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Es begann in einer Winternacht

Es begann in einer Winternacht

Titel: Es begann in einer Winternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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„Ja“, murmelte er. „Ich nehme mir eine Freiheit.“
    Daisy konnte es kaum glauben. Ihr erster Kuss. Sie hatte es sich immer als romantischen Moment in einem englischen Garten vorgestellt … es würde natürlich bei Mondlicht passieren … und ein blonder Gentleman mit einem jungenhaften Gesicht würde etwas Wunderbares aus einem Gedicht zitieren, direkt bevor ihre Lippen sich berühren würden. Es sollte nicht in einem Kellerzimmer in einem Spielclub mit einem Zigeuner-Croupier passieren. Andererseits war sie zwanzig Jahre alt, und vielleicht war es an der Zeit, dass sie etwas Erfahrung sammelte.
    Sie schluckte und versuchte, ihren unregelmäßigen Atem unter Kontrolle zu bringen. Angespannt starrte sie auf seinen Hals und den Teil seiner Brust, die von seinem leicht geöffneten Hemd enthüllt wurde. Seine Haut schimmerte wie glatter, bernsteinfarbener Satin. Als er sie näher zu sich zog, drang sein männlich-herber Duft in ihre Nase. Sanft hob er die Hand zu ihrem Gesicht, und seine Knöchel strichen auf dem Weg wie unabsichtlich über die Spitzen ihrer kleinen Brüste. Es musste unabsichtlich sein, dachte sie schwindelig, während ihre Brustspitzen sich unter ihrem samtenen Mieder zusammenzogen. Er neigte ihr Gesicht nach oben.
    Lächelnd bemerkte er ihre vor Aufregung geweiteten Pupillen und ließ seine Fingerspitzen zu ihrem Mund wandern. Er streichelte ihre vollen Lippen, bis sie sich bebend öffneten. Seine andere Hand legte er auf ihren Nacken, zuerst mit einer Liebkosung, dann mit leichtem Griff, um das Gewicht ihres Kopfes zu tragen … was gut war, denn ihr gesamtes Rückgrat schien sich wie schmelzender Zucker aufgelöst zu haben. Sein Mund kam mit zärtlichem Druck auf den ihren.
    Er erkundete ihre Lippen mit kurzen, sanften Berührungen. Warmes Entzücken schien in ihre Adern zu fließen und sie zu durchströmen, bis sie dem Drang, ihren Körper an ihn zu pressen, nicht länger widerstehen konnte. Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und ergriff seine harten Schultern mit ihren Händen. Heftig atmete sie ein, weil sie fühlte, wie sich seine Arme um sie legten.
    Als er den Kopf schließlich wieder hob, musste Daisy peinlich berührt feststellen, dass sie sich an ihn klammerte, als wäre sie kurz vor dem Ertrinken. Sie löste eilig die Hände von ihm und zog sich so weit zurück, wie die Wand es erlaubte. Verwirrt und beschämt von ihrer Reaktion auf ihn, erwiderte sie wütend den Blick aus seinen geheimnisvollen Augen.
    „Ich habe absolut nichts empfunden“, sagte sie kühl. „Aber ich denke, dass Sie trotzdem Lob für Ihre Bemühungen verdient haben. Nun zeigen Sie mir, wo …“
    Sie brach mit einem überraschten Quieken ab, als er wieder nach ihr griff und ihr zu spät klar wurde, dass er ihre abfällige Bemerkung als Kampfansage empfand. Diesmal war sein Mund fordernder, seine Hände lagen fest um ihre Wangen. Mit unschuldiger Überraschung fühlte sie die seidige Berührung seiner Zunge, ein Gefühl, das tanzende Süße durch ihren Körper schickte. Sie zitterte, als er ihren Mund auf intimste Weise erforschte … als wäre ihr Geschmack etwas Köstliches.
    Rohan beendete den Kuss mit einer letzten schmeichelnden Liebkosung seiner Lippen und zog sich zurück, um ihr in die Augen zu sehen und sie schweigend herauszufordern, die Anziehimg zwischen ihnen abzustreiten.
    Sie sammelte die letzten wenigen Trümmer ihres Stolzes zusammen. „Immer noch nichts“, sagte sie schwach.
    Diesmal zog er sie ganz an seinen Körper, sein dunkler Kopf neigte sich über sie. Daisy hätte nie gedacht, dass ein Kuss so tief sein könnte. Sein Mund schien sie beinah zu verschlingen, mit beiden Händen hob er sie hoch und presste sie an sich. Sie fühlte, wie sich seine Füße zwischen die ihren schoben, seine Brust hart gegen ihren kleinen Busen gepresst, seine Küsse neckend, liebkosend, bis sie zitternd wie eine wilde Kreatur im Schutz seiner Arme lag. Als er diesmal ihren Mund frei gab, war sie matt und kraftlos, alles Bewusstsein auf die Gefühle gerichtet, die sie zu einem unbekannten Endpunkt drängten.
    Sie öffnete ihre Augen und sah ihn an, ihr Blick verschleiert von diesem neuen, ungeahnt sinnlichen Erlebnis. „Das … das war schon viel besser“, gelang es ihr würdevoll zu sagen. „Ich bin froh, dass ich Ihnen etwas beibringen konnte.“ Sie drehte sich von ihm weg, aber nicht, bevor sie nicht sein schnelles Grinsen sah. Er streckte seine Hand aus, drückte die verborgene Verriegelung

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