Es begann im Grand Hotel
er noch den Verstand verlieren. „Ich bin Jordan Jefferies. Wir hatten nicht die Gelegenheit, miteinander zu reden, aber ich bin der Verlobte und der Vater des Babys.“
Die Frau nickte. „Sie sind trotzdem noch kein Verwandter. Brooke hat mir allerdings erlaubt, mit Ihnen zu sprechen. Sie wusste, dass Sie sich Sorgen machen würden, wie auch der Rest ihrer Familie.“
Sorgen? Das war die Untertreibung des Jahres. Jordan war drauf und dran, einfach an ihr vorbei und durch die Flügeltür zu stürmen, um bei Brooke zu sein.
Brittany stellte sich neben ihn, und auch ihre Brüder kamen näher. Zum ersten Mal waren sie sich mit Jordan in einer Angelegenheit einig. „Und wie lautet die Diagnose?“
Die Ärztin steckte die Hände in die Taschen ihres Kittels. „Brookes Blutdruck ist angestiegen, und zwar so stark, dass ich sie die Nacht über im Krankenhaus behalten möchte.“
Jordans Gedanken rasten. Ihm kam keine tröstende Idee, egal, was er sich ausmalte, es prophezeite ihm das Schlimmste. „Wollen Sie damit sagen, dass sie Präeklampsie hat?“
Erschrocken atmete Brittany ein und griff im selben Moment nach Emilios und Jordans Hand. Jordan war zwar nicht sicher, ob sie sich stützen oder Trost spenden wollte, aber er ließ Brittanys Finger nicht los.
Da er in der vergangenen Woche in mehreren Schwangerschaftsratgebern geblättert hatte, wusste er, dass Präeklampsie gefährliche und sogar lebensbedrohende Folgen für die werdende Mutter haben konnte. Und auch die Gesundheit des Babys konnte durch einen Mangel an Sauerstoff und Nährstoffen bedroht sein.
Die vorhin noch sehr strenge Ärztin lächelte und sah Jordan mitfühlend an. „Nun hören Sie schon auf, gleich an das Schlimmste zu denken. Das Problem hat sich noch zu keiner Präeklampsie entwickelt. Wir haben es frühzeitig festgestellt, und das ist schon mal sehr gut. In jedem Fall ist es ein Zeichen dafür, dass ihr Körper unter großem Stress steht, was man ernst nehmen muss.“
Stress. Das überraschte Jordan nicht. Er hatte schließlich mit eigenen Augen gesehen, wie sehr die Streitereien in ihrer Familie sie belasteten. Kein Wunder, dass Brookes Blutdruck in die Höhe geschossen war.
Nur mühsam hielt er sich zurück. Hier war nicht der richtige Ort, um Bonita Garrison seine Meinung zu sagen. Jordan war jedoch fest entschlossen, sich von jetzt an zwischen Brooke und ihre Familie zu stellen. Wenn Brooke sich nicht schützte, würde er das eben übernehmen. „Was muss ich für sie tun?“
„Zunächst werde ich Brooke ein, zwei Wochen Bettruhe verordnen. Brooke darf keine Aufregung haben und soll sich an einen speziellen Ernährungsplan halten.“ Sie tätschelte ihm den Arm. „Halten Sie durch, Mr. Jefferies. Sie können in etwa fünf Minuten mitkommen und sie sehen. Sie hat nach Ihnen gefragt.“
Brooke wollte ihn sehen? Dann brauchte er sich glücklicherweise nicht über die Regeln hinwegzusetzen und hier großen Aufruhr zu verursachen. Jordan war so unendlich erleichtert, dass ihm kaum auffiel, wie die Ärztin sich verabschiedete und Bonita sich weinend zur Damentoilette begleiten ließ.
In fünf Minuten würde er bei Brooke sein. Jordan schluckte mühsam und fragte sich, wie eine so zierliche Frau es schaffte, ihm auf eine Weise den Boden unter den Füßen wegzureißen, wie es noch niemandem gelungen war. Dieses Gefühl war ungewohnt, und Jordan wollte sich nicht daran gewöhnen.
Als er aufsah, fiel Jordan auf, dass er nicht allein war. Emilio stand still neben ihm. Nicht weit entfernt wartete Parker, das Auge immer noch leicht verfärbt nach ihrem Faustkampf. Jordans Blick glitt langsam von einem Garrison zum anderen. Zweifellos liebten sie Brooke, trotzdem traute er ihnen nicht zu, dass sie sie vor Bonita beschützen konnten. Es gab nur einen Weg, Brooke die Ruhe zu sichern, die sie brauchte. „Ich werde Brooke zu mir nach Hause mitnehmen.“
Adam zog eine Augenbraue hoch. „Sollte sie das nicht selbst entscheiden?“
Kämpferisch hob Jordan das Kinn. „Als ob ihr die Sache anders regeln würdet, wenn ihr an meiner Stelle wärt.“
Die drei Brüder senkten den Blick und nickten widerwillig.
Emilio lächelte. „Ich wünsche dir viel Glück bei deinem Versuch, sie zu überzeugen, Bruderherz.“ Er drückte ihn kurz an sich, bevor er sich um seine besorgte Verlobte kümmerte. Nur Parker blieb stehen und betrachtete Jordan unverwandt.
„Meine Schwester bedeutet dir viel“, sagte er, und es klang eher wie eine Feststellung
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