Erzähl mir von morgen
warm und sicher.
„Schön dich kennenzulernen, Greta!“ sagte Christopher mit tiefer Stimme.
Ich nickte schweigend, wusste ich doch, dass meine Worte in dieser Situation aus meinem Mund stolpern würden.
Was war bloß mit mir los? Ich spürte, wie mein Herz zu rasen begann und wusste, dass ich errötete wie ein Teenager. Okay, der Mann sah ziemlich gut aus, aber was sollte das? War ich wirklich so arm dran, dass ich in jedem männlichen Wesen einen potentiellen Verehrer sah?
Ich schüttelte den Kopf, wollte diese dummen Gedanken aus meinem Gehirn kriegen und musste erkennen, dass Nates Blick von seinem Freund zu mir und wieder zurück wanderte.
Seine Augen wurden schmal, als er erkannte, dass mich Christopher immer noch lächelnd ansah.
„Nate hatte mir gar nicht gesagt, was für nette Freunde er hat!“ sagte er und trieb mir noch weitere Röte auf die Wangen.
„W-woher kennt ihr euch!“ brachte ich fast fehlerfrei heraus. Ich hasste meinen Sprachfehler. Mein Leben war schon anstrengend genug, da musste ich mich nicht auch noch als Stotterer zu erkennen geben.
Christopher grinste und blickte zu Nate.
„Wir haben zusammen studiert und uns das Wohnheimzimmer geteilt!“ Er kicherte wie ein Schuljunge. „Damals waren wir ziemliche Draufgänger!“ Er sah seinen Freund an. „Wobei“, er legte eine kleine Denkpause ein, „einer von uns hat das noch immer nicht abgelegt!“
Nates Blick wurde düster.
„Chris ist Anwalt in einer kleinen Kanzlei in der Innenstadt.“
„Wir vertreten Umweltangelegenheiten!“ sagte Christopher nicht ohne etwas Stolz in der Stimme.
Ich musste lächeln. „Dann bist du so eine Art Erin B-brockovich?“
Er lachte. „Etwas in der Art. Aber Julia Roberts arbeitet nicht bei uns!“
Ich lächelte ihn an und e rkannte, dass auch er eine gewisse Zuneigung zu mir hatte. Er war nett, solange ich das nach unserem ersten Kennen lernen sagen konnte und es würde mich sehr freuen, wenn ich ihn noch einmal treffen würde.
Mein Blick glitt zu Nate, der immer noch Celia auf dem Arm hielt, doch er kümmerte sich nicht um mein kleines Mädchen. Es schien, als hätte ihn etwas verärgert.
Von dem Basketballplatz am östlichen Parkende riefen einige Männer etwas in unsere Richtung.
Christopher stand auf und sah zu ihnen. Er winkte mit den Armen, dann drehte er sich wieder zu mir um und lächelte mich an.
„War schön , dich kennenzulernen!“ sagte er. „Vielleicht sehen wir uns noch einmal!“
Ich nickte und sah ihm nach, wie er mit kräftigen Schritten zu seinen Kollegen lief.
Nate blieb still neben mir sitzen.
„Willst du nicht auch wieder spielen gehen?“ fragte ich ihn leise.
„Er ist nichts für dich!“ sagte Nate plötzlich scharf.
Ich sah ihn erstaunt an, verwirrt über diesen heftigen Ausbruch , der völlig aus dem Zusammenhang gerissen war.
„Was?“
Nate sah mich eindringlich an. „Chris ist nicht der richtige Mann für dich!“
„Ach und warum meinst du, du könntest entscheiden, wen ich nett finden kann und wen nicht? Bist du der Experte in diesen Fragen? Du hörst dich an, wie mein großer Bruder! Und das bist du nicht!“ zischte ich ihn an.
Celia wurde unruhig auf Nates Schoß. Sie hatte den Stimmungsumschwung gemerkt und wimmerte unsicher auf.
Ich nahm sie zu mir, schlang die Arme um sie und drückte den weichen Körper liebevoll an mich.
„Greta“, sagte Nate diesmal sanfter, doch ich spürte, dass er noch immer böse war. Ich verstand sein besitzergreifendes Verhalten nicht. Warum rastete er derart aus, wenn ich seinen Freund nur freundlich begrüßt hatte. Es war nichts vorgefallen. Gar nichts, was ihn derart aus der Fassung bringen konnte.
„Ich möchte doch nur, dass du glücklich bist und glaub mir, er ist nicht der Richtige für dich!“
„Gott, Nate!“ fuhr ich ihn an, wurde dann jedoch ruhiger , als ich merkte, dass ich Celia erschreckt hatte. „Wir haben uns „Hallo“ gesagt, mehr nicht. Außerdem, sprich nicht von Dingen, von denen du keine Ahnung hast! Ich bin erwachsen und kann auf mich selbst aufpassen! Das habe ich immer getan!“
„Wie du meinst!“ sagte er nur, stand ohne Verabschiedung auf und verließ mich.
Na wunderbar , dachte ich, als ich Nate hinterherblickte. Der Tag war ruiniert und meine Stimmung im Keller. Ich sah, wie er wütend über den Rasen ging. Ein kleiner Maulwurfshügel musste seinen Zorn aushalten, als er ihn wegtrat.
Ich presste Celia an mich.
Warum nur musste
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