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Erwählte der Ewigkeit (German Edition)

Erwählte der Ewigkeit (German Edition)

Titel: Erwählte der Ewigkeit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian
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seine Fänge waren immer noch ausgefahren vom Blutgeruch, der die Nacht durchdrang. »Hab den Bastard eingeäschert, als er gerade zuschlagen wollte. Opfer konnte mit intakter Halsschlagader entkommen – und mit einem Foto von mir, wie ich über dem rauchenden Kadaver stehe.«
    Es war nicht das erste Mal, dass die Menschen, die der Orden retten wollte, mit ihren Handys Fotos oder Videos von den Kriegern gemacht hatten, wie sie versuchten, in der Stadt aufzuräumen. Es würde auch nicht das letzte Mal sein.
    Dante fuhr sich mit der Hand über sein verschmutztes Gesicht. »Verdammte moderne Technik. Ist manchmal so unpraktisch, was? Wenigstens braucht sich der Stamm jetzt nicht mehr um Geheimhaltung zu bemühen. Inzwischen weiß wirklich jeder, dass es uns gibt.«
    Chase nickte und rieb sich abwesend die Brust.
    »Alles klar?«, fragte Dante und musterte ihn.
    »Ja. Ist nur … «
    »Tavia«, sagte der Krieger, als Chases Stimme verstummte.
    »Ich hasse es, dass ich jetzt nicht bei ihr sein kann.« Ihre Blutsverbindung summte ihm durch die Adern, aber ihre physische Entfernung zu ihm ließ ein Leeregefühl in seiner Brust zurück. »Ich hasse es, dass ich sie nicht in der Nähe spüren kann.«
    Dante nickte voll Mitgefühl. »Wenn sie in Schwierigkeiten ist, wirst du es wissen. Und wenn es so weit kommt, gebe ich dir Rückendeckung. Der ganze Orden.«
    Dieses Versprechen – dass der Orden ihn in Freundschaft wieder aufnahm – ließ Chases Kehle trocken werden. Es beschämte ihn, zu wissen, dass Dante und die anderen wieder bereit waren, ihn als einen der ihren zu betrachten. Bereit waren, für ihn zu bluten, so wie auch er es für jeden Einzelnen von ihnen tun würde.
    In diesen guten, tapferen Männern hatte er seine Familie gefunden. Um nichts in der Welt würde er riskieren, das zu verlieren. Doch sein wahres Zuhause würde er nur mit Tavia an seiner Seite finden.
    In diesem Augenblick vibrierte Dantes Handy. Er nahm ab und grüßte Niko, dann stieß er einen leisen Fluch aus. »Verdammte Scheiße. Klar, wir sind abfahrbereit. Harvard und ich sind fünf Minuten von dir entfernt, sind sofort da.« Er drückte den Anruf weg und warf Chase einen ernsten Blick zu. »Showtime. Der Orden bricht auf, so schnell wie möglich.«
    »Probleme?«, fragte Chase rein rhetorisch, wo sie doch von nichts anderem umgeben waren.
    »Frische Rogue-Welle überfällt gerade D. C. Sie stecken alles in Brand, zertrümmern die ausländischen Botschaften und zerren Leute aus ihren Häusern. Schwindelerregende Opferzahlen.«
    Chase fauchte einen heftigen Fluch, dann rannte er zusammen mit Dante los zu seinen Brüdern, um sich mit ihnen in die nächste Runde der Schlacht zu stürzen.
    Sie würde nie nahe genug an ihn herankommen, um ihn zu töten.
    Dragos behielt seine Killer ständig in seiner Nähe. Und doch, so vorsichtig er auch war, schien er sie nicht als Bedrohung zu betrachten. Wie konnte sie auch eine sein, wenn sie zuerst vier hochspezialisierte Soldaten außer Gefecht setzen musste, um an ihn heranzukommen?
    Jetzt war er gerade hinter geschlossenen Türen in seinem privaten Arbeitszimmer und besprach sich mit seinen Leutnants. Zweifellos schwelgten sie immer noch in Schadenfreude über ihren letzten Terroranschlag – sie hatten sogar noch mehr Rogues in dicht besiedelten Gegenden losgelassen, einschließlich eines massiven Angriffs auf Washington, D. C. Dragos war euphorisch gewesen bei der Aussicht auf noch mehr Tod und Zerstörung.
    Und Tavia hatte sich anstrengen müssen, sich ihr Entsetzen nicht anmerken zu lassen, als die Opferzahlen in der zweiten Nacht in Folge massiv zu steigen begannen.
    In den Stunden, seit sie in seinem Inselversteck angekommen war, hatte sie erkannt, dass es wahrscheinlich nur einen einzigen Ort gab, wo sie mit Dragos allein sein würde. Ihr drehte sich fast der Magen um beim Gedanken, dass er sie berührte, dass sie ihm körperlich nahekommen, womöglich mit ihm ins Bett gehen musste, aber sie würde es tun, wenn es sein musste.
    Sie saß auf einem Sofa in seinem stilvoll eingerichteten Wohnzimmer und lauschte seinem sadistischen Gelächter und der lebhaften Konversation hinter der geschlossenen Arbeitszimmertür. Der im Raum postierte Lakai behielt sie genau im Auge, der stumpfe Glanz seiner seelenlosen Augen ließ ihr einen Schauder der Verachtung die Wirbelsäule hinauflaufen. Die Tatenlosigkeit und das Gefühl von Machtlosigkeit angesichts dessen, was Dragos erreicht hatte, machten sie ganz

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