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Erwachende Leidenschaft

Erwachende Leidenschaft

Titel: Erwachende Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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wenn er die Laken wechselte, also zog sie sie selbst ab.
    Alesandra machte sich auch noch Gedanken, während sie sich anzog. Sie nahm ein blaßblaues Kleid und passende weiche Lederschuhe. Das Kleid war am Halsausschnitt weiß gesäumt, ebenso an den Manschetten der langen Ärmel. Es wirkte sehr weiblich und war eines von Alesandras Lieblingskleidern. Sie bürstete ihr Haar, bis es knisterte, und machte sich dann auf die Suche nach ihrem Mann.
    Die erste Begegnung im Tageslicht nach der Intimität der vorhergegangenen Nacht würde für sie bestimmt unangenehm werden, und sie wollte sie so schnell wie möglich hinter sich bringen. Es würde ihr schon irgendwie gelingen, ihr Schamgefühl zu verbergen.
    Colin saß an seinem Tisch im Arbeitszimmer. Die Tür zum Flur stand offen, und sie blieb im Türrahmen stehen, weil sie nicht wußte, ob sie ihn stören sollte oder nicht. Aber er mußte ihren Blick gespürt haben, denn plötzlich schaute er auf. Seine Miene zeigte noch die Konzentration über den Brief, den er gerade las, veränderte sich jedoch schnell, als er sie entdeckte. In seinen Augen strahlte Zärtlichkeit, als er sie anlächelte.
    Sie war sich nicht sicher, ob sie zurücklächelte. Lieber Gott, würde sie sich je daran gewöhnen, ihn in ihrer Nähe zu haben? Er sah so gut aus, und seine Schultern schienen ihr heute noch breiter, sein Haar noch dunkler und seine Haut noch gebräunter. Das weiße Hemd, das er trug, unterstrich seine Anziehungskraft, denn der Kontrast zu seiner Haut und seinem Haar war unglaublich attraktiv. Ihr Blick wanderte zu seinem Mund, und sie wurde schlagartig daran erinnert, wie er sie gestern abend geküßt hatte … überall.
    Alesandra senkte hastig die Augen auf sein Kinn. Sie würde ihm bestimmt nicht zeigen, wie verlegen sie war. Sie würde sich würdevoll und weltgewandt geben.
    »Guten Morgen, Colin«, sagte sie. Mit krächzender Stimme. Ihr Gesicht glühte. Rückzug schien die einzige vernünftige Möglichkeit zu sein. Sie konnte ihm ja später noch einmal gegenübertreten, wenn sie sich wieder im Griff hatte. »Ich sehe, du bist beschäftigt«, sagte sie, als sie zurückwich. »Ich gehe nach unten.«
    Sie machte kehrte und wollte gehen. »Alesandra?«
    »Ja?«
    »Komm her.«
    Sie drehte sich wieder um. Colin hatte sich in seinem Stuhl zurückgelehnt und winkte sie mit dem gekrümmten Zeigefinger zu sich. Sie straffte die Schultern, rang sich ein Lächeln ab und ging auf ihn zu, bis sie vor seinem Tisch stehenblieb. Das reichte ihm nicht. Er winkte sie näher, und sie behielt ihre lässige Haltung, während sie zu ihm herumkam. Colin würde niemals wissen, wie unbehaglich sie sich fühlte.
    Er sah sie eine ganze Weile an. »Willst du mir sagen, was mit dir los ist?«
    Ihre Schultern sanken ein wenig zusammen. »Du bist nicht leicht zu täuschen«, bemerkte sie.
    Er runzelte die Stirn. »Da du mich niemals wirst täuschen wollen, ist das doch wohl unbedeutend, nicht wahr?«
    »Ja.«
    Er wartete eine weitere Minute, und als sie ihm immer noch nichts erklärte, fragte er sie wieder. »Sag mir, was dich belastet.«
    Sie wandte ihren Blick zu Boden. »Es ist mir so … so unangenehm, dich nach …«
    »Nach was?«
    »Nach der letzten Nacht zu sehen.«
    Eine schwache Röte überzog ihre Wangen. Colin fand ihre Reaktion sehr attraktiv … und erregend. Er zog sie auf seinen Schoß, dann hob er ihr Kinn und lächelte. »Und?« bohrte er.
    »Im Tageslicht ist die Erinnerung an das, was gestern nacht gewesen ist, ein bißchen peinlich.«
    »Die Erinnerung läßt mich dich wieder begehren.«
    Ihre Augen weiteten sich überrascht. »Aber das geht doch jetzt nicht.«
    »Aber sicher doch«, sagte er fröhlich.
    Sie schüttelte den Kopf. »Ich kann nicht«, flüsterte sie.
    Sein Lächeln verschwand. »Warum nicht?«
    Sie wurde bis zum Haaransatz knallrot. »Reicht es dir denn nicht, wenn ich einfach sage, ich kann nicht?«
    »Teufel, nein.«
    Sie senkte den Blick in den Schoß. »Es ist so schwierig, mit dir darüber zu reden«, sagte sie. »Wenn meine Mutter hier wäre, mit der ich sprechen könnte … aber so …«
    Sie brach ab. Die Traurigkeit in ihrer Stimme ließ ihn seine Verärgerung vergessen. Sie machte sich über irgend etwas Sorgen, und er war entschlossen, herauszufinden, um was es sich handelte. »Ich bin dein Mann, erinnerst du dich? Wir sollten keine Geheimnisse voreinander haben. Es hat dir doch gestern nacht gefallen«, setzte er abschließend hinzu.
    In ihren Ohren klang er

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