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Erwachende Leidenschaft

Erwachende Leidenschaft

Titel: Erwachende Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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furchtbar arrogant. »Möglich«, sagte sie, nur um ihn zu ärgern.
    »Möglich? Du bist in meinen Armen zerflossen«, flüsterte er. Die Erinnerung daran ließ seine Stimme rauh klingen. »Hast du das denn schon vergessen?«
    »Nein, ich hab’ es nicht vergessen. Colin, du hast mir wehgetan.«
    Sie hatte den letzten Satz hervorgestoßen und wartete nun auf eine Entschuldigung. Dann würde sie ihm von der Verletzung erzählen, und er würde verstehen, daß er sie nicht noch einmal anfassen konnte.
    »Baby, das weiß ich.«
    Die Glut in seiner Stimme, so rauh, so männlich, ließ sie schaudern. Sie bewegte sich unruhig auf seinem Schoß, doch er packte sofort ihre Hüften und hielt sie fest. Natürlich ahnte sie nicht, was dieses Gespräch bei ihm bewirkte. Und nun noch ihr süßer Hintern, der sich an ihm rieb, da war es um ihn geschehen.
    Alesandra war nicht länger verlegen. Sie war verärgert denn sie hatte soeben erkannt, wie gefühllos ihr Mann über ihre Probleme hinwegging. Es tat ihm kein bißchen leid.
    Ihre grantige Miene brachte ihn zum Lächeln. »Liebling«, begann er mit nun besänftigender Stimme, »ich werde dir nicht noch einmal so wehtun.«
    Sie schüttelte den Kopf, konnte ihm aber nicht mehr in die Augen sehen. »Du verstehst nicht«, flüsterte sie. »Es ist etwas … passiert.«
    »Was ist denn passiert?« fragte er geduldig.
    »Ich habe geblutet. Es war überall auf dem Laken und ich …«
    Endlich begriff Colin. Er schlang die Arme um sie und zog sie an seine Brust. Dafür gab es zwei Gründe. Erstens wollte er sie nah bei sich spüren, und zweitens sollte sie sein Lächeln nicht sehen. Sie könnte sonst meinen, er würde sie auslachen.
    Alesandra wollte überhaupt nicht umarmt werden, aber er war stärker und entschlossener als sie. Er würde sie trösten, ob es ihr nun paßte oder nicht. Als sie schließlich aufgab und sich auf seinem Schoß entspannte, seufzte er und rieb sein Kinn an ihrem Scheitel. »Und du dachtest, das dürfte nicht sein, richtig? Ich hätte es dir erklären müssen. Es tut mir leid. Du hast dir ohne Grund Sorgen gemacht.«
    Die Zärtlichkeit in seiner Stimme beschwichtigte ihre Angst tatsächlich ein wenig. Dennoch war sie nicht sicher, ob sie ihm glauben könnte. »Willst du damit sagen, daß es so sein mußte?«
    Sie klang mißtrauisch – und entsetzt. Colin lachte nicht. »Ja«, bestätigte er ihr. »Es mußte bluten.«
    »Aber das ist doch … barbarisch!«
    Das fand er nicht. Er sagte ihr, daß er es angenehm und erregend fand, und sie erwiderte sofort, daß auch er barbarisch war.
    Alesandra hatte bei den Nonnen wie in einem Kokon gelebt. Sie war als Kind gekommen und als Frau gegangen. Es war ihr nicht erlaubt gewesen, mit jemandem über die Veränderungen zu sprechen, die in ihrem Körper vor sich gingen, schon gar nicht über die Gefühle, die diese Veränderungen mit sich brachten, und Colin hielt es für einen glücklichen Umstand, daß ihre Sinnlichkeit dadurch nicht vernichtet worden war. Die Oberin hatte sicher nicht über Sex reden mögen, aber sie hatte das Mädchen auch nicht mit einschüchterndem Unsinn verängstigt. Zudem hatte die Nonne den ehelichen Vollzug erhöht, indem sie Euphemismen wie Tempel und opfern, ja sogar nobel und wertvoll verwendete, so daß Alesandra den Akt nicht als degradierend oder abstoßend betrachten konnte.
    Seine süße Braut war wie ein Schmetterling, der aus seiner schützenden Hülle gekrabbelt war. Ihre eigene Sinnlichkeit und ihre Reaktion auf ihn erschreckte sie wahrscheinlich zu Tode.
    »Ich kann mich glücklich schätzen, daß die Nonnen dir keine Angst eingepflanzt haben«, bemerkte er.
    »Warum sollten sie?« fragte sie verwirrt. »Das Gelöbnis, das wir bei der Hochzeit gesprochen haben, ist heilig. Es wäre eine Sünde gewesen, dieses Sakrament zu verdammen.«
    Colin war entzückt und preßte sie fest an sich. Er entschuldigte sich noch einmal, daß sie sich unnötige Sorgen hatte machen müssen, und erklärte ihr dann in allen Einzelheiten, warum es normal war, daß sie geblutet hatte. Das war aber noch nicht alles. Die Oberin hatte ihr erzählt, daß ein Kind der noble Zweck der Vereinigung wäre. Colin erweiterte es, indem er ihr genau sagte, wie Empfängnis vor sich ging. Während er sie streichelte, erzählte er ihr von den Unterschieden ihrer Körper und alles Weitere, was sie wissen mußte. Die Belehrung dauerte gute zwanzig Minuten. Zu Anfang war es ihr peinlich gewesen, doch seine neutralen

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