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Erwählte der Ewigkeit (German Edition)

Erwählte der Ewigkeit (German Edition)

Titel: Erwählte der Ewigkeit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian
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sich bewusst, dass die Gen-Eins-Killer sie mit Adleraugen beobachteten.
    Sie konnte Dragos sofort die Hand abbeißen, aber sie musste ihn töten. Und dafür musste sie nahe an ihn herankommen. Gott stehe ihr bei, wenn nötig, sogar mit ihm ins Bett gehen.
    »Komm her«, sagte er zu ihr. »In Europa ist die Sonne untergegangen. Ich wollte mich eben hinsetzen und die Fernsehberichte ansehen. Setz dich zu mir, Tavia, und sieh dir das Königreich an, das bald schon uns gehören wird.«

40
    Der Rogue hatte eine Frau im Treppenhaus ihres schicken Wohnblocks in den Krallen, als Chase in den Vorraum hereinbrach und den Blutsauger einäscherte. Die Titanklinge, die er dem tollwütigen Vampir über die Kehle gezogen hatte, ließ den Rogue keuchend zu Boden fallen, und sein Fleisch und seine Knochen zersetzten sich zu einer glibberigen, zischenden Masse.
    Chase stand über dem toten Rogue, seine Finger klebrig am Griff des Dolches, seine schwarzen Drillichhosen und Kampfstiefel blutgetränkt von seiner Mission der letzten Stunden seit Sonnenuntergang. Er starrte auf die panische Frau hinunter, die sich in der hintersten Ecke des Treppenhauses zusammenkauerte.
    Seine bernsteinfarbenen Augen tauchten ihr Gesicht in einen feurigen Schein. Ihr braunes Haar war wirr, der konservative Knoten in ihrem Nacken hatte sich gelöst. Auf ihrem zerrissenen dunklen Businesskostüm und der weißen Rüschenbluse waren die dreckigen Handabdrücke des Blutsaugers zu sehen, der sie angefallen hatte.
    »Sie sind in Ordnung«, versicherte er ihr und wischte die Klinge an seiner Hose ab. »Der tut Ihnen nichts mehr.«
    Sie starrte mit offenem Mund zu ihm auf. Schüttelte panisch den Kopf und wich weiter vor ihm zurück, das helle Entsetzen in den Augen. »Sie – oh Gott, Sie sind auch einer von ihnen!«
    »Nein«, sagte er und stieß einen Fluch aus beim Gedanken, wie sehr er tatsächlich schon den ausgehungerten Ungeheuern ähnelte, die eine blutige Schneise durch die Nacht zogen. »Ich tu Ihnen nichts. Stehen Sie auf.«
    Sie holte zittrig Atem. »Ich verstehe nicht.«
    »Keine Zeit für Erklärungen«, knurrte er. »Jetzt machen Sie, dass Sie verdammt noch mal hoch in Ihre Wohnung kommen, und verriegeln Sie die Tür. Kommen Sie vor Sonnenaufgang nicht mehr raus, verstanden? Los jetzt. Ab mit Ihnen.«
    Unbeholfen eilte sie vor ihm davon, auf ihre Wohnung zu, einen ihrer hochhackigen Pumps hatte sie bei dem Angriff verloren. Doch sie fand noch die Geistesgegenwart, ihr Handy aus ihrer Handtasche zu fummeln und ein schnelles Foto von ihm zu schießen: einem voll transformierten Vampir in seiner ganzen Glorie. Na wunderbar. Als hätte die Polizei der Menschen nicht schon genug Archivfotos von ihm.
    Er stapfte hinaus und atmete tief ein. Die Winterluft hätte ihm den Kopf frei machen sollen. Aber es lag ein allgegenwärtiger Blutgeruch in der Luft, teils frisch, teils gerann es in eisüberkrusteten Pfützen auf den Straßen und Gehwegen.
    Der Anblick und der Geruch von so viel Blut, und das über Stunden, machten ihn verrückt.
    Aber er kämpfte dagegen an, mit dem Verstand völlig auf seine Verantwortung gegenüber dem Orden konzentriert. Sein Herz fand Halt in seiner Liebe zu Tavia.
    Es machte ihm Sorgen, dass er sie nicht mehr in der Nähe spüren konnte.
    Er wollte sie sehen, sie berühren. Wollte unwiderlegbare Beweise, dass sie in Sicherheit war. Und er wollte, dass sie wusste, dass er sie liebte. Mehr als alles andere auf der Welt wollte er, dass sie das wusste.
    Verdammter Dragos. Und dieser verdammte Krieg, der jetzt endgültig eskalierte. Sie taten ihr Bestes, um die Situation unter Kontrolle zu bekommen, aber die Schlacht hatte eben erst begonnen. Nachdem der Orden die Straßen von Boston inzwischen einigermaßen unter Kontrolle gebracht hatte, war er nach New York City weitergezogen, wo es Berichte von wilden Angriffen in Manhattan und den angrenzenden Bezirken gegeben hatte. Zusammen hatten der Orden und Rowans Männer in den letzten zwei Nächten über dreißig Rogues eingeäschert. Und immer noch waren viele von ihnen auf freiem Fuß, und eine Menge weiterer Städte lag immer noch unter schwerer Belagerung, in den Vereinigten Staaten und anderswo.
    »Harvard.« Dantes tiefe Stimme drang aus der Dunkelheit. Er kam auf ihn zugelaufen, die geschwungenen Dolche in den Händen, sein Gesicht vom Kampf dreckverschmiert. »Hast du den Blutsauger erwischt, der hier langkam?«
    »Er ist tot«, antwortete Chase. Seine Augen glühten bernsteingelb,

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