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Es begann im Grand Hotel

Es begann im Grand Hotel

Titel: Es begann im Grand Hotel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Mann
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Fingern darauf. Wenn doch nur ihre impulsive Schwester hier wäre, um ihr zu helfen, sich zu entscheiden.
    An Weihnachten nahm Brittany oft jedes einzelne Geschenk in die Hand und schüttelte es, um den anderen anschließend selbstbewusst mitzuteilen, was sie darin vermutete. Dabei lag Brittany meistens richtig.
    Brooke betrachtete das Päckchen misstrauisch. Es war kein Schmuck und keine Kleidung. Für ein Fotoalbum war es zu groß und für ein Möbelstück zu klein, auch wenn es erst noch zusammengeschraubt werden musste.
    Irgendwann widerstand Brooke nicht länger. Sie entfernte das blaue Papier und entdeckte darunter eine Luftpolsterfolie, genauer gesagt viele, die schützten, was immer sich darin verbarg. Kein Wunder, dass sie aus der Verpackung nicht schlau geworden war.
    Ungeduldig zerrte Brooke an dem Klebeband, das die Folie zusammenhielt. Nach einer Weile erkannte sie einen Rahmen. Jordan hatte ihr ein Bild gekauft? Ein Gemälde?
    Sie musste zugeben, dass er sie wirklich mit seinen aufmerksamen Gesten und Geschenken beschämte. Er gab sich viel Mühe, das ließ sich nicht bestreiten. Trotzdem sollte er nicht glauben, dass er damit ihr Jawort kaufen konnte.
    Endlich war die letzte Schicht entfernt. Brooke stockte der Atem.
    Es war kein außergewöhnliches Kunstwerk, sondern ein Aquarell. Es zeigte zwei kleine Mädchen, die am Strand Sandburgen bauten. Jordan hatte nicht vergessen, wie sie ihm von ihrer glücklichen Kindheitserinnerung erzählt hatte.
    Dieses liebevolle Geschenk in Händen zu halten bewegte Brooke mindestens so sehr wie seine Liebkosungen. Wenn Jordan sich von dieser Seite zeigte, konnte sie ihm nicht widerstehen. Erst recht nicht nach dem aufregenden Traum von vorhin, der eine tiefe Sehnsucht in Brooke geweckt hatte. Sie brauchte Jordan.
    Vorsichtig stellte sie das Bild auf das Sofa und ging entschlossen auf die Tür zu, die den kleinen Salon mit Jordans Schlafzimmer verband.

9. KAPITEL
    Jordan wachte sofort auf, als er seine Tür leise knarren hörte.
    Ohne sich zu bewegen und ohne die Augen ganz zu öffnen, sah er, wie Brooke durch das Zimmer ging und auf ihn zukam. Selbst in der Dunkelheit erkannte er, dass sie nervös war. Deshalb blieb er still liegen und wartete ab, was sie tun würde. In letzter Zeit erriet er immer seltener, was in Brooke vorging. Und das störte ihn.
    Vor seinem Bett blieb sie stehen und hob die Decke an. Mit angehaltenem Atem beobachtete Jordan, wie Brooke zu ihm ins Bett schlüpfte. Sofort war es um seine Selbstbeherrschung geschehen. Seufzend schlang er einen Arm um Brooke und atmete genüsslich den Duft ihres Haars ein, während sie sich an ihn schmiegte.
    „Konntest du nicht schlafen?“, fragte er leise. „Hält dich unser zukünftiger Fußballstar wach?“
    Sie lehnte den Kopf an seine Schulter. „Etwas hat mich geweckt, aber es war nicht das Baby.“
    „Kann ich dir etwas Gutes tun?“ Sanft strich er ihr über den Rücken. In der letzten Woche war Jordan aufgefallen, dass sie sich oft diese Stelle rieb, als hätte sie Schmerzen.
    „Ich wollte bei dir sein.“ Er spürte, wie sie seine Brust berührte, und erschauerte.
    Sofort reagierte sein Körper auf ihre Berührung. Jordan spürte den Ring, den Brooke am Daumen trug und erinnerte sich an das Weinrebenmuster auf dem Schmuckstück. Ihm war sogar dieses Detail so vertraut, inzwischen kannte er fast jede Einzelheit an Brooke.
    Er atmete wieder tief ein und begann, von hundert rückwärts zu zählen. Als er bei achtundsiebzig angekommen war, fand er sich damit ab, dass er die süße Qual klaglos ertragen musste. „Okay, wenn du hier schlafen möchtest, bin ich der Letzte, der protestiert.“
    Sanft massierte er ihr den Rücken, und es kam Jordan halb wie der Himmel auf Erden vor, halb wie die Hölle, ihre süßen Rundungen zu fühlen und nicht mit ihr schlafen zu dürfen. Um sich zu trösten, sagte er sich, dass er nur Geduld zeigen musste. Dann würde Brooke ihn heiraten, und er würde sein Leben mit ihr verbringen.
    Diese Vorstellung fand er von Tag zu Tag erstrebenswerter.
    Sie berührte seine Wange. „Mir ist nicht nach Schlaf zumute.“
    Ihm auch nicht, aber aus ganz anderen Gründen. „Dann lass uns reden. Was möchtest du morgen unternehmen, wenn ich von der Arbeit zurückkomme?“
    „Ich wünschte, wir könnten zu jeder Party gehen, die diese Woche für Brittany und Emilio veranstaltet wird.“
    Kein Wunder, dass sie unruhig war. „Es tut mir wirklich leid. Ans Haus gefesselt zu sein muss

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