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Es begann in einer Winternacht

Es begann in einer Winternacht

Titel: Es begann in einer Winternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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Leckereien in die Küche, saß mit Evie an einem kleinen Tisch in der Ecke und unterhielt sie mit amüsanter Konversation, während sie aß. Sie verstand nicht ganz, warum er sich die Zeit dafür nahm, wenn es so viele Dinge gab, die seiner Aufmerksamkeit bedurften. Jahrelang hatte Evie miterleben müssen, wie sehr ihre männlichen Gesprächspartner von ihrer unbeholfenen Schüchternheit gelangweilt schienen. Ihr Selbstvertrauen war dementsprechend gering, viel geringer, als es einer jungen Dame in ihrer Position anstand. Doch Sebastian hörte allem, was sie sagte, genau zu, als fände er es hochinteressant. Er ermutigte sie, gewagte Dinge zu sagen, und schien großes Vergnügen an ihren Versuchen zu finden, sich im Gespräch mit ihm zu messen.
    Sobald Evie aufgegessen hatte, zog Sebastian sie zum Billardtisch und gab ihr ein Queue mit einer ledernen Spitze.
    Er ignorierte ihre Versuche, sich zu weigern, und fuhr einfach fort, ihr die Grundtechnik des Spiels beizubringen.
    „Versuch nicht zu behaupten, dies wäre zu skandalös für dich“, sagte er mit gespielter Ernsthaftigkeit zu ihr.
    „Nachdem du mit mir nach Gretna Green durchgebrannt bist, dürfte dir nichts mehr zu viel sein. Ganz sicher nicht ein kleines Billardspiel. Beug dich über den Tisch.“
    Sie gehorchte ihm ungeschickt und errötete, als sie fühlte, wie er sich über sie beugte und sie so mit seinem Körper gefangen nahm, während er ihre Hände auf dem Queue arrangierte. „Nun“, hörte sie ihn sagen, „krümm deinen Zeigefinger um die Spitze des Schafts. Genau so. Nicht zu fest zufassen, Süße … entspann deine Hand. Perfekt.“
    Sein Kopf war dicht bei ihrem. Ein leichter Duft von Sandelholz stieg ihr in die Nase. „Versuch dir einen Pfad zwischen dem Spielball – das ist der weiße – und dem farbigen Ball vorzustellen. Du möchtest ihn ziemlich genau hier treffen“, er zeigte auf eine Stelle direkt über der Mitte des Spielballs, „um den Zielball in der Seitentasche zu versenken. Es ist ein ganz gerader Stoß, siehst du? Nimm den Kopf ein wenig herunter. Zieh das Queue zurück und versuche in einer gleichmäßigen Bewegung zu stoßen.“
    Evie versuchte den Stoß. Sie beobachtete, wie das Queue von der weißen Kugel abrutschte und sie schwerfällig kreiselnd auf die andere Seite des Tisches schickte.
    „Ein Fehlstoß“, sagte Sebastian, der geschickt nach der Kugel griff und sie wieder auf ihre Ausgangsposition legte.
    „Wann immer das passiert, greif nach der Kreide und trage sie mit nachdenklichem Blick auf die Spitze des Queues auf. Vermittle immer den Eindruck, dass das Material schuld ist und nicht dein Können.“
    Evie bemerkte, wie sich ein Lächeln auf ihre Lippen stahl, und sie lehnte sich wieder über den Tisch. Vielleicht war es falsch, ihr Vater war schließlich gerade erst gestorben, aber zum ersten Mal seit langer Zeit fühlte sie sich unbeschwert.
    Sebastian lehnte sich von hinten über sie und ließ seine Hände über die ihren gleiten. „Lass mich dir die richtige Bewegung des Queues zeigen – halt es gerade – so.“ Zusammen konzentrierten sie sich auf die gleichmäßige, ruhige Bewegung des Queues durch den Kreis, den Evies Finger machte. Die unterschwellige Bedeutung der Bewegung konnte ihr kaum entgehen, und sie fühlte, wie sie errötete. „Du solltest dich schämen“, hörte sie ihn murmeln.
    „Keine anständige junge Frau hätte solche Gedanken.“
    Ein hilfloses Kichern entschlüpfte ihren Lippen, und Sebastian trat zur Seite und betrachtete sie mit einem trägen Lächeln. „Versuch es noch einmal.“
    Sie konzentrierte sich auf den Spielball, zog das Queue zurück und stieß fest zu. Diesmal sank die farbige Kugel in die Seitentasche. „Ich hab’s geschafft!“, rief sie.
    Sebastian lächelte über ihren Triumph und fuhr fort, verschiedene Stöße für sie vorzubereiten, ihren Körper und ihre Hände in die richtige Position zu bringen und jede nur mögliche Ausrede zu finden, die Arme um sie zu legen.
    Evie hatte enorm viel Spaß dabei und tat so, als würde sie die gewagten Liebkosungen seiner Hände gar nicht bemerken. Doch als er dafür sorgte, dass ihr ein Spiel über die Bande zum vierten Mal misslang, wandte sie sich vorwurfsvoll zu ihm: „Wie könnte irgendjemand einen ordentlichen Stoß hinbekommen, wenn du deine Hand dahin legst?“
    „Ich habe nur versucht, deine Position zu korrigieren“, sagte er hilfreich. Er grinste, als er ihren gespielt anklagenden Blick sah, und

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