Erzähl mir von morgen
genau vorstellen, wie es sein musste nur eine Frau zu lieben. Seine Eltern und Geschwister hatten ihn immer wieder gedrängt endlich sesshaft zu werden und sich eine eigene Familie aufzubauen. Immerhin war er bereits Anfang dreißig, hatte einen sehr guten Job und sein Leben geregelt.
Doch e r hatte sie niemals verstanden und auch das Gespräch mit seinem älteren Bruder George, der von seiner Verlobten Rebecca sprach, hatte bei ihm nicht gefruchtet. Für George war Rebecca die Göttin persönlich und sein ganzes Leben hatte sich verändert, als er sie kennen gelernt hatte. George sesshaft geworden, ging Kompromisse ein und war deswegen nicht einmal verärgert. Er tat es sehr gern, hatte er Nate gesagt.
Nate hatte seinen Bruder nur mitleidig angesehen und dies als einmalige Sache abgetan.
George hatte nur verständnisvoll genickt und gesagt, irgendwann würde er die richtige Frau finden, dann würde er verstehen. Nate hatte seinen älteren Bruder nur fragend angesehen und gehofft niemals einer Frau so hörig zu sein.
Jetzt war ihm genau das Gleiche passiert.
Nate war über den sonnenverdörrten Rasen zu Greta gegangen und genoss den kurzen Moment sie zu mustern, bevor sie ihn bemerkte.
Die Blässe, die ihr Gesicht am Abend ihres Überfalls gezeichnet hatte, war ein wenig verschwunden. Die Schürfwunde und Prellungen waren zurückgegangen und sie hatte versuchte ihre Verletzungen hinter einer dunklen Sonnenbrille zu verstecken. Kleine Sommersprossen hatten sich auf ihrer Nase gebildet und er wünschte sich jede einzelne mit einem sanften Kuss zu bedecken. Die aufgeplatzte Unterlippe war kaum noch zu erkennen und er wünschte sich, erneut seine Lippen auf ihre drücken zu dürfen, so wie er es bereits in der Küche seiner Eltern getan hatte. Im Schatten auf ihrer Picknickdecke liegend wirkte sie wieder ein wenig entspannter.
Als sie die Augen öffnete und ihn ansah, wurde sie unsicher. Sie war etwas abweisend ihm gegenüber, was, wie er zugeben musste, nach ihrem letzten Zusammentreffen nicht verwunderlich war.
Er hatte sie einfach gepackt und ihr gezeigt, wie sehr er sie begehrte. Konnte seine Gefühle kaum zügeln und musste sie durch diesen Ausbruch schockiert haben. Mein Gott, wie konnte sie nicht verwirrt sein.
Selbst ihn überraschten seine Gefühle ihr gegenüber, doch die süße Röte in ihre blassen Wangen steigen zu sehen und zu wissen, das er der Auslöser gewesen war, bestätigte ihn in tief in seinem Innern, in seinen niedersten, männlichen Instinkten.
Obwohl sie es sicher nicht zugegeben hätte, hatte sie für einen kurzen Augenblick seine Nähe genossen. Sie hatte sich an ihn geschmiegt, leise geseufzt und war unter seinen zärtlichen Berührungen sanft geworden…bis sie sich wieder daran erinnerte, wer er war, wo sie waren und noch viel schlimmer, was vor sieben Jahren geschehen war. Sie hatte sich so schnell es ging von ihm gelöst und war wieder so verschlossen und vorsichtig wie vorher.
Könnte er die Zeit zurückdrehen, er würde es tun. Damals hatte er nicht nur eine gute Freundin verloren sondern, das musste er sich heute eingestehen, möglicherweise auch die Liebe seines Lebens.
Er erstarrte, als ihm dieser Gedanke durch den Kopf schoss. Das war ihm zuvor noch nie passiert. Es verwirrte ihn, an so etwas zu denken, denn es wirkte so endgültig und bindend auf ihn, doch wenn er an Greta dachte erkannte er, dass er vor solch einer Zukunft keine Angst haben brauchte.
Er wollte noch sehr viel öfter der Grund sein, weshalb sie aus der Fassung geriet. Er wollte sie lachen sehen und jede Last von ihren Schultern nehmen. Er wollte Zeit mit Celia und ihr verbringen und sie beide glücklich wissen. Und noch dringender wollte er Greta in seinem Bett haben und sie jeden anderen Mann vergessen lassen. Er grinste bei dem Gedanken daran, denn er wusste, dass er auch ihr gekommen war. Ihre Augen hatten eigenartig zu funkeln begonnen, bevor sie schnell ihren Blick zu Boden gesenkt hatte. Die eindeutige Röte auf ihren Wangen und ihr abgehackter Atem waren Beweise genug gewesen.
Sie hatten kurz gesprochen, sehr kurz, wie er sich erinnerte, bis Christopher aufgetaucht war. Nate hatte das kleine Lächeln auf ihrem Gesicht gesehen, als sie seinen Freund begrüßte und es hatte Nate einen Stich versetzt. Er sollte der Einzige sein, dem dieses Lächeln zustand.
Und zu seiner Wut war auch Chris nicht abgeneigt von Greta. Nate wusste, dass sein Freund derzeit solo war und er
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