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Erwarte mich in Paris (German Edition)

Erwarte mich in Paris (German Edition)

Titel: Erwarte mich in Paris (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.A. Urban
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Ein Streichholz flammte auf, mit dem er einen Kerzenstumpf anzündete.  
    Die Flamme schaffte es kaum, die Umgebung zu erhellen, doch ich konnte beschmierte Wände und eine Matratze in der Ecke erkennen. Piero stand vor mir und sah mich an. Auch er hatte sein Hemd abgelegt. Die Kerzenflamme warfen lebendige Schatten auf die helle Haut seines hageren Oberkörpers.  
    „Hierher komme ich, wenn ich Ruhe brauche. Das ist mein Ort der Stille. Niemand kennt ihn – außer dir.“ Er lehnte sich mit der nackten Schulter an die raue Betonwand. „Ich weiß nicht, ob unser Weg zusammen weitergehen wird. Du bist ein anderer Mensch geworden. Du gehörst nicht mehr hierher.“ Er machte eine kleine Geste mit der Hand, die den ganzen Raum umfasste. „Aber ich möchte, dass diese Nacht unsere ist, so als gäbe es nur uns zwei auf dieser Welt.“  
    Er stieß sich von der Wand ab. Wie eine geschmeidige Katze glitt er auf mich zu. Sein langes Haar fiel ihm über die Schulter, was ihm ein verführerisches Aussehen verlieh. Er lächelte, als er sah, welche Wirkung er auf mich hatte.  
    Nun trat auch ich einen Schritt auf ihn zu, umfasste sein Gesicht und berührte mit meinen Lippen die seinen. Sanft erkundeten wir uns auf diese Weise minutenlang, während eine seltsame Spannung in mir anwuchs.  
    „Ich habe von dir geträumt, so oft“, flüsterte ich.  
    „Zeig mir, was du mit mir in deinen Träumen getan hast. Halte dich nicht zurück. Ich habe alles verdient, was du mir zu geben hast, deine Verlangen, deine Begierde, deinen Hass. Gib es mir! Ich werde es ertragen.“ Er riss meine Hose herunter und ging vor mir auf die Knie. Die seidige Wärme, die mich umfing, machte mich rasend.  
    „Nein, nicht so!“, stieß ich hervor, packte ihn grob an den Haaren und zog ihn hoch.  
    „Was immer du möchtest.“  
    Mit einem kräftigen Ruck drehte ich ihn um. Er half mir beim Ausziehen seiner Hose. Trotzdem zerriss sie. Ich presste ihn an die kalte Wand. Noch immer hielt ich seine Haare zwischen meinen Fingern und riss seinen Kopf zurück. Obwohl ihm diese grobe Behandlung ganz bestimmt Schmerzen bereitete, gab er keinen Ton von sich.  
    „Ich habe davon geträumt, wieder und immer wieder“, keuchte ich, als ich mein Glied an ihn drängte.  
    Entgegenkommend drückte er sein Becken nach hinten und bot sich mir an, gewährte mir bereitwillig Einlass. Als ich brutal in ihn eindrang, schrie er dennoch leise auf. Doch die Wut, die Erbitterung und die Trauer, die noch immer in mir tobten, ließen Zärtlichkeit jetzt nicht zu.  
    Ich setzte die ganze Pein, alle Qualen und allen Kummer der letzten Tage in die Stöße, die ich in ihn trieb. Er presste die Zähne aufeinander und nahm sie lautlos hin.  
    Seine Passivität machte mich rasend.  
    Warum wehrte er sich nicht? Warum ertrug er diese Demütigung durch mich?  
    Ich riss seinen Kopf noch stärker zurück. Sein entblößter Hals leuchtete im Kerzenlicht. Ich legte eine Hand um seine Kehle und drückte zu, während meine Stöße hart auf ihn einhämmerten.  
    Als ich sein krampfhaftes Röcheln nach Luft hörte, kam es mir so heftig, dass ich wie ein verletztes Tier aufschrie.  
    Mein Orgasmus war freudlos, mit einem Übelkeit erregenden Nachgeschmack. Ich löste meine Hand von seinem Hals und ließ mich erschöpft auf die Matratze sinken.  
    Piero sackte vornüber an der Wand zusammen. Er würgte und hustete trocken. Sein Rücken bebte, während er nach Atem rang. Als ich meinen Blick senkte, sah ich dunkles Blut an meinem Glied - Pieros Blut.  
    Ich hob die Hände und presste sie auf mein Gesicht. Ein Weinkrampf stieg in mir hoch und drohte mich zu verschlingen. Ich krümmte mich auf der Matratze zusammen, umfasste meinen Körper mit den Armen und gab mich diesem alles verschlingendem Gefühl hin.  
    Ich konnte nicht sagen, wie lange ich da lag. Irgendwann kamen keine Tränen mehr.  
    Ich spürte Piero neben mir. Beruhigend strich er mir über das Haar.  
    „Wie kannst du mir noch immer Trost spenden, nachdem ich dich gerade so behandelt habe?“ Meine Stimme klang fremd und kalt.  
    „Ich habe alles davon verdient. Du hättest mich töten können, ich hätte mich nicht gewehrt.“ Seine Augen waren schwarz vor Traurigkeit.  
    „Dich töten? Oder meinst du eher, dich erlösen?“ Ich lachte hart auf. „Nein! Ich vergelte niemals Gleiches mit Gleichen.“  
    Benommen richtete ich mich auf und zog mich an. Dann drehte ich mich um. Ohne einen Blick zurück,

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