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Erzaehl es niemandem

Erzaehl es niemandem

Titel: Erzaehl es niemandem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Randi Crott , Lillian Crott Berthung
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Skandinavien und der Ostsee vorgebeugt, unsere
Erzbasis in Schweden gesichert und für Kriegsmarine und Luftwaffe die
Ausgangsstellungen gegen England erweitert werden. Kriegsmarine und Luftwaffe
fällt im Rahmen der gegebenen Möglichkeiten die Sicherung des Unternehmens
gegen das Eingreifen englischer See- und Luftstreitkräfte zu. … Grundsätzlich
ist anzustreben, der Unternehmung den Charakter einer friedlichen Besetzung zu
geben, die den bewaffneten Schutz der Neutralität der nordischen Staaten zum
Ziel hat. Entsprechende Forderungen werden mit Beginn der Besetzung den
Regierungen übermittelt werden. 17
     
    So formuliert es Hitler unter Punkt 1 in der dann am 1. März 1940 erlassenen Weisung. Der Überfall auf Dänemark und Norwegen hat ab
     jetzt einen Namen: »Weserübung«. Unter Punkt 3 steht:
     
    Von größter Bedeutung ist, daß unsere Maßnahmen die nordischen
Staaten wie die Westgegner überraschend treffen. Dem haben alle Vorbereitungen,
insbesondere die Art der Bereitstellung des Laderaumes und der Truppen, ihre
Einweisung und ihre Verladung Rechnung zu tragen. Können Vorbereitungen für die
Verschiffung nicht mehr geheimgehalten werden, sind Führern und Truppen andere
Ziele vorzutäuschen. Der Truppe dürfen die wahren Ziele erst nach dem Auslaufen
bekannt werden.
     
    Der Überfall auf Norwegen und Dänemark wird die
Neutralität dieser beiden Länder verletzen. Inzwischen hat die historische
Forschung belegt, dass die Deutschen nicht etwa einer britischen Invasion
zuvorgekommen sind. Auch wenn die Briten am 5. April 1940 vor der
nordnorwegischen Küste Minen legten (»Operation Wilfred«), ist dies am Ende
doch von anderer Qualität als der Überfall auf ein Land.
    Entgegen der These, es habe sich um einen Wettlauf der beiden
Admiralitäten gehandelt, stellen Historiker heute fest, »dass die Operation Weserübung keineswegs ein Präventivunternehmen, sondern eine blanke
    Aggression gewesen ist.« 18 Großadmiral Raeder hätte zu einem
Zeitpunkt Stützpunkte für seine Marine in Norwegen verlangt, als noch keine
ernsthaften englischen Absichten bekannt gewesen wären.
    Zwischen dem 9. und 12. März 1940 sammelt sich das 196. Infanterieregiment von Generalmajor Pellengahr rund um Danzig. Wenige Tage
später, am 20. März, meldet General Nikolaus Falkenhorst, dass die
Vorbereitungen abgeschlossen sind, einen Monat nach dem ersten Treffen mit
Hitler.
    Nur Falkenhorst und wenige Eingeweihte wissen, was das zu bedeuten
hat. Helmut Crott und seine Kameraden wissen es nicht. Das Regiment bekommt den
Auftrag, die Zeit mit Belastungstests und Marschübungen zu nutzen, selbst der schlimmste
Fall soll durchgespielt werden, dass alle Pferde, Fahrzeuge und das ganze
Material unterwegs verloren gehen: »Das wird geübt!« 19 , kommt es zackig
aus dem Mund des Oberleutnants.
    Am 26. März legt Hitler als Termin für den Beginn der Landungsoperation
in Norwegen und Dänemark den 9.4.1940, den »Wesertag«, fest, »Weserzeit«: 05.15
Uhr. Die gleichzeitige Besetzung Dänemarks war schon allein wegen des
reibungslosen Nachschubtransports beschlossen worden. Am 4. und 5. April sollen
die ersten mit Kriegsmaterial beladenen Tanker und Frachtschiffe als
Kohletransport getarnt mit Kurs auf Norwegen auslaufen, ab dem 6. April die
Einschiffung der Truppen erfolgen, und am Abend des 8. April, so der Plan,
sollen sich dann alle für Norwegen vorgesehenen Kriegsschiffe auf See befinden.
    Die Kompanien des 196. Infanterieregiments von General Pellengahr
wissen nichts Genaues. Was steht ihnen jetzt eigentlich bevor? Geht es nach
Westen, gegen Frankreich? Die Mutmaßungen verstummen nicht gerade, als die
Mannschaft scharfe Munition ausgeteilt bekommt, aber dann heißt es auf einmal,
dass die gesamte 196. Division nur an einem großen Manöver teilnehmen wird.
Kurz kommt der Befehl, dass alle ihre Sachen packen sollen und niemand mehr
einen Brief nach Hause schreiben darf.
    Rund um Danzig setzen sich Kolonnen in Bewegung. Helmut Crotts
Kompanie bricht von Glettkau aus auf, wo sie in den letzten Wochen stationiert
gewesen ist. Sie gehen in Reih und Glied auf Gotenhafen zu. In Zopot, dem
Standort von Pellengahrs Stab, grüßt der General vom Kübelwagen aus jede
einzelne Abteilung. In einer der Dreierreihen marschiert Crott an ihm vorbei.
Der Stahlhelm bedeckt seinen Kopf dabei fast bis zu den Augenbrauen, aber er
kann doch einen Blick auf den General werfen. Crott fragt sich, wie er den
Ausdruck in dessen

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