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Erwählte der Ewigkeit (German Edition)

Erwählte der Ewigkeit (German Edition)

Titel: Erwählte der Ewigkeit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian
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Stunden fort. Bald schon würde die Sonne aufgehen, und er war immer noch nicht wieder da. Vielleicht war er sogar für immer aus ihrem Leben verschwunden.
    Sie taumelte unter diesem Gedanken.
    Es war unmöglich, sich ihr Leben – ihr neues Leben, das endlich auf Wahrheit aufgebaut war – ohne Chase vorzustellen. Sie war mit ihm verbunden, nicht nur durch das Blut. Er bedeutete ihr so viel. Sie liebte ihn und hätte das auch ohne diese unauflösliche Verbindung getan, die sie auf einer instinktiven, übernatürlichen Ebene mit ihm verband. Und weil sie ihn liebte, konnte sie jetzt nicht mehr hierbleiben.
    Er hatte recht; was vorhin zwischen ihnen passiert war, durfte sich nicht wiederholen. Sie hatte die Macht seines Hungers gespürt, das ganze Ausmaß seiner Sucht, die immer schlimmer wurde. Sie hatte gespürt, wie heftig er auf ihr Blut reagiert hatte. Wie leicht es ihm gefallen wäre, ganz die Kontrolle zu verlieren und in einen Abgrund zu stürzen, aus dem es keine Wiederkehr gab. Sie konnte es nicht ertragen, seinen Kampf noch schwerer für ihn zu machen.
    Als sie aus dem Schlafzimmer in den Gang hinaustrat, hörte sie einige der Frauen des Ordens miteinander reden, offenbar hatten sie sich in der Küche versammelt. Der Geruch von frischem Kaffee und Frühstück strömte auf sie zu.
    »Jetzt denkt doch mal eine Minute darüber nach. Hast du dich nie gefragt, was es ist, was uns von anderen Frauen unterscheidet?« Die samtige Stimme gehörte zu Savannah. »Was, wenn Jennas Traum die Erklärung dafür ist?«
    »Bewohnerinnen von Atlantis? Das kann doch nicht dein Ernst sein.« Das war Rios Gefährtin Dylan.
    Gabrielle antwortete ihr. »Es ist noch gar nicht so lange her, da sagten die meisten von uns dasselbe über den Stamm. Nicht dass ich es leichter finde, dass das Muttermal, das wir alle haben, irgendwie mit einer unsterblichen Spezies von Kriegern in Verbindung steht.«
    Tavia ging ein paar Schritte den Gang hinauf und sah Hunters schwarzhaarige Stammesgefährtin mit Tellern für den Esszimmertisch aus der Küche kommen. Während sie den Tisch deckte, sagte sie: »Ich war ein Findelkind und wurde von einer Stammesfamilie in ihren Dunklen Hafen aufgenommen. Meine Eltern kannte ich nie, und auch meine Adoptivschwester Charlotte kannte ihre leiblichen Eltern nicht.«
    »Das gilt für dich, Elise, Renata und Mira«, antwortete Dylan. »Aber wie erklärst du dann den Rest von uns?«
    »Eva und Danika könnt ihr auch mit auf die Liste setzen«, sagte Savannah. »Sie waren beide Findelkinder, die in Dunklen Häfen aufgezogen wurden.«
    Tavia wollte eigentlich nicht bemerkt werden, schon gar nicht, wie sie aus dem Schlafzimmer geschlichen kam wie ein Geist, aber sie konnte es nicht unbemerkt zur Haustür schaffen. So blieb sie stehen, als Elise mit einem Tablett voller Tassen- und Untertassenstapel aus der Küche kam.
    »Die meisten Stammesgefährtinnen, die ich kenne, waren entweder Waisen oder wurden als Babys oder Kleinkinder ausgesetzt. So konnten so viele von uns in Pflegefamilien oder Jugendheimen landen.«
    Dylan kam mit einer dampfenden Kaffeekanne heraus. »Also, ich kannte meinen Vater, und glaubt mir, der war nichts Besonderes. Nur ein Betrüger und Säufer, der meiner Familie das Leben schwer gemacht hat, bevor er uns verlassen hat. Tess’ Vater ist bei einem Autounfall ums Leben gekommen, als sie ein Teenager war. Und ist Alex’ Vater nicht an Alzheimer gestorben?«
    »Ja, ist er.« Kades Stammesgefährtin aus Alaska reichte Corinne das Besteck. »Hank Maguire war der einzige Vater, den ich je hatte, aber er war nicht mein biologischer Vater. Meine Mutter hat mir nie erzählt, wer mein wahrer Vater war. Sie hat das Geheimnis mit ins Grab genommen.«
    »Ich habe meine Eltern auch nicht gekannt«, warf Gabrielle ein. »Meine Mutter wurde kurz nach meiner Geburt als namenloser Teenager in die Psychiatrie eingewiesen. Meine ganzen Dokumente sind irgendwo beim Bostoner Jugendamt.«
    »Aber Claires Vater, den können wir nicht außer Acht lassen«, fügte Dylan hinzu, offensichtlich nicht überzeugt. »Er und ihre Mutter wurden beide von Rebellen in Afrika getötet. Somit scheidet er als Unsterblicher aus.«
    »Schaut mal«, sagte Jenna, die jetzt auch aus der Küche kam. »Ich will ja nicht sagen, dass ich das alles sicher weiß, aber ich weiß, was ich gesehen habe. Die Ältesten führten Krieg mit einer Spezies von Wesen, die irgendwie keine Menschen waren. Sie jagten diese Krieger jahrhundertelang,

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