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Erzähl mir von morgen

Erzähl mir von morgen

Titel: Erzähl mir von morgen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Seidenberg
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wollte ihn ganz sicher nicht mit ihr verkuppeln.
    Aber Chris hatte schon immer diese Wirkung auf Frauen, das kannte er bereits. Mit seinen dunkelblonden Haaren und den blauen Augen, konnte er sie mit nur einem Blick um den Finger wickeln. Und wenn er noch erzählte, dass er als Anwalt in Umweltangelegenheiten tätig war, himmelte ihn das weibliche Geschlecht geradezu an. Als Staatsanwalt hatte auch keine schlechten Karten in der Hand, doch es schien, als würden die Frauen Chris für eine Art Robin Hood halten und flogen ihm geradewegs an den Hals.
    Nate hatte sich zuvor nicht daran gestört, immerhin war Chris sein bester Freund und gemeinsam hatten sie schon viel erlebt, sich gegenseitig aus der Patsche geholfen und waren immer füreinander da.
    Aber bei Greta konnte Nate keinen Nebenbuhler gebrauchen. Es würde sowieso schon schwierig genug werden, sie davon zu überzeugen, dass nicht sie am Ferienhaus seiner Eltern den Fehler gemacht hatte, sondern er.
     
    Als Chris und Greta sich begrüßt hatten, hatte Nate bemerkt, dass sie nach Worten rang und leicht stotterte und wusste, dass ihr diese Situation unangenehm war.
    Nein, er schüttelte den Kopf. Nicht unangenehm. Greta war nervös , seinen Freund kennenzulernen und das konnte nur bedeuten, dass sie ihn mochte.
    Obwohl Chris seit Jahren sein bester Kumpel war, mochte er es nicht mit ansehen, wie dieser mit Greta flirtete. Sie war seine Greta! Er kannte sie bereits sehr viel länger und Chris durfte sich nicht einfach so in ihre Freundschaft drängen.
     
    Er war vielleicht etwas zu heftig gewesen, als er ihr klarmachen wollte, dass nicht Chris sondern er selbst für Greta am besten war, dass musste er zugeben, doch sie war einfach so störrisch. Sie hatten sich wegen Nichtigkeiten gestritten und nun war sie ihm böse.
     
    Schon wieder!
     
     
    „Nate!“ rief Chris und warf seinem Freund den Basketball zu. „Noch ne Runde?“
     
    Nate fing den Ball und passte ihn sofort zurück. Ihm war für heute die Freude am Spiel vergangen.
    „Ich muss los!“ knurrte er, packte seine Tasche und verschwand vom Spielfeld.
    Einen letzten Blick musste er riskieren und sah zu der Baumgruppe, unter der Greta auf der Decke mit Celia gesessen hatte.
    Es versetzte Nate einen schmerzhaften Stich, als er bemerkte, dass sie gegangen waren. Am liebsten wäre er zu ihrer Wohnung gefahren, um sie heute noch einmal zu sehen.
     
     
    „Hey, Nate!“ rief Christopher seinem Freund hinterher. Dieser blieb nicht stehen, sondern marschierte weiter.
    Chris schnappte sich seine eigene Sporttasche, verabschiedete sich schnell von den anderen und lief Nate hinterher. Als er ihn erreicht hatte, schlug er ihm kräftig auf die Schulter.
    „Was soll das denn?“ fragte er und warf einen Blick auf den mürrischen Mann neben ihn.
     
    „Nichts!“ murmelte Nate und ging unbeirrt weiter.
     
    „Mann, warte!“ Chris hielt seinen Freund am Arm fest und sah ihn an. „Was ist mit Greta?“ Er hatte gemerkt, dass etwas zwischen den beiden gewesen war. Die Spannung in der Luft war geradezu spürbar.
     
    Nate sah erstaunt auf. „Was soll mit ihr sein? Sie ist eine alte Freundin, die Schwester von Sam.“
     
    Christopher wusste, dass Nate seinen besten Freund Samuel vor Jahren bei einem Autounfall verloren hatte. Zu Beginn ihrer Freundschaft war es für ihn nicht einfach, mit einem Toten zu konkurrieren. Aber er hatte gelernt, Nate über den Verlust hinwegzuhelfen. Er selbst hatte Sam niemals kennen gelernt, doch da Nate oft von ihm sprach, fühlte es sich fast so an, als hätte er ihn auch gekannt. Dass dieser eine Schwester gehabt hatte, war ihm jedoch neu.
    Nate hatte noch nie zuvor von ihr gesprochen, da war er sich ganz sicher.
    „Du bist so komisch!“ begann Chris. „Und als ich euch beide allein gelassen habe, schien es als würdet ihr euch streiten! Sie sah ziemlich böse aus.“
    „Wie gesagt“, zischte Nate schnell. „Sie ist nur eine alte Freundin! Weiter nichts!“
    „In Ordnung!“ meinte sein Freund und grinste. „Können wir dann endlich irgendwo was trinken gehen?“
    Nate grummelte eine zustimmende Antwort und gemeinsam machten sie sich auf den Weg in ihre Stammkneipe, wo sie oft nach dem Sport ein Bier tranken.
     

Kapitel 9
     
     
    Als ich am nächsten Mittwoch die Tür von dem Bürohaus öffnete in dem die Redaktion lag und in den Sommermittag trat, war ich verwundert Christopher auf dem Bürgersteig zu sehen. Ich war mit einigen Akten beladen, die ich in meiner

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