Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Erwachende Leidenschaft

Erwachende Leidenschaft

Titel: Erwachende Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
Vom Netzwerk:
die Schultern. »Es hält eine Erinnerung in mir wach«, sagte er.
    »Erinnerung woran?«
    »Frei zu sein.«
    Sie begriff nicht ganz, aber er wirkte nicht so, als wollte er es ihr weiter erklären. Um das Thema zu wechseln, bat er sie, ihn über seine geschäftlichen Angelegenheiten auf dem laufenden zu halten.
    »Hat Flannaghan dich daran erinnert, eine Nachricht an Borders zu schicken?«
    »Meinst du diesen Geschäftspartner?«
    »Borders ist kein Geschäftspartner. Er hat sich aus der Reederei zurückgezogen, aber er hilft aus, wenn wir ihn brauchen.«
    »Ja«, antwortete sie. »Flannaghan hat ihm einen Nachricht geschickt, und Mr. Borders kümmert sich um die Angelegenheiten. Jeden Abend läßt er uns einen Bericht zukommen. Die Papiere stapeln sich alle auf deinem Tisch, und du kannst sie durchsehen, sobald es dir besser geht. Ach, außerdem hast du noch einen Brief von deinem Partner bekommen«, setzte sie hinzu. »Ich wußte ja gar nicht, daß ihr zwei noch ein Büro in Übersee eröffnet habt. Ihr werdet bald weltweit vertreten sein, nicht wahr?«
    »Vielleicht. Jetzt sag mir, was du so getan hast. Du bist doch nicht ausgegangen, oder?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Ich habe mich um dich gekümmert. Allerdings habe ich eine weitere Nachricht an Victorias Bruder geschickt, in der ich ihn um ein zweites Treffen bitte. Neil hat mit knappen Worten abgelehnt. Ich wünschte, du hättest ihn nicht rausgeworfen.«
    »Ich will nicht, daß er noch mal herkommt, Alesandra.«
    Sie seufzte, und er blickte sie gebührend düster an. »Du handelst dir unnötigen Ärger ein.«
    »Ich habe versprochen, sehr diskret zu sein. Ich mache mir wirklich Sorgen um Victoria«, sagte sie.
    »Da bist du offenbar die einzige«, bemerkte er.
    »Ja, das weiß ich«, flüsterte sie. »Colin, wenn du in Schwierigkeiten stecktest, würde ich alles tun, um dir zu helfen.«
    Dieses Versprechen gefiel ihm. »Tatsächlich?«
    Sie nickte. »Wir sind doch jetzt wie eine Familie, nicht wahr? Dein Vater ist mein Vormund, und ich versuche, dich als eine Art Bruder zu sehen …«
    »Zur Hölle damit!«
    Sie riß erstaunt die Augen auf. Colin sah aus, als wäre er ihr böse. »Du willst nicht, daß ich dich wie einen Bruder behandele?«
    »Verdammt richtig. Das will ich nicht!«
    Sie war erschüttert.
    Colin starrte sie mit ungläubiger Miene an. Das Fieber hatte das Verlangen nach ihr nicht vermindert. Teufel, er müßte tot und begraben sein, um die Lust zu bekämpfen, sie anzufassen.
    Sie schien überhaupt keine Ahnung zu haben, wie anziehend sie auf ihn wirkte. Sie saß so brav und bieder in ihrem jungfräulich weißen Kleid da, das so ganz und gar nicht provozieren wollte und es dennoch tat. Das Kleid war bis zum Kinn zugeknöpft, und er fand es verdammt sexy. Und ihr Haar: Sie hatte es diesmal nicht im Nacken zusammengefaßt, sondern es in wilden Locken über die Schultern purzeln lassen. Immer wieder strich sie die Strähnen zurück, und die unbewußte Geste erregte ihn nur noch mehr.
    Verdammt sollte er sein, wenn sie ihn wie einen Bruder sah.
    »Vor weniger als einer Wochen wolltest du mich als deinen zukünftigen Ehemann sehen, erinnerst du dich?«
    Sein unverständlicher Zorn erregte ihren eigenen. »Aber du hast mich zurückgewiesen, weißt du noch?«
    »Rede nicht in so einem Ton mit mir, Alesandra.«
    »Und du sprich nicht mit solcher Lautstärke mit mir, Colin.«
    Er stieß einen dramatischen Seufzer aus. Sie waren beide erschöpft, redete er sich gut zu. Das mußte der Grund sein, warum sie beide heute so empfindlich reagierten.
    »Du bist eine Prinzessin«, sagte er schließlich. »Und ich bin …«
    Sie beendete den Satz für ein. »Ein Drache.«
    »Fein«, fauchte er. »Dann eben ein Drache. Und Prinzessinnen heiraten keine Drachen.«
    »Himmel, bist du reizbar heute.«
    »Ich bin immer reizbar.«
    »Dann ist es ja ein Segen, daß wir nicht heiraten. Bestimmt würde ich mich bei dir ständig aufregen.«
    Colin gähnte wieder. »Wahrscheinlich«, sagte er gedehnt.
    Sie stand auf. »Du mußt jetzt schlafen«, verkündete sie, während sie sich vorbeugte und ihm die Hand auf die Stirn legte. »Du hast immer noch Fieber, aber es ist nicht mehr so hoch wie gestern noch. Sag mal, Colin, du magst wahrscheinlich keine Frauen, die mit ›Ich hab’s dir ja gesagt auftrumpfen, oder?«
    »Teufel, nein!«
    Sie grinste. »Fein. Ich erinnere mich, dir gesagt zu haben, daß dein Mißtrauen dich mal in Schwierigkeiten bringen wird, und ich hatte

Weitere Kostenlose Bücher