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Erziehen ohne Frust und Traenen

Erziehen ohne Frust und Traenen

Titel: Erziehen ohne Frust und Traenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Pantley
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jedoch einige Elemente immer gleich, fungieren diese als eine Art Sicherheitsanker. Kleine Kinder brauchen diese Anker und suchen förmlich nach ihnen. Sie fühlen sich mit Routinen (also immer gleichen, sich regelmäßig wiederholenden Abläufen) wohl und gewöhnen sich mühelos daran. Also ist es am besten, wenn wir Eltern jene Routinen schaffen, von denen wir möchten, dass die Kinder sie annehmen. Wenn wir unseren Kindern keine Routinen anbieten, werden sie sich selbst welche suchen – wie der kleine Junge, der jeden Abend auf dem Sofa vor dem Fernseher einschlief.
    Wenn Sie mit Ihrem aktuellen Tagesablauf nicht mehr glücklich sind, sollten Sie ihn verändern – und zugleich die Routinen Ihres Kindes nach Ihren Vorstellungen anpassen. Kinder stellen sich erstaunlich schnell und mühelos um und mögen es, wenn in ihrem Leben Dinge regelmäßig und zuverlässig nach einem bestimmten Schema ablaufen.
    Ich erinnere mich an einen Sonntagmorgen, der schon viele Jahre zurückliegt. Mein Mann traf unsere Söhne David und Coleton bereits wach im Kinderzimmer an, während alle anderen noch schliefen. Da beschloss er, mit seinen Jungs frühstücken zu gehen. Am nächsten Sonntag übernachteten unsere Töchter bei Freundinnen, und ich saß schon fleißig am Schreibtisch – also führte mein Mann erneut seine Jungs zum Frühstück aus. Am drittenSonntagmorgen erwachten Robert und ich, weil unsere Jungs an unserem Bett standen. »Papa, Papa, wach auf!«, flüsterten sie. »Es ist Sonntag und sonntags gehst du doch immer mit uns zum Frühstücken aus.«
    In der Analyse meiner Söhne waren zwei Sonntage in Folge gleichbedeutend mit »immer« – sie hatten eine neue Routine, eine neue Gewohnheit entwickelt. Wenn Sie nachdenken, fallen Ihnen vielleicht ähnliche Geschichten ein, die Sie mit Ihrem Kind erlebt haben – ein bestimmtes Buch, das gelesen werden muss, ein bestimmter Trampelpfad, der beim Spaziergang gegangen werden muss, ein bestimmter Ablauf, den ein Spiel nehmen muss, ein bestimmter Satz, der gesagt werden muss, bevor abends das Licht im Kinderzimmer ausgeht.
    Natürlich können wir diesen Wunsch unserer Kinder nach festen Abläufen nutzen, um bestimmte Dinge einzuführen, die uns den Tagesablauf erleichtern. Da die meisten Kinder denselben Zeitbegriff haben wie meine Söhne, für die zwei Sonntage »immer« sind, lassen sich neue Abläufe in erstaunlich kurzer Zeit einführen.
    Analysieren Sie die Schlüsselstellen Ihres Tagesablaufs und notieren Sie, wie diese Aktionen zusammenpassen. Stört es Sie beispielsweise, wenn Ihre Kinder den ganzen Vormittag im Schlafanzug herumflitzen? Finden Sie es besser, wenn sie sich vor dem Frühstück anziehen würden? Dann machen Sie diesen Punkt zum Teil Ihrer täglichen Routine. Hassen Sie es, wenn Sie morgens ins Wohnzimmer kommen und erst einmal über Spielsachen stolpern? Dann machen Sie das abendliche Aufräumen zum Teil des Zubettgehrituals. Hat Ihr Kind dieses familiäre Handlungsmuster erst einmal verinnerlicht, wird die Routine ohne Diskussionen, Stress oder Genörgel ablaufen – und für ein Stück mehr Familienfrieden sorgen.
    Schlechte Laune und Wutanfälle in Grenzen halten
    Lorraine und Alan, Eltern von zweijährigen Zwillingen
    Wir arbeiten beide Vollzeit und haben eine Kinderfrau angestellt, die sich tagsüber um unsere Zwillinge kümmert. Sie hat den Tag perfekt durchgeplant. Zuerst haben wir beide an den Wochenenden diesen Ablauf ignoriert, weil wir uns einfach entspannen und mit unseren Kindern spielen wollten. Doch schnell haben wir extreme Verhaltensunterschiede festgestellt. Während der Woche waren die Zwillinge ruhig und glücklich, doch während der Wochenenden waren sie unglaublich nörgelig, anstrengend und wurden oft zornig. Nachdem wir die Zusammenhänge begriffen hatten, hielten wir uns an den Wochenenden an den Ablauf der Werktage. Und wir sehen den Unterschied zwischen einem geregelten und einem ungeregelten Tagesablauf ganz deutlich – beim Aufwachen, beim Essen und beim Schlafengehen. Mit einem geregelten Tagesablauf halten sich schlechte Laune und Wutanfälle in Grenzen.
    Um einen regelmäßigen Tagesablauf einzuführen, schreiben Sie zuerst die ungefähren Uhrzeiten und Aktivitäten nieder, zum Beispiel das Aufwachen, Anziehen, Frühstücken, Mittagessen, Spielen, Aufräumen, und auch die Mittagsschlaf- und Zubettgehzeiten. Gefällt Ihnen dieser Ablauf oder wollen Sie ihn verändern? Fertigen Sie ein Poster an, aufdem Sie die Hauptevents

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