Erziehen ohne Frust und Traenen

Platz sitzen. Du sprichst mit leiser Stimme. Du isst mit dem Besteck, nicht mit den Fingern. Du unterhältst dich freundlich – kein Streiten, keinNörgeln, kein Quengeln. Wenn du etwas nicht magst, gibst du keine abwertenden Kommentare ab, sondern isst mehr von etwas anderem. Wenn du auf Toilette musst, sagst du mir das leise, und ich gehe mit dir, falls du das möchtest.
    Bitten Sie gleich um eine kleine Vorspeise. Viele Restaurants reichen sofort nach Eintreffen der Gäste den Brotkorb. Ist dies nicht der Fall, bitten Sie um etwas Brot oder nehmen Sie Ihrem Kind etwas zu knabbern mit.
    Beugen Sie Langeweile vor. Nehmen Sie einige kleine Spielsachen mit ins Restaurant, beispielsweise Spielkarten (ein Tierquartett), ein kleines Bilderbuch oder kleine Plastiktiere und -figuren, mit denen sich Ihr Kind eine Weile beschäftigen kann.
So vermeiden Sie unnötige Tränen
    Geben Sie sich keiner Illusion hin: Mit Kindern essen zu gehen ist nie wie ein Dinner zu zweit. Wenn man mit Kindern essen geht, liegt der Schwerpunkt weder auf dem kulinarischen Genuss noch auf der Atmosphäre. Es geht darum, den Übermut bzw. die Langeweile des Kindes in gemäßigte Bahnen zu lenken; es geht auch darum, dem Kind die passenden Umgangsformen beizubringen und, das sollte hier auch nicht vergessen werden, eine schöne Zeit als Familie zu verbringen.
    Bleiben Sie nach dem Essen nicht zu lange. Halten Sie Ihre Gespräche nach dem Essen kurz. Je länger Sie bleiben, desto wahrscheinlicher ist es, dass Ihr Kind ungeduldig wird und seine gute Erziehung vergisst.
    Drängen Sie Ihrem Kind nichts auf. Bleiben Sie möglichst bei vertrautem Essen. Ein Restaurant ist kein geeigneter Ort, neue Gerichte auszuprobieren und es darüber zum Streit kommen zu lassen.
    Gehen Sie, wenn die Stimmung nicht gut ist. Wenn sich Ihr Kind schlecht benimmt, verordnen Sie ihm eine Auszeit, indem Sie mit ihm auf die Toilette oder ins Auto gehen. Bessert sich das Verhalten nicht, sollten Sie sich nicht scheuen, das Essen einpacken zu lassen, die Rechnung zu verlangen und das Restaurant umgehend zu verlassen. Aber geben Sie dennoch nicht auf. Prüfen Sie, ob Ihre Erwartungshaltung realistisch war, und starten Sie einen erneuten Versuch.
    Das Ende vorziehen
    Reagan, Mutter einer kleinen Tochter
    Wir bitten schon beim Bestellen um das Verpackungsmaterial, mit dem wir die Reste nach Hause mitnehmen können, und um die Rechnung. So müssen wir nicht mehr lange warten, wenn unsere Tochter nach dem Essen müde und weinerlich wird. Dadurch haben wir uns schon oft viel Stress erspart, den wir bei anderen Familien im Restaurant beobachtet haben.
Schlafen, Mittagsschlaf
    »Meine Tochter lehnt den Mittagsschlaf ab, aber ich denke, dass sie ihn dringend braucht. Am Nachmittag ist sie oft sehr unausgeglichen, nörgelt und jammert viel. Wie kann ich sie dazu bringen, einen Mittagsschlaf zu machen?«
    Siehe auch: Schlafen, Zubettgehen
Das sollten Sie wissen
    Der Mittagsschlaf ist für die Gesundheit und das Wachstum eines Kindes sehr wichtig. Der Mittagsschlaf erfrischt das Kind, so dass es genug Energie für den Rest des Tages hat. Studien beweisen, dass Kinder, die regelmäßig Mittagsschlaf halten, anpassungsfähiger, aufmerksamer und weniger nörgelig sind als Kinder, die keinen Mittagsschlaf halten.
So helfen Sie Ihrem Kind
    Finden Sie heraus, ob Ihr Kind einen Mittagsschlaf braucht. Es gibt Anzeichen, die verraten, dass ein Kind einen Mittagsschlaf braucht. Wacht das Kind gut gelaunt auf und wird später zusehends quengeliger, hat das Kind nachmittags mehr Wutausbrüche als vormittags oder schläft es regelmäßig im Auto oder nachmittags vor dem Fernseher ein, kann man davon ausgehen, dass ihm ein täglicher Mittagsschlaf guttäte.
    Finden Sie heraus, was Ihr Kind braucht. Auch wenn das Bedürfnis nach Schlaf von Kind zu Kind unterschiedlich sein kann, haben die meisten einen ähnlichen Schlafbedarf. Kleinkinder brauchen mittags zwischen einer und drei Stunden; vielen Kindergartenkindern reicht eine Stunde. Das Verhalten des Kindes ist ein zuverlässiger Indikator. Wenn Sie sich nicht sicher sind, versuchen Sie es mit einem Mittagsschlaf; auch wenn Ihr Kind nur kurz schläft, kann es von Schläfchen profitieren.
    Verändern Sie die Uhrzeit und die Länge. Das Timing ist hier sehr wichtig. Ein zu später oder zu langer Mittagsschlaf kann sich negativ auf den Nachtschlaf auswirken. Umgekehrt befriedigt ein zu kurzer Mittagsschlaf möglicherweise nicht das Schlafbedürfnis des