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Erwacht

Erwacht

Titel: Erwacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Shirvington
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dass es nicht geht. Es ist nicht fair, dass ich schon alles geplant hatte, obwohl ich wusste, dass ich dich nie haben werde – die Kerzen, die Lilien, die Worte, die ich dir eine Million Mal sagen wollte, wenn du und ich uns schließlich lieben würden. Ich sehe , dass es nicht fair ist, aber ich frage trotzdem, weil wir gerade echt gut bedient sind mit Sachen, die nicht fair sind, da kommt es darauf auch nicht mehr an.« Er ergriff die Schranktür und schlug so fest dagegen, dass sie fast aus ihren Angeln gebrochen wäre.
    Ich schreckte bei allem, was er sagte zurück. »Lilien?«
    Er stieß ein kleines Lachen aus. »Weiße. Du magst keine Rosen.«
    Mein Herz schrie auf, irgendwo an einem Ort, wo es niemand hören konnte.
    Niemand außer Lincoln würde je all diese kleinen Dinge wissen. Aber anstatt mich besser zu fühlen, wurde ich nur verbittert.
    Er ließ den Kopf sinken und machte einen Schritt in meine Richtung, verringerte den Abstand. »Sag, dass du mich liebst.«
    Als er aufschaute, trafen sich unsere Blicke und ich konnte die Worte nicht zurückhalten. Es war wie neulich, als ich mich gezwungen sah, zu tun, was Onyx von mir verlangte, aber ich wusste, dass dieses Mal niemand an den Fäden zog. Es war meine eigene Seele, die mich dazu zwang.
    »Ich liebe dich«, flüsterte ich, unfähig, die verborgenen Gefühle zu leugnen.
    Seine Schultern entspannten sich und er kam näher. »Das kriegen wir schon hin. Wir finden einen Weg.«
    Es gab eine Zeit, in der ich das hatte glauben wollen. Aber nicht jetzt. Obwohl mein Herz jubelte, fühlte ich eine Woge des Hasses und der Wut, die alles andere verschlang. Ich war überrascht über ihre Vehemenz.
    Lincoln streckte die Hand aus, nach meinem Gesicht. Ich hielt sie mit meiner Hand auf und trat einen Schritt zurück.
    »Violet, nicht, bitte.«
    »Du kannst nicht beides haben, Linc. Ich habe dich mehr geliebt, als ich je jemanden geliebt habe. Ich bin soeben für dich durch die Hölle gegangen und wieder zurück, vielleicht sogar im wortwörtlichen Sinn. Und auch wenn ich gewusst hätte, was ich jetzt weiß, würde ich es wieder tun. Ich versuche, das zu schaffen, versuche, meinen Teil der Abmachung einzuhalten und die Versprechen zu erfüllen, die ich dabei gegeben habe … Aber du musst wissen, dass der Teil, der dich liebt … dich auch hasst, Linc. Ich bin mit Phoenix zusammen und im Moment ist es das, was ich brauche. Ich vertraue ihm.«
    Die Worte schnitten ihm ins Fleisch, als er ihre Bedeutung erfasste. In meines schnitten sie auch.
    »Er ist nicht das, was er vorgibt, Violet. Er nutzt dich aus. Du bist noch jung. Er manipuliert dich.«
    »Ich bin noch jung?« Mein Zorn kochte über. Es war die falsche Wortwahl. »Aber nicht zu jung, um eine Art Engelskrieger zu werden? Nicht zu jung, um von einer Felswand zu springen und nicht zu wissen, ob ich es überleben oder dabei sterben werde? Klar, ich bin zu jung, um mich für einen Typ zu entscheiden, aber wenn es darum geht, mich selbst mit einem Dolch zu erstechen, um das zu werden…« Ich hielt meine Handgelenke in die Höhe, meine Male reflektierten die Farben des Regenbogens. »Dafür bin ich alt genug, richtig?«
    Lincoln sah schockiert aus, und ich wusste, warum. Zuzugeben, dass ich mich selbst erstochen hatte, überraschte uns beide.
    »Wie meinst du das, du hast dich selbst mit einem Dolch erstochen ?« Sorgenfalten legten sich um seine Augen.
    Ich starrte ins Leere, distanzierte mich von der Erinnerung. »Nox, der Engel, verlangte von mir, jemanden meiner Wahl zu töten, bevor ich zurückdurfte.«
    »Und du hast dich selbst gewählt?«
    Ich antwortete ihm nicht.
    »Natürlich hast du dich selbst gewählt … Du würdest niemals jemand anderen willentlich verletzen, wenn es nicht sein muss. Oh Gott, Violet, es tut mir leid.« Anstatt einen Schritt vorwärts zu machen, trat er einen zurück und fuhr sich mit der Hand durch die Haare.
    »Ich weiß«, sagte ich.
    »Sieh mal, ich weiß, dass du das im Moment nicht hören möchtest, aber irgendetwas stimmt nicht. Ich kann sehen, dass ein Schatten auf dir liegt, eine Art Mal. Bestimmt spürst du es?«
    »Nein, tu das nicht. Spiel mich nicht gegen ihn aus.« Phoenix war alles, was ich noch hatte.
    Er starrte mich an. Ich war darauf gefasst, dass er sich wehren würde, aber das tat er nicht.
    »Okay«, sagte er. Trauer schwang in seiner Stimme mit. Er ließ mich gehen. Er wollte es nicht, aber er würde es tun … für mich.
    »Okay?«
    Er schüttelte den Kopf,

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