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Erwachende Leidenschaft

Erwachende Leidenschaft

Titel: Erwachende Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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sanfter Gewalt von seinem Arm lösen und auf den Colins legen.
    Als sich Familienmitglieder und Freunde um sie scharten, wäre Alesandra fast weggelaufen. Sie fühlte sich gefangen, überwältigt – und der Gedanke, daß Colin und sie einen gewaltigen Fehler begingen, entsetzte sie. Ihr Zittern verstärkte sich, bis sie kaum noch stillstehen konnte, und sie hatte Mühe, vernünftig zu atmen. Dann nahm Colin ihre Hand und hielt sie fest. Es war seltsam, aber seine Berührung besänftigte ihr Zittern ein bißchen.
    Caines vierjährige Tochter half Alesandra, den Rest ihrer Angst zu vertreiben. Die Kleine konnte nicht sehen, was vor sich ging, drängelte sich durch die Menschenmenge und stellte sich neben Alesandra. Sie tat so, als würde sie das energische Kopfschütteln ihrer Mutter nicht bemerken, und nahm Alesandras Hand.
    Der Pfarrer hatte gerade sein Gebetbuch aufgeschlagen, als er zufällig nach unten schaute und das Kind sah. Er fing an zu husten, um seine Belustigung zu überspielen.
    Alesandra war nicht so diszipliniert. Sie warf einen Blick auf das dunkelhaarige grünäugige Mädchen und brach in lautes Gelächter aus. Olivia hatte offenbar unglaublich viel Spaß, und wer auch immer die Aufgabe hatte, auf sie aufpassen, hatte seine Pflicht schmählich vernachlässigt. Das Mädchen sah aus wie die wandelnde Katastrophe. Der untere Teil ihres Kleides war völlig verdreckt und ließ darauf schließen, daß sie einige Zeit im Garten getobt hatte. Ein weiterer Fleck, der die rote Farbe des Punsches besaß, den die Duchess nach der Zeremonie servieren lassen wollte, bewies, daß das Kind auch in der Küche gewesen war. Die Schärpe hing ihr locker um die Hüften, aber was Alesandra schließlich alle Beherrschung verlieren ließ, war die dicke rote Schleife, die verwegen über Olivias rechtem Auge hing. Während sie mit strahlendem Lächeln zu Alesandra aufschaute, versuchte das Mädchen, das Ding wieder zurück auf ihren Kopf zu schieben.
    Jade war wahrscheinlich einem Herzanfall nah. Caine bückte sich und versuchte, um Colin und Alesandra herumzugreifen, und seine Tochter zu packen. Die jedoch huschte ein Stückchen zurück und kicherte fröhlich.
    Alesandra nahm sich ihrer an. Sie konnte zwar nichts gegen das verdreckte Kleid tun, aber zumindest ihre Erscheinung wieder etwas würdevoller machen. Sie löste sich von Colin, band Olivias Schärpe wieder ordentlich und steckte dann die rote Schleife auf dem Scheitel fest. Olivia ließ es sich gefallen und nahm danach sofort wieder Alesandras Hand.
    Diese richtete sich auf und wandte sich dem Geistlichen zu. Sie mochte Colin immer noch nicht ansehen, doch sie streckte den Arm aus und strich mit den Fingerspitzen leicht über seine Hand. Er begriff den Wink und ergriff sie.
    Sie hatte sich wieder gefaßt. Ihre Stimme zitterte kaum, als sie die Fragen des Pfarrers beantwortete. Sie stellte fest, daß Colin sich sichtlich entspannte, sobald sie eingewilligt hatte, ihn zum Mann zu nehmen. Sie sah zu ihm auf und entdeckte, daß er sie anlächelte. Das Blitzen in seinen Augen ließ ihr Herz ein bißchen schneller schlagen.
    Dann war es schließlich vorbei. Colin drehte sie sanft zu sich um und beugte sich hinab, um sie zu küssen. Die Gäste jubelten ihnen zu, und Colin hatte gerade erst ihre Lippen mit seinen berührt, als man ihm schon auf die Schulter klopfte und ihm fort zog.
    Er nahm Alesandra mit. Er dachte nicht daran, sie aus den Augen zu lassen – oder aus seinem Griff. Er schlang einen Arm um ihre Taille und zog sie fest an sich.
    Alesandra konnte sich später nicht mehr viel an die nachfolgende Feier erinnern. Sie fühlte sich, als würde sie durch dichten Nebel wandeln. Vor, während und nach dem Essen ertönten Trinksprüche, aber sie wußte später nicht mehr, was gesagt worden war. Sie war umgeben „von Colins Familie und Freunden, und die Tatsache, daß sie von ihnen ohne Umschweife akzeptiert wurde, war für sie überwältigend und wundervoll zugleich.
    Sir Richards bestand darauf, mit Colin und Caine in der Bibliothek zu sprechen, aber Colin schlug es ihm immer wieder ab. Der Kommandeur war allerdings kein Mann, der sich abweisen ließ, und so gingen die drei Männer dann nach oben, nachdem Alesandra hoch und heilig versprochen hatte, in Sichtweite ihrer Wachen zu bleiben. Fünfzehn Minuten später war die Besprechung offensichtlich zu Ende, und sie kamen wieder hinunter.
    Colin entdeckte seine Braut im Salon. Sie versuchte, drei Gesprächen

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