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Erwählte der Ewigkeit (German Edition)

Erwählte der Ewigkeit (German Edition)

Titel: Erwählte der Ewigkeit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian
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spüren, lauerte sein Hunger nur knapp unter der Oberfläche. Es kostete ihn Anstrengung, ihn wegzudrücken, die fiebrigen bernsteinfarbenen Funken in seinen Augen zu dämpfen, als Tavia den Kopf hob und ihn ansah.
    »Willst du die Ironie bei der ganzen Sache wissen?« Sie stieß einen erstickten Seufzer aus. »Ich habe sie so lieb gehabt – die Lakaiin, die Dragos zu meiner Familie bestimmt hat. Ich hatte sie so lieb wie eine Mutter. Sogar Dr. Lewis hatte ich lieb. Sie waren die beiden Menschen, denen ich am meisten auf der Welt vertraut habe, die einzigen Menschen, die mich wirklich kannten. Ich dachte, sie beschützen mich, machen mich gesund.« Wieder entfuhr ihr ein wildes Schluchzen. »Sie hätten mich getötet, wenn Dragos es ihnen befohlen hätte. Ich habe ihnen beiden überhaupt nichts bedeutet. Niemandem. Das tut noch mehr weh als der Schock darüber, was ich wirklich bin.«
    Als er sah, wie sie sich quälte, wollte Chase selbst am liebsten jemanden umbringen. Die beiden Lakaien, die sie betrogen hatten, waren schon tot, aber Dragos lebte noch, und sein Ende würde grausam sein. Mehr als alles andere wünschte sich Chase, derjenige zu sein, der ihn töten würde – und zwar langsam und blutig, je brutaler, desto besser.
    Aber er gab sich Mühe, sie sanft zu berühren, als er mit dem Daumenballen über einen Rußfleck auf ihrer zarten Wange strich. Er wischte ihn fort und konnte nicht widerstehen, die Lippen auf ihre Stirn zu drücken. Der scharfe Rauchgeschmack von der Explosion in der Klinik klebte ihr auf Haut und Haaren. Ihre Kleider waren voll von getrocknetem Blut von der Schlacht mit Dragos’ Killer, es sprenkelte ihr Gesicht wie dunkle, rotbraune Sommersprossen.
    »Komm her«, flüsterte er, ließ sie los und half ihr aufzustehen. Er nahm ihre Hand und führte sie ins warme Badezimmer nebenan. Dampfwolken quollen über die hohe Glastür der laufenden Dusche. Der silbrige Nebel umgab Tavia, als sie vor ihm stand, stumm und ohne Widerstand zu leisten, während er ihr vorsichtig die verdreckten Sachen auszog.
    Die Dermaglyphen auf ihrem Oberkörper, die sich von ihrem Halsansatz zu ihren rosa Brustwarzen und tiefer hinunter über ihren glatten Bauch zu ihren nackten Oberschenkeln zogen, flackerten farbig auf.
    Sie füllten sich mit dunkleren Farben, als er in unverkennbarer Bewunderung den Blick über sie wandern ließ.
    Ihre Hand zitterte kaum, als sie sie ihm an die Wange legte. In ihre Augen, die so hellgrün waren wie junges Laub, trat Hitze, ihre Lider senkten sich, während sie auf ihn zutrat und ihm ihre geöffneten Lippen auf den Mund presste.
    Chase küsste sie und nahm seine ganze Selbstbeherrschung zusammen, es sanft zu tun, trotz des Verlangens, das wie ein Blitzschlag durch seine Adern schoss. Und es kostete ihn noch mehr Anstrengung, die Hände zwischen sie beide zu heben und sie von seinem Schwanz wegzuschieben, der sich zwischen ihnen aufrichtete.
    Aber hier ging es nicht um sein Verlangen. Er war aus Besorgnis zu ihr gekommen; wenn er noch länger hierblieb, dann nur, um sie zu trösten, nicht um sich noch mehr von ihr zu holen, als er es schon getan hatte.
    Er schob die Tür der Duschkabine auf und winkte ihr, hineinzugehen. Dann folgte er ihr, zog hastig seine eigenen Anziehsachen aus und schloss die Glastür hinter sich. Sanft und ohne Eile wusch er ihr Haar und Körper, und bald schon waren das Blut und die Asche dieser blutigen Nacht fortgespült, und Tavia stand in ihrer ganzen nackten Schönheit vor ihm. Ihre Glyphen pulsierten farbig, das dunkle Indigoblau, Weinrot und Gold in einer zarteren Palette als die Farben, die auf Chases eigener nackter Haut pulsierten. Seine ausgefahrenen Fänge füllten seinen Mund aus, und vor Verlangen war seine Kehle wie ausgedörrt. Er biss die Zähne zusammen, um sie nicht merken zu lassen, wie heftig sein Hunger nach ihr war.
    Sein steifer Schwanz war allerdings nicht zu übersehen. Er füllte den knappen Raum zwischen ihnen aus und wurde jedes Mal härter, wenn Tavias nasse, samtige Haut ihn streifte.
    Ihre Handfläche ruhte leicht auf seiner Brust. Er konnte ihren Puls in ihren Fingerspitzen spüren, ihn in seinen Ohren dröhnen hören, eine tiefe, kontinuierliche Unterströmung zum zischenden Rauschen der Dusche.
    Sie wollte ihn auch.
    Trotz der seelischen Qualen, die sie litt, hatte sie bernsteingelbe Funken in den grünen Augen. Ihre Pupillen zogen sich zusammen, und die feurige Hitze ihrer Iriskreise wurde intensiver. Jetzt ließ sie

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