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Erwählte der Ewigkeit (German Edition)

Erwählte der Ewigkeit (German Edition)

Titel: Erwählte der Ewigkeit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian
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»Nein. Ich verlasse dich nicht. Nie wieder.« Seine Stimme brach, übervoll von den Gefühlen, die er für diese Frau empfand. Seine Frau. Seine Gefährtin. »Ich liebe dich. Du gehörst zu mir. Das habe ich in meinem Herzen von Anfang an gespürt. Du bist meine Liebste, Tavia, meine Einzige.«
    »Chase«, flüsterte sie. Jetzt rollten ihr die Tränen über die Wangen und auf ihr Kinn. »Ich liebe – «
    Ein heftiger Krampf schüttelte sie, als das Crimson tiefer in ihr Blut eindrang. Chase spürte es heiß und kochend in seinen eigenen Adern. Und er spürte ihre Liebe. Unter dem wilden Durst, der ihren Körper verwüstete, spürte Chase den starken und regelmäßigen Schlag ihres Herzens … und es war erfüllt von Liebe zu ihm.
    Das war alles, was er wissen musste.
    Alle Hoffnung, die er brauchte.
    Sie würde sich wieder erholen.
    Sie würde gesund werden.
    Und für immer mit ihm zusammen sein.
    Er zog sie hoch in seine Arme, küsste ihren ausgedörrten Mund, dann stand er mit ihr auf und trug sie aus dem Haus, fort von dem Gemetzel, zurück zu den Kriegern, seiner Familie. »Ich bringe dich nach Hause, Tavia.«

Neujahrstag, ein Jahr später.
    Chase hatte sein Versprechen wahr gemacht, nicht von ihrer Seite zu weichen, bis sie nicht wieder ganz gesund war.
    Tavia hatte seine Kraft gespürt, die sie hielt, beschützte, ihr Halt gab in der Zeit, in der ihr Körper darum kämpfte, vom Rand eines dunklen Abgrundes zurückzufinden. Tess hatte geholfen, ihre Organe von den verheerenden Schäden des Giftes zu heilen, aber selbst ihre einzigartige Stammesgefährtinnengabe konnte nur wenig gegen den Hunger ausrichten, der Tavia geplagt, ihr ihren Willen und ihren Verstand genommen hatte … Stunde um Stunde, Tag für Tag … Woche um Woche.
    Dafür hatten sie sich an eine scheinbar abwegige Quelle wenden müssen: Dragos. Oder vielmehr Tavias Patientenakte des Lakaien-Arztes, in der genau dokumentiert war, wie er siebenundzwanzig Jahre lang Tavias Stammesnatur unterdrückt hatte. Sie hatten die Behandlungen von Dr. Lewis dazu benutzt, um ihren Bluthunger zu dämpfen und ihr Fieber zu senken, damit sie die Sucht aushungern und sich erholen konnte. Es hatte Monate gedauert.
    Welche Ironie es doch war und doch irgendwie passend, dass dieselben hinterhältigen Praktiken, mit denen man seit ihrer Geburt ihr Vertrauen missbraucht hatte, am Ende ihre Rettung waren.
    Das und Chases Liebe.
    Sie durchströmte sie jetzt, als er hinter ihr stand und schützend die Arme um sie gelegt hatte. Sein Herzschlag hallte in ihrem eigenen Blut wider, regelmäßig, stark und gesund. Sie schmiegte sich tiefer in seine Arme und seufzte leise, als sein warmer Atem über ihren Hals strich.
    »Habe ich dir heute schon gesagt, wie sehr ich dich liebe?«, murmelte er leise, nur für ihre Ohren bestimmt.
    »Hast du«, flüsterte sie und lächelte, als er sie kurz unters Ohr küsste und ihr eine Hitzewelle durch den ganzen Körper fuhr. »Aber denke nicht, dass ich je genug davon kriege.«
    Das Knurren, mit dem er ihr antwortete, vibrierte gegen ihren Rücken wie ein sinnliches Schnurren. »Nur gut, dass wir praktisch unsterblich sind. Wir haben schon viel zu viel Zeit verloren.«
    Sechs ganze Monate – so lange hatte es gedauert, bis Tavia ihre Reise zurück zu den Lebenden gemacht hatte. Es war nicht leicht gewesen, aber jetzt erinnerte sie sich kaum noch an diese Zeit und ihre Qualen; eine seltene, gnadenvolle Erlösung von ihrem unbestechlichen Gedächtnis. Aber durch die Blutsverbindung hatte Chase das alles mit ihr ertragen müssen. Es musste die Hölle für ihn gewesen sein, gleichzeitig gegen seine eigene Sucht anzukämpfen und auch ihre zu spüren, aber irgendwie hatte er es geschafft.
    Mit der Hilfe seiner Brüder vom Orden, seiner Familie.
    Und jetzt auch ihrer Familie.
    Tavia sah die anderen an, die sich heute Nacht mit ihnen in der dämmrig erleuchteten Besuchergalerie im Sitzungssaal des Sicherheitsrates im UN -Hauptquartier in Manhattan versammelt hatten, wo Lucan gleich seine Rede an die Delegation halten würde.
    Der ganze Orden war mit Familien gekommen. In der ersten Reihe der Besuchergalerie waren Gabrielle, Savannah und Gideon, Dante und Tess mit dem kleinen Xander Raphael, der eben ein Jahr alt geworden war. Tegan hielt seinen kleinen Sohn im Arm, den anderen hatte er liebevoll um Elise gelegt. Rio und Dylan, Kade, Alex, Brock und Jenna standen mit Niko, Renata und Mira neben dem riesigen Glasfenster und schauten mit Andreas und

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