Es begann im Grand Hotel
ausgehen, was meinst du? Ich hole dich nach der Arbeit ab.“
„Warum treffen wir uns nicht lieber hier bei mir?“ Sie zupfte am Saum ihres schwarzen Kleides. „Oder wir gehen zu dir und essen wieder auf dem Balkon.“
„Du willst dich nicht mit mir sehen lassen“, sprach er seine Vermutung offen aus und runzelte die Stirn.
„Nein, das ist es nicht.“ Sie spielte immer noch mit dem Stoff und sah Jordan nicht an, als erforderte der Saum ihre volle Aufmerksamkeit. „Ich bin einfach noch nicht bereit, es so … offiziell werden zu lassen.“
Jordan gab sich Mühe, seine Ungeduld zu unterdrücken. Noch musste er sich an die Tatsachen gewöhnen. Brooke war zwar eher bereit, einem Streit aus dem Weg zu gehen, als die übrigen Garrisons. Aber sie konnte genauso dickköpfig sein, wenn es um etwas ging, das ihr sehr wichtig war. „Und welchen Zeitpunkt hältst du für geeignet? Wann wollen wir den Leuten sagen, dass ich der Vater deines Babys bin?“
„Ich werde es wissen, wenn es so weit ist.“ Zögernd sah sie auf und schenkte ihm ein schwaches Lächeln.
Er zweifelte nicht daran, dass der Gedanke sie quälte. Und Monate waren verstrichen, bevor sie sich dazu durchgerungen hatte, ihrer Familie von ihrem Baby zu erzählen. Bei dem Familiendinner war Brooke trotzdem blass und zittrig gewesen.
Wie viel Aufregung bedeutete es für sie, ihre Kollegen und den Rest der Bewohner von South Beach einzuweihen? Die Gerüchteküche würde sowieso innerhalb kürzester Zeit zu brodeln beginnen. Die Klatschbasen der Gegend hatten gerade erst widerwillig von Emilio und Brittany abgelassen. Dazu kam, dass die Öffentlichkeit noch größeres Interesse an Jordan und Brooke haben würde, weil die Feindseligkeit zwischen ihm und Parker jedem Artikel mehr Würze verlieh.
Natürlich war Brooke sich darüber genauso im Klaren.
Nachdenklich betrachtete er die dunklen Schatten unter ihren Augen und fasste einen Entschluss. Je eher alle von ihrer Beziehung erfuhren, desto besser. Und mit „alle“ meinte er ganz South Beach.
Er hob ihr Kinn sanft an und gab ihr einen Kuss auf die Lippen. „In Ordnung, wie du willst. Wenn die Zeit gekommen ist, wird die Welt es erfahren.“
Am nächsten Morgen eilte Brooke an ihrer Sekretärin vorbei und winkte ihr nur entschuldigend zu. Nach einer fast schlaflosen Nacht, in der sie ständig von Jordan geträumt hatte, war Brooke zu spät gekommen. Während er sie so verführerisch massiert hatte, war ihr der Gedanke immer verlockender vorgekommen, wieder mit ihm in einem Bett zu liegen. Und dann hatte er sich zurückgezogen und sie gezwungen, an die Zukunft zu denken statt an ihr heißes Verlangen nach ihm.
Allein die Erinnerung an seinen Kuss brachte sie immer noch völlig aus der Fassung – genauso wie die Tatsache, dass er sie auf dem Foto erkannt und es wie etwas sehr Kostbares gestreichelt hatte. Er sah den Unterschied zwischen ihr und ihrer Zwillingsschwester, und das obwohl sie auf dem Bild noch Kinder gewesen waren. Das hatte Brooke zutiefst berührt.
Sie hörte nur mit halbem Ohr zu, als ihre Sekretärin ihr zurief: „Sie haben Besuch.“
Schon hatte Brooke die Tür geöffnet und fand sich ihrem Spiegelbild gegenüber. Allerdings einem Spiegelbild ohne runden Bauch.
„Guten Morgen, Britt. Wenn du nähere Informationen über Jordan haben wolltest, hätten wir uns zum Mittagessen verabreden und gleichzeitig über deine Hochzeitspläne sprechen können.“
Obwohl sie Zwillinge waren, standen sie sich nicht so nah, wie Brooke es sich gewünscht hätte. Erst seit ihrer Verlobung mit Emilio war Brittany gelassener und ruhiger und öffnete sich mehr als früher.
Brittany beugte sich vor, die Aktentasche auf dem Schoß fest im Griff. „Ist alles okay?“
Brooke setzte sich in den Sessel gegenüber von ihrer Schwester, statt hinter dem Schreibtisch Platz zu nehmen. „Der gestrige Showdown hat nicht gerade Spaß gemacht, aber wenigstens liegt das jetzt hinter mir. Mutter hat sich im Großen und Ganzen so benommen, wie ich es erwartet hatte. Und Parker und Jordan haben sich wenigstens nichts gebrochen.“
„Und?“
„Was und?“
Brittany lehnte sich zurück. „Du hast heute Morgen noch keine Zeitung gelesen?“
Ein ungutes Gefühl überfiel sie. „Ich habe verschlafen und mir nur schnell ein Brötchen gegriffen, bevor ich hergefahren bin.“ Und jenes Brötchen ist mir wohl nicht gut bekommen, dachte Brooke und verspürte ein flaues Gefühl im Magen. „Warum?“
Ihre
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