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Erwachende Leidenschaft

Erwachende Leidenschaft

Titel: Erwachende Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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gleichzeitig zu folgen. Marian Rose bat um die Erlaubnis, mit ihr nach Hause gehen zu dürfen, Catherine fragte, wann sie sich wiedersähen, und Colins Vater erzählte jedem, der es hören wollte, eine lustige Anekdote aus der frühen Kindheit seiner Söhne.
    Alesandra wirkte von all dem überwältigt und betäubt. Colin entschied, daß es Zeit war, sie nach Hause zu bringen. Sie diskutierte nicht mit ihm darüber, sondern war – wie es schien – ziemlich erleichtert über seinen Entschluß.
    Es dauerte zwanzig Minuten, danke und Lebewohl zu sagen, und nur kurz bevor Colins Geduld endgültig am Ende war, saßen sie in der Kutsche und rollten heimwärts.
    Die Stille im Wagen kontrastierte stark mit dem Chaos, das sie eben hinter sich gelassen hatten. Colin streckte die Beine aus, schloß die Augen und grinste.
    Er dachte an die Hochzeitsnacht.
    Alesandra saß ihm gegenüber. Ihre Haltung war steif, und sie hielt ihre Hände fest im Schoß gefaltet.
    Auch sie dachte an die Hochzeitsnacht.
    Colin öffnete die Augen und bemerkte ihr Stirnrunzeln. Ihm entging auch nicht das nervöse Ringen der Hände.
    »Stimmt etwas nicht?« fragte er und konnte es sich gleichzeitig bereits denken.
    »Heute nacht …«
    »Ja?«
    »Wirst du darauf bestehen, daß ich in deinem Bett schlafe?«
    »Ja.«
    Ihre Schulter fielen nach vorne. Die Farbe war aus ihrem Gesicht gewichen und verdammt, sie wirkte durch und durch resigniert. Er hätte fast gelacht. Natürlich fing er sich gerade noch und fühlte sich wie ein Schuft, daß er ihre Befürchtungen so belustigend fand. Sie war unschuldig und offenbar verängstigt von dem Unbekannten, das folgen würde. Es war seine Pflicht, ihr bei der Überwindung ihrer Ängste zu helfen, nicht sie zu verstärken.
    Er beugte sich vor und nahm ihre Hände in seine. »Es wird alles gut werden«, flüsterte er heiser.
    Ihr Blick sagte ihm, daß sie kein Wort glaubte. »Du bist also nicht daran interessiert, einiges neu auszuhandeln?«
    »Neu auszuhandeln? Was?«
    »Deine Sonderleistungen.«
    Er schüttelte langsam den Kopf, und sie entzog ihm ihre Hände. »Alesandra, alles wird ganz wunderbar werden«, sagte er noch einmal.
    »Das sagst du«, erwiderte sie kaum hörbar. »Aber ich habe keinerlei Fakten, die das beweisen. Hast du vielleicht zufällig Material über diese Sache, aus der ich mir Informationen anlesen kann, bevor wir ins Bett gehen?«
    Er lehnte sich zurück, stellte die Füße gegen die gegenüberliegende Bank und starrte sie an. Es sprach für ihn, daß er nicht grinste. »Was für Material denn?«
    »Nun ja, ich dachte, du hast vielleicht eine Anleitung … oder so etwas«, erklärte sie, während sie versuchte, die Finger nicht ineinander zu verschränken, damit er ihre Nervosität nicht bemerkte. »Nur etwas, das mir erklärt, was geschehen wird«, fügte sie mit einem gespielt desinteressierten Achselzucken hinzu. »Ich bin nur ein wenig neugierig, verstehst du?«
    Er verstand, daß sie schreckliche Angst hatte. Er nickte, so daß sie dachte, er glaubte ihre Lüge, und fragte dann in beiläufigem Tonfall: »Sagtest du nicht, daß die Mutter Oberin dir alles erklärt hat, was du wissen mußt?«
    Eine lange Weile sagte sie nichts. Colin wartete geduldig, während Alesandra den Kopf wandte, um aus dem Fenster zu sehen. Es war dunkel draußen, aber der Mond schien hell genug, um die Straße zu erkennen, auf der sie fuhren. Sie würden gleich zu Hause sein, aber sie würde nicht in Panik geraten. Sie war eine erwachsene Frau, und es war lächerlich, sich so aufzuregen.
    »Alesandra, antworte mir«, befahl Colin.
    Sie versuchte, ihre Verlegenheit zu verbergen und gab ihrer Stimme einen nonchalanten Tonfall, als sie endlich sprach: »Die Mutter Oberin führte ein Gespräch unter vier Augen mit mir, aber ich erkenne inzwischen, daß sie mir nicht genügend Informationen gegeben hat.«
    »Was genau hat sie dir denn erzählt?«
    Sie hatte keine Lust, das Thema zu vertiefen und bereute bereits, daß sie damit angefangen hatte. »Ach, dies und das«, flüsterte sie mit einem Achselzucken.
    Colin ließ nicht nach. »Was genau dies und das?«
    Die Kutsche kam vor Colins Stadthaus zum Stehen. Alesandra riß förmlich den Riegel auf, doch Colin packte ihre Hände und hielt sie fest. »Du hast mir noch keine Antwort gegeben«, sagte er.
    Sie starrte auf seine Hände. Sie waren mindestens doppelt so groß wie ihre. Lieber Gott, warum hatte sie dieser Größe nicht vorher Beachtung geschenkt? Dann fiel ihr

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