß die Augen und atmete tief durch. Sein Magen grummelte. Seine plötzliche Schwäche mußte wohl an der Tatsache liegen, daß er das Abendessen hatte ausfallen lassen.
    Er zwang sich, über ihre letzte Bemerkung nachzudenken. »Was willst du denn nun neu überdenken?«
    »Unser Arrangement«, erklärte sie. »Es funktioniert nicht. Ich glaube wirklich, ich sollte mir morgen eine neue Unterkunft suchen.«
    »Alesandra.«
    Er hatte die Stimme nicht erhoben, doch der scharfe Tone war da. Sie hielt an der Tür an und drehte sich um, während sie sich gegen die nächste Bemerkung von verletzender Ehrlichkeit wappnete.
    Er fühlte sich wie ein gemeiner Schuft, als er die Tränen in ihren Augen sah. »Es tut mir leid«, murmelte er. »Du bist keine Last. Nur ist die gegenwärtige Situation einfach katastrophal. Kannst du dem vielleicht zustimmen?«
    »Ja, das kann ich.«
    Colin rieb sich geistesabwesend die Stirn und fühlte überrascht den Schweiß auf der Haut. Dann zerrte er an seiner Krawatte. Es war verdammt heiß hier in dem Arbeitszimmer. Das Feuer im Kamin mußte mehr Hitze als nötig ausstrahlen. Er überlegte, ob er seinen Rock ausziehen sollte, fühlte sich jedoch zu müde, um solche Umstände zu machen.
    »Die Situation ist wirklich sehr ernst, Colin«, fügte sie hinzu, als er schwieg.
    »Aber es ist schließlich nicht das Ende der Welt, nicht wahr? Du siehst so erschüttert über das alles aus.«
    »Ich bin erschüttert«, schrie sie plötzlich auf. »Raymond ist heute abend verwundet worden. Hast du das schon vergessen? Er hätte getötet werden können! Und du … dir hätte auch etwas passieren können!«
    Wieder runzelte er die Stirn. Es tat ihr fast leid, daß sie ihn an den Vorfall erinnert hatte. So sollte der Abend nicht zu Ende gehen.
    »Ich habe meine Erziehung vergessen«, sagte sie schnell. »Ich sollte dir danken.«
    »Danken? Wofür?«
    »Weil du dich entschuldigt hast. Ich weiß, daß es schwer für dich war.«
    »Ach. Und woher willst du das wissen?«
    »Deine Stimme war ruppig, und du hast mich so böse angesehen. Ja, es ist dir schwergefallen. Und trotzdem hast du gesagt, daß es dir leid tut. Das macht deine Entschuldigung noch viel wertvoller für mich.«
    Sie ging zu ihm zurück, und bevor ihr Mut sie wieder verließ, beugte sie sich vor und küßte ihn auf die Wange. »Ich ziehe aber trotzdem deinen Vater als Vormund vor«, sagte sie in der Hoffnung, ihm ein Lächeln zu entlocken. »Er ist viel leichter zu …«
    Er half ihr mit dem richtigen Wort aus. »Zu manipulieren?«
    Sie lachte. »Ja.«
    »Meine vier kleinen Schwestern haben ihn zu Boden gezwungen. Durch all diese Frauen hat er sich in milchgetränktes Brot verwandelt.«
    Colin seufzte müde und rieb sich erneut die Stirn. In den letzten paar Minuten hatte sich ein übler Kopfschmerz unter seiner Schädeldecke entwickelt, und er konnte sich kaum auf ihr Gespräch konzentrieren. »Geh ins Bett, Alesandra. Es ist schon spät, und du hattest

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