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Erwachende Leidenschaft

Erwachende Leidenschaft

Titel: Erwachende Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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bekommen hatten. Über fünfzig Glückwünsche und fast genauso viele Einladungen, die sortiert werden mußten, waren eingetroffen. Alesandra hatte die Post in zwei Stapel geteilt und begonnen, für jeden eine Liste zu machen. Sie gab Flannaghan einen Stapel Einladungen, die abgelehnt werden sollten, und schrieb dann einen weiteren Brief an Neil Perry, in dem sie ihn bat, ihr nur eine einzige Stunde seiner Zeit zu opfern, um doch noch einmal über seine Schwester zu sprechen.
    »Ich muß Mylord davon überzeugen, für Sie sowohl eine Zofe als auch eine Sekretärin einzustellen«, bemerkte Flannaghan.
    »Nein«, antwortete Alesandra. »Ich brauche weder das eine noch das andere. Es sei denn, Sie mögen mir nicht gelegentlich helfen, Flannaghan. Ihr Herr hat genug damit zu tun, sein Geschäft aufzubauen und kann keine zusätzlichen Ausgaben gebrauchen.«
    Die Vehemenz ihrer Äußerung machte dem Butler klar, daß sie es nicht verstehen würde, wenn er sich dennoch ohne ihr Wissen an Colin wenden würde. Also nickte er nur. »Sie sind wirklich sehr verständnisvoll, was die finanziellen Angelegenheiten Ihres Mannes betrifft. Wir werden auch nicht mehr lange arm sein.« Er lächelte sie an.
    Wir sind auch jetzt nicht arm, dachte Alesandra. Natürlich nur, wenn Colin sich meines Vermögens bedienen würde, korrigierte sie sich im stillen. »Ihr Herr ist ziemlich eigensinnig«, flüsterte sie.
    Flannaghan hatte keine Ahnung, wie sie jetzt darauf kam, wurde aber von einem Klopfen an der Tür daran gehindert, weiter darüber nachzudenken. Er entschuldigte sich und ging öffnen.
    Morgan Atkins trat ins Foyer. Er entdeckte Alesandra im Eßzimmer und lächelte ihr freundlich zu. »Meinen Glückwunsch, Prinzessin. Ich habe eben von Ihrer Hochzeit erfahren. Ich hoffe, daß Sie sehr glücklich werden.«
    Alesandra wollte aufstehen, aber er bedeutete ihr, sitzenzubleiben. Er erklärte ihr, daß er bereits ein wenig zu spät zu der Konferenz mit dem Kommandeur und Colin gekommen sei.
    Er war wirklich ein charmanter Gentleman. Er verbeugte sich tief, bevor er hinter Flannaghan die Treppe hinaufging. Sie sah ihm nach, bis er außer Sicht war, und schüttelte dann den Kopf. Colin hatte sich geirrt. Morgan Atkins hatte ganz und gar keine O-Beine.
    Weitere zwanzig Minuten verstrichen, bevor Morgan und Sir Richards gemeinsam die Treppe herunterkamen. Sie tauschten mit Alesandra ein paar Höflichkeiten aus und verabschiedeten sich dann. Sie hatten kaum das Haus verlassen, als Dreyson eintraf.
    »Ich bin höchst beunruhigt«, verkündete Dreyson nach einer hastigen Begrüßung. »Können wir irgendwo unter vier Augen sprechen?«
    Raymond und Stefan standen mit Flannaghan im Foyer. Die Wachen waren stets zur Stelle, wenn ein Besucher das Haus betrat. Alesandra glaubte zwar nicht, daß ihr Schutz noch vonnöten war, da sie nun verheiratet war und damit außer Reichweite des Generals, aber sie wußte, daß die beiden Männer ihrer Aufgabe nachkommen würden, bis sie entlassen wurden. Allerdings konnte sie sie nicht gehen lassen, bevor sie für sie nicht eine passende Stellung in London gefunden hatte. Raymond und Stefan hatten sie wissen lassen, daß sie in England bleiben wollten, und sie war entschlossen, einen Weg zu finden, um ihren Wunsch zu erfüllen. Das war wirklich das mindeste, was sie für diese loyalen Männer tun konnte.
    »Sollen wir in den Salon gehen?« schlug Alesandra dem Agenten vor.
    Dreyson nickte. Er wartete, bis die Prinzessin an ihm vorbeigegangen war und wandte sich dann an Flannaghan. »Ist Sir Hallbrook daheim?« fragte er.
    Flannaghan nickte. Dreyson wirkte erleichtert. »Könnten Sie ihn vielleicht dazubitten? Ich denke, er möchte die weniger guten Nachrichten ebenfalls hören.«
    Der Butler hastete die Treppe hinauf, und Dreyson setzte sich im Salon Alesandra gegenüber.
    »Ihre Miene ist ziemlich düster«, bemerkte Alesandra, faltete die Hände im Schoß und lächelte ihn an. »Sind es denn gar so üble Neuigkeiten?«
    »Ich habe gleich zwei davon«, gab Dreyson zu. Seine Stimme klang müde. »Es tut mir leid, daß ich Sie schon am zweiten Tag Ihrer Ehe damit belästigen muß.« Er seufzte laut, bevor er fortfuhr. »Mein Kontaktmann hat mich soeben informiert, daß ein beträchtlicher Anteil ihrer Vermögenswerte – tatsächlich alle Wertpapiere auf ihrem Konto in Ihrer Heimat nicht freigegeben werden, Prinzessin. Es sieht so aus, als hätte ein General namens Ivan einen Weg gefunden, das Vermögen zu

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