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Erzählungen

Erzählungen

Titel: Erzählungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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nach Beendigung der Feier mit viel Aufhebens in ihr Zimmer geführt worden. Herzog Raton und Herzogin Ratonne geleiten sie, zusammen mit der Fee Firmenta, die den schönen Jüngling und das schöne Mädchen, deren Liebe sie beschützt hat, nicht verlassen wollte. Sie haben nichts mehr vom Prinzen Kissador zu fürchten, und auch nicht mehr vom Zauberer Gardafur, denn beide hat man noch nicht im Lande gesehen. Und doch wird die Fee von einer unbestimmten Unruhe gequält, einer geheimen Vorahnung. Sie weiß, daß für Gardafur der Zeitpunkt naht, an dem er seine Zauberkraft wiedererlangt, und das erfüllt sie mit Sorge.
    Es muß nicht erst gesagt werden, daß Ratane bereitsteht, um der jungen Herrin ihre Dienste anzubieten, ebenso wie Herr Rata, der seine Frau nicht mehr verläßt, und auch Vetter Raté, obwohl ihm in diesem Augenblick der Anblick jener, die er immer noch liebt, das Herz brechen muß.
    Aber die noch immer besorgte Fee plagt nur der Gedanke nachzuforschen, ob sich Gardafur nicht irgendwo versteckt hat, hinter einem Vorhang, unter einem Möbelstück …
    Sie schaut nach und sucht …
    Niemand!
    Jetzt, da Prinz Ratin und Prinzessin Ratine in diesem Zimmer sind, in dem sie beide unter sich bleiben werden, faßt sie wieder volles Vertrauen.
    Auf einmal öffnet sich eine Seitentür, gerade als die Fee dem jungen Paar sagt:
    »Seid glücklich!«
    »Noch nicht!« schreit eine fürchterliche Stimme, die alle erschauern läßt.
    Gardafur ist erschienen, in seiner Hand zittert der Zauberstab. Firmenta kann jetzt nichts mehr für diese unglückliche Familie tun!
    Die Überraschung hat alle gelähmt! Zunächst sind sie wie versteinert, dann weichen sie zusammen zurück, drängen sich um Firmenta und wollen so dem furchtbaren Gardafur die Stirn bieten.
    »Gute Fee«, wiederholen sie, »wollt Ihr uns verlassen? … Gute Fee, beschützt uns!«
    »Euch schützen!« kreischt Gardafur. »Firmenta, du hast deine Zauberkraft verschwendet, um sie zu retten, ich aber habe meine eigene vollständig wiedererlangt, um sie zu verderben! Ha! Du hast kämpfen wollen! Schön, du wirst im Kampf unterliegen! Nun kann dein Zauberstab nichts mehr für sie tun, während meiner! …«
    Und bei diesen Worten schwingt Gardafur seinen Stab, der Kreise beschreibt und durch die Luft zischt, so als wäre er von übernatürlichem Leben erfüllt.
    Raton und den Seinen schwinden die Sinne. Sie haben verstanden, daß die Fee machtlos ist, weil sie ihnen keine höhere Verwandlung mehr zusichern kann.
    »Fee Firmenta«, schreit Gardafur, »du hast aus ihnen Menschen gemacht! Fein! Ich – ich mache aus ihnen Vieh!«
    »Gnade! Gnade!« flüstert Ratine und streckt dem Zauberer ihre Hände entgegen.
    »Keine Gnade!« antwortet Gardafur und fügt hinzu:
    »Der erste, den mein Zauberstab berührt, wird in einen schrecklichen Affen verwandelt!«
    Und mit diesen Worten geht Gardafur auf die unglückliche Gruppe zu, die bei seinem Näherkommen auseinanderläuft.
    Ihr hättet sehen sollen, wie sie durch das Zimmer rennen, aus dem sie nicht fliehen können, weil die Türen abgeschlossen worden sind, wie Ratin Ratine mit sich fortzieht und versucht, sie mit seinem Körper zu schützen, ohne auf das Verderben zu achten, das ihn bedroht.
    Ja! Verderben für ihn allein, denn gerade hat der Zauberer ausgerufen:
    »Was dich, du schöner Jüngling, betrifft, so wird dich Ratine bald nur noch mit Abscheu betrachten!«
    Bei diesen Worten fällt Ratine ohnmächtig in die Arme ihrer Mutter, und Ratin flüchtet in die Nähe der großen Tür, als Gardafur auf ihn zustürzt:
    »Zu dir, Ratin!« ruft er aus, springt mit einem Bein vor, um ihm mit dem Stab einen Stoß zu versetzen, so wie man es in einem Fechtkampf tut …
    In diesem Moment öffnet sich die große Tür, der Prinz erscheint … und er empfängt den Schlag, der für den jungen Ratin bestimmt war …
    Der Prinz Kissador ist von dem Zauberstab berührt worden … und ist nur noch ein grauslicher Schimpanse!
    Oh, wie er herumwütet! Er, der von seiner äußeren Schönheit so eingenommen war, voller Dünkel und Arroganz, er ist jetzt ein Affe mit Grimassengesicht, mit furchtbar langen Ohren, einer vorspringenden Schnauze, Armen, die ihm bis zu den Knien reichen, einer platten Nase und gelblicher Haut, auf der sich die Haare sträuben!
    An einer Wand des Raumes hängt ein Spiegel. Er betrachtet sich darin … und stößt einen entsetzlichen Schrei aus! … Er fällt über Gardafur her, der von seiner

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