Erwählte der Ewigkeit (German Edition)
die Handfläche an ihm hinuntergleiten, über seine vielen heilenden Schnittwunden und Prellungen, die er unter der warmen Berührung ihrer Hand kaum noch bemerkte. Aber sie bemerkte sie. Er sah sie zusammenzucken, als sie die schlimmsten von ihnen erkundete, hörte, wie sie leise Atem holte, als sie seine neueste Wunde musterte – die Stichwunde, die der Killer ihm mit seinem Dolch beigebracht hatte.
»Tut es weh?« Ihre Stimme war samtig rau, und beim Reden schimmerten die weißen Spitzen ihrer Fänge.
Chase schüttelte stumm den Kopf, fand keine Worte, als sie ihre taktile Erkundung seines Körpers fortsetzte. Er wusste nicht, ob er sie mit Willenskraft von sich wegstoßen oder darum beten sollte, dass sie weitermachte. Sein Schwanz antwortete für ihn, zuckte vor Erwartung, als ihre nassen Finger tieferglitten.
Er keuchte ihren Namen durch seine Zähne und Fänge, als sich ihre Finger um seinen Schwanz schlossen. Sein ganzer Körper spannte sich unter dem heißen Wasserstrahl der Dusche an, sein Blut schoss ihm durch die Adern wie Lava. Er beobachtete, wie ihre zarte, weiße Hand leicht über seinen harten Schwanz glitt, und erlebte Höllenqualen der Lust. Konnte nicht erwarten, dass sie ihn ganz in die Hand nahm. Und er wusste, dass er sie stoppen sollte, bevor sie wieder zu weit gingen.
Wenn er auch nur einen Funken Ehrgefühl gehabt hätte, hätte er genau das getan.
Er hatte hundert Gründe, sich einfach umzudrehen und zu gehen, wie er es schon die ganze Zeit vorgehabt hatte. Hundert weitere, warum eine so außergewöhnliche und einzigartige Frau, ein solches Wunder wie Tavia, einen besseren Mann verdiente – Scheiße, jeden anderen als ihn. Sie verdiente einen guten und ehrlichen Mann, der ihrer würdig war, um sie in das Leben einzuführen, das sie als Angehörige des Stammes erwartete.
Aber, Gott, als er sie jetzt ansah, als er spürte, wie ihre Berührung eine Hitze in ihm entzündete, die bis in sein tiefstes Innerstes ging, spürte Chase ein so starkes und mächtiges Gefühl von Besitzgier, dass er erzitterte.
Er wollte sie nicht begehren. Nicht auch noch das, zusätzlich zu seiner anderen, höllischen Sucht. Blut und Gewalt hatten ihn fast zerstört. Als er Tavia ansah, wie sie jetzt war, nackt und tropfend unter der Dusche, so wunderschön in ihrer Transformation von schöner Normalsterblicher zu glorreicher Stammesvampirin, konnte Chase sich kein heftigeres Verlangen vorstellen als das, was er spürte, wenn er ihr nahe war.
Aber so fiebrig dieses Verlangen auch war, so berührte er sie doch mit äußerster Zartheit. Er fuhr mit einer Hand unter ihr nasses, schweres Haar, umfasste ihren Nacken und zog sie an sich. Er küsste sie kurz und sanft, streifte ihre Lippen kaum.
»Beim letzten Mal – «, keuchte er und stieß einen heftigen Fluch aus. »Es war dein erstes Mal. Du hattest etwas Besseres verdient. Ich hatte kein Recht – «
Sie brachte ihn mit einem weiteren Kuss zum Schweigen, küsste ihn fordernder als er zuvor sie. Als sie den Kopf hob und zu ihm aufsah, war kein Bedauern in ihren glühenden Augen. Nur Verlangen. Offenes, ehrliches, schamloses Verlangen. »Du hast mir genau das gegeben, was ich wollte.«
»Wirklich?« Er berührte ihr Gesicht und ihr Haar, staunte, wie sie gleichzeitig so verdammt selbstsicher und doch so herzzerreißend unschuldig aussehen konnte. »Und was willst du jetzt?«
Ihre Augen glühten noch heller, und hinter ihren geöffneten Lippen waren ihre Fänge noch länger, schärfer. Exquisite weiße Spitzen, bei deren Anblick der tobende Vampir in ihm an seiner schwachen Leine riss.
Sie trat nah zu ihm, ihr heißer Körper berührte seine Hand wie eine offene Flamme. Ihre Handfläche war zwischen ihnen, zarte Finger zogen eine Feuerspur über seinen Bauch und dann hinunter zu seinem steifen Schwanz. Ohne ihn aus den Augen zu lassen, schloss Tavia ihre Hand um ihn und begann, ihn rhythmisch von der Schwanzwurzel zur Eichel zu streicheln.
Chases Kehle entfuhr ein zustimmendes Knurren.
Er stellte das Wasser ab und öffnete die Tür der Duschkabine. Dann hob er Tavia hoch und trug sie mit ein paar langen Schritten ins Schlafzimmer hinüber.
24
Obwohl sein ganzer Körper vor Verlangen pulsierte, ließ er sie so vorsichtig auf das Bett gleiten, als wäre sie aus Glas. Der bernsteingelbe Schein seiner transformierten Augen erhitzte ihre Haut, als er seinen Blick über ihr Gesicht schweifen ließ. Als er sprach, war seine Stimme kaum mehr als ein Knurren.
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